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Hamburg meine Perle – Ein Sachse in der Hansestadt … Speicherstadt.

Ihr Lieben! 
Zunächst möchte ich mich für die ungeplante Pause entschuldigen, die vergangene Woche eingetreten ist. Zusätzlich zum Dashboard-Ausfall und dem Arbeitspensum war mein Liebster auch noch erkrankt und ist zu allem Überfluss auch noch gekündigt worden. Bei mir gab es dazu auch noch mal wieder Ärger mit den Ämtern – aber das alles soll hier keine Rolle spielen. Hier möchte ich euch jetzt als Wiedergutmachung schöne Dinge zeigen – und los geht’s mit dem nächsten Hamburg-Post.
Willkommen in der Speicherstadt!
Ihr seht hier einen ganz typischen Ausblick, den man eigentlich überall in der Speicherstadt genießen kann. Kleine Kanäle, große Backsteinhäuser, spannende Stahlbrücken (dazu bald noch mehr Details). Es ist einfach ein wahnsinniges Gefühl. An meinem ersten Tag hatte ich sofort die Assoziation Pre-Wolkenkratzerschlucht. Es war sehr beeindruckend! Und hier sollte ich arbeiten? 

Genauer gesagt da! Wer das Motiv nicht kennt: Es ist das Wasserschloss, eine der wohl beliebtesten Postkartenfrontseiten, die es von Hamburg gibt. (1. Bild Vordereingang, 2. die Rückseite) Und ich verstehe warum, denn ist das hier nicht einfach ein toller Blick? 
Unser Büro hat das komplette Dachgeschoss. Ein herrlicher Ausblick, eine tolle, zentrale Lage, eine schöne Atmosphäre. Allerdings habe ich auch schon drei Schattenseiten kennen lernen dürfen: 
  1. (offensichtlich) – die Treppe. Oh mein Gott, selbst nach 2 Wochen mehrmals täglich hoch und runter hatte ich mich noch nicht daran gewöhnt. Die Kolleginnen meinten – das wird auch nicht. ^^;
  2. (ebenfalls recht logisch) – Hitze. Dachgeschoss im Sommer, irgendwo klar, oder? Aber dennoch war es nicht gerade das tollste am PC zu sitzen und dort gebraten zu werden. Irgendjemand meinte, es wäre noch schlimmer als ohnehin schon – da wir auch noch ein Kupferdach hätten. Dazu kann ich leider keine qualifizierte Meinung abgeben – es war aber auf jeden Fall echt warm!
  3. (für mich die unerwarteste Sache) – Hafenspinnen. Irks! Ich wurde schon beglückwünscht, dass ich nicht so richtig im Sommer da gewesen bin. Denn dann wären wohl allein in unserem Räumchen schon an die 5 dieser dicken Ekelbiester gewesen. Für mich Spinnenphobiker das absolute Horrorszenarium! Und als wäre die Vorstellung nicht schlimm genug, wohnte tatsächlich etwa zwei Tage lang eines diese Tiere in der Toilette. *gruselschüttel Ich bin zwar so oft an ihm vorbei (ich mit meiner Pionierblase), dass ich irgendwann schon fast abgehärtet war. Aber mit den Viechern 8 Stunden in einem Raum? *argh!
Davon aber mal abgesehen – gefiel es mir dort in der Speicherstadt bzw. dann auch in der Hafencity ausgesprochen gut!  Dazu dann bald mehr 🙂 
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Hamburg meine Perle – Ein Sachse in der Hansestadt… Random Beginning.

Ihr Lieben!
Ich habe es ja bereits in meinen 7 Sachen verlauten lassen: Wohlbehalten und voller neuer Eindrücke habe ich es nun wieder nach Hause in die heimischen Gefilde geschafft. Hamburg war ziemlich beeindruckend mit seiner Größe und dem ganz eigenen Charme der Stadt. Ich habe wahrscheinlich nur einen Bruchteil gesehen, allerdings dennoch genug, um mir eine erste Meinung dazu bilden zu können. 
Tatsächlich überwiegen die positiven Erinnerungen. Zwar ist die Stadt mir persönlich viel zu laut und hektisch, als dass ich in ihr wirklich leben wollen würde. Aber zum Besuchen – oder wie jetzt gelegentlich dort arbeiten – erscheint sie mir doch als durchaus geeignetes Plätzchen. Die Gesellschaft ist da natürlich von großer Bedeutung *Jenni zuzwinker 😉 Ihren Beitrag könnt ihr übrigens schon in ihrem (btw.: nagelneuen!) Blog bewundern. Schaut doch mal vorbei. ^^
Blick von Jennis Balkon: In Hamburg laufen frei und lustig kleine Kanninchen herum.
Ich habe leider nie eins zu fassen bekommen – die süßen Flauschis hätte ich ja zu gerne mitgenommen ^^
Das Wetter hat sich erstaunlicher Weise größtenteils tatsächlich zusammengerissen und Hamburg präsentierte sich mir von seiner sonnigen Seite. Es war schon ein richtiges Sommerfeeling, welches durch die ganzen tollen (Erdbeer-)Leckereien, die Jenni und ich uns in den zwei Wochen gegönnt haben, noch betont wurde. 
Ich möchte versuchen meinen Bericht ein wenig zu strukturieren und euch insgesamt einen wohlportionierten Überblick zu gewähren. Ansonsten würde ich euch wohl mit meiner Bilderflut massiv überfordern. (Dabei war die Kamera nur wenige Tage mit dabei … wer weiß, wie das ausgeartet wäre, hätte ich sie immer in der Tasche gehabt XD)
Es wird somit auf jeden Fall einen Post über den Hafen, die Speicherstadt, das Liebes Bisschen, ein paar Urbane Eindrücke geben. Vielleicht zeige ich euch auch ganz hipstermäßig-poserhaft unser richtig leckeres Essen! Normaler Weise bin ich da ja nicht so – aber Leute, Jenni hat mich echt verwöhnt! ^^
Samstag nach dem Bummeln gab es diesen Erdbeereisbecher.
Wir haben für die Sitze im Freien richtig gekämpft!
Über meinen Job selbst kann ich euch natürlich auch gerne etwas berichten, allerdings weiß ich nicht genau, ob ich euch damit nicht doch eher langweile. Darum hier nur einige wenige Worte: Ich bin in einer kleinen, aber feinen Online-Redaktion untergekommen, welche einige Projekte betreut. Eines dieser habe ich nun fast komplett übernommen (auch wenn ich nach wie vor wegen jedem Schiss zur Cheffin renne, weil ich Angst habe, etwas Dummes zu tun ^^;…) und bin damit insgesamt sehr zufrieden. 
Ich darf schreiben, ich betreue den Social-Media-Auftritt und aktualisiere die Datenbank bzw. auch veraltete Posts. Die Aufgaben sind bisher genau richtig – nicht total überfordernd, aber auch nicht stinkend langweilig. Happy Palan, würde ich sagen ^^. Zumal ich mit dem Team auch einfach echt Glück hatte. Ich habe es in den letzten Tagen schon so oft gesagt, aber ich glaube, ich bin noch nie so schnell und herzlich in einer Redaktion aufgenommen worden, wie dort. (Ja, ja, nennt mich ruhig Schleimer – aber Kindermund tut Wahrheit kund und so 😉 )

In Eppendorf haben wir einen Spielzeugladen gesehen, der Seifenblasen in die Luft pustete.
Wie die Kinder haben Jenni und ich uns darüber gefreut. ^^
An das Arbeitspensum und das Homeoffice muss ich mich jetzt erstmal gewöhnen. Ich hoffe, dass ich da bald genug Routine reinbekomme, damit ich auch den Blog und andere Hobbys wieder gut in meine Woche eingebaut bekomme. Außerdem habe ich ja auch noch meine Artikel für Elbmargarita.de zu tippen und nach drei Monaten des Wartens und schon-nicht-mehr-dran-Glaubens hat sich nun noch eine Gelegenheit für eine freie Mitarbeit als Lektorin in einem Verlag ergeben. Es tut sich also tatsächlich etwas an der Arbeitsfront. Ich hoffe nur, dass ich das nicht alles gesammelt vermassel.
Wir werden sehen. ^^
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Der kleine Arbeitsluxus

Ihr Lieben!
Schnell mal eben in die Stadt noch etwas einkaufen. Schnell mal eben ins Lieblingscafé sich mit Kaffee und Kuchen verwöhnen lassen. Schnell mal eben um die Ecke zu den Freunden und da einige lustige Stunden verleben. Das alles kann ich momentan leider nicht.
Ich liebe mein Zuhause und bin froh, wieder hier zu sein. Aber so einige Aspekte des zentralen Stadtlebens meiner Studentenzeit vermisse ich doch. Luxusproblemchen, aber man gönnt sich ja sonst nichts. 
Was ich allerdings hellauf begeistert heute festgestellt habe, ist, dass ich ja nun wieder einen Garten habe! Und dank kürzlich erworbenen neuen Akkus für das Netbook und der herrlichen Erfindung namens W-LAN, ist es mir ja möglich, eben dieses grüne Fleckchen Erde aufzusuchen und zu genießen – ohne auf meine Spielereien am PC zu verzichten. Und selbst wenn die Arbeit ruft, kann ich diese ja mit in die Sonne nehmen. Genial!

Nun sitze ich also hier und tippe gemütlich meinen nächsten Artikel – von dem ich aber leider noch gar nicht weiß, ob er was wird, geschweige denn, ob es sich zeitlich und stilistisch wirklich anbietet, ihn zu veröffentlichen, mal schauen – und lasse mir gleichzeitig meine kalkweißen Beine von der Sonne bestrahlen. 
Pigmente haschen. Den Vögeln zuhören. Das Brummen und Rascheln der zahllosen Insekten mit halbem Ohr verfolgen. Und klingt mein Tippen auf der Tastatur zunächst wie ein Fremdkörper in dieser Geräuschkulisse, so fügt es sich mit der Zeit immer besser in sie ein. Ein rhythmischer Tanz, ein melodisches Klappern, das mich bald motiviert, bald einlullt. 
Eine kühle Brise wickelt sich meine kleinen Haare um ihre Finger und spielt mit ihnen. Und um mich herum steigen Pollen empor. Dicke flauschige Bällchen, die Leben in sich tragen, gut gepolstert, auf dem Weg zu ihrer noch unbekannten Keimstätte. Fast unsichtbar und doch von ihnen umgeben, sitze ich und glaube fast, es sind Gedanken, die mich so zart umkreisen, mal an meiner Haut entlang schweben, kitzelnd, zart, unwirklich und schon verschwunden, davon geweht, in den blauen Himmel empor. Und diesen kleinen Geistern folgen meine eigenen Gedanken. Vergessen sind Arbeit und Pflicht, vergessen die Suche nach der perfekten Formulierung – alles einen Moment egal und unwichtig.
Meine Augen sind geschlossen. Ich spüre, wie die Sonne meine Beine bestrahlt. Schon fast brennend, versengend, aber doch gerade noch angenehm wärmend. Unterbewusst fällt mir ein, dass ich wieder vergessen habe, mich mit Sonnencreme einzureiben. Meine arme Haut. Aber wann gebe ich sie schon mal in der Form der Sonne preis? Es ist selten, ich kann es eigentlich an einer Hand abzählen, ich alter Stubenhocker. 
Lange werde ich es auch heute nicht mehr aushalten. Die ersten mikroskopischen Schweißperlen kriechen aus den Poren und ich weiß, es reicht schon wieder. Noch einen Moment genüsslich die Nase in den Himmel gereckt und dann geht’s wieder rein. 
Die Arbeit hat sich fast wie von selbst erledigt. Kein Wunder, bei diesem Luxus.
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Hamburg meine Perle – Ein Sachse in der Hansestadt…

Ihr Lieben!
Erinnert ihr euch noch an meinen Post zum Thema Arbeitsproben? Ich hatte mich im Zuge einer Bewerbung ja damit auseinander gesetzt. Und ob nun wegen dieser vier Artikelchen oder aus gewissen anderen, hier nicht weiter erwähnten Gründen (*hihi) weiß ich natürlich nicht – aber ich denke, es hat viel Gutes zusammengespielt und somit kann ich also stolz und glücklich verkünden, dass eben jene Bewerbung von Erfolg gekrönt war und ich nun ab dem 1.6. diesen Jahres beruflich endlich einen Schritt weiter komme. 
Zwar ist es „nur“ ein Praktikum und mir wurde auch schon von einigen gesagt, dass die Bezahlung ja doch gar nicht weiter gut wäre (obwohl es sogar sozialversicherungspflichtig ist – wann passiert das schon mal im Praktikumsrahmen? Ich finde das eigentlich richtig toll!) aber dennoch freue ich mir ein Loch in mein kugelrundes Bäuchlein. Denn auch wenn es zunächst eben finanziell kein Topf voll Gold und zeitlich nur befristet ist, so bin ich doch mit der Tätigkeit als solcher sehr glücklich. Und das zählt doch oder? 
Ich darf mich nämlich im Rahmen dieses Praktikums in einem Feld weiter bilden, welches mich inzwischen sehr stark reizt: Online-Journalismus. Ich glaube fest daran, dass mir das für meinen weiteren Weg sehr viele Vorteile bringen kann und wird und freue mich demzufolge schon wahnsinnig darauf 🙂
Hat jemand Literaturtipps? Ich bin ja fast versucht, mir noch ein gutes Handbuch dazu zu besorgen *hihi Meine alten geben nämlich zu diesem Thema nicht so wahnsinnig viel her – leider!

Für allgemeine Fragen sehr brauchbar – aber in Sachen Onlinejournalismus hoffnungslos veraltet. :/

Warum aber schreibt die Tante dann etwas von Hamburg? Tja, natürlich gibt es einen kleinen Haken an der Sache, den ich aber eigentlich gar nicht weiter problematisch finde: Die Redaktion befindet sich in Hamburg. Und auch wenn ich das Praktikum als Fernarbeit ableisten darf und somit nicht extra umziehen muss, so tut es anfangs dennoch Not, dass ich mal einige Tage (oder besser: 2 Wochen) am Stück vor Ort bin, um entsprechend eingearbeitet zu werden. 
Dank der lieben Jenni (der ich in dieser Sache noch so viel mehr verdanke 😉 ), ist das Problem der Unterkunft gar keines gewesen und ich darf mich gemütlich diese 14 Tage bei ihr einnisten. Und um nicht ganz verpeilt dazustehen, welze ich nebenbei auch noch meinen Marco-Polo-Reiseführer für Hamburg. Ich hoffe ja sehr, dass ich neben dem Arbeiten auch noch Zeit haben werde, um so ein bisschen die Stadt zu erkunden. Schließlich war ich da ja noch nie, habe mich sogar lange Zeit geweigert, überhaupt mal daran zu denken, einen Trip dahin zu machen. Warum? Ich weiß es nich. Momentan fühlt sich das insgesamt einfach richtig an und ich bin sehr gespannt. Es gibt so viel zu sehen – meine Kamera wird glühen! ^^
Hat der Hamster in mir irgendwann im Ausverkauf mal für 2,99 € geschossen. Zahlt sich jetzt aus. ^^

Leider gibt es aber noch einen kleinen Wehrmutstropfen. Denn mein Aufenthalt überschneidet sich mit dem WGT in Leipzig und somit muss ich alle angedachten Termine dort und die schon halb angeleierten Shootings wohl wieder absagen. Eine Fahrt von HH nach L dauert einfach zu lange und/oder ist zu teuer. Das wäre mehr Stress als Spaß. Und mit all den neuen Eindrücken im Gepäck denke ich, wird es besser sein, das lange Wochenende einmal durchzuatmen und diese zu verdauen. Na, mal schauen. 
Euch hoffe ich erfolgreich mit nach Hamburg nehmen zu können. Denn ähnlich wie zur Leipziger Buchmesse würde ich gerne anlässlich dieser Erfahrung eine kleine neue Reihe starten, mit eben dem Namen „Hamburg, meine Perle“ 😉 
Wie oft ich oben wirklich bloggen kann und werde, wird sich zeigen. Aber ganz still bleibt es hier sicherlich nicht, denn einige Dinge habe ich noch in der Hinterhand für den Notfall.
Jetzt heißt es aber erstmal weiter planen und schlau machen, es gibt noch viel zu tun 🙂    
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Arbeitsprobe und Gedankengänge…

Ihr Lieben!
Sich selbst einzuschätzen, das ist sicherlich für die meisten nicht gerade der liebste Vorgang beim Bewerbungsverfahren. Ich musste das bisher nie so wirklich tun bzw. habe mich immer erfolgreich davor gedrückt. Nun komme ich aber wohl doch nicht drumherum und zu so einer Einschätzung des eigenen Könnens zählt irgendwie auch das Präsentieren von geeigneten Arbeitsproben. 
Arbeitsprobe. Uffz. Das ist schon so ein Wort, was mich gruseln lässt… Eine Probe meines Könnens. Kann ich denn etwas? Woher weiß ich denn, was ich kann und was nicht? Oder wann ist ein Werk von mir gut und wann stehe ich nur verklärt da, weil die Arbeit daran so schön war, das Stück selbst aber gar nicht so künstlerisch wertvoll ist, wie von mir angenommen?
Bepackt mit diesen schweren Überlegungen habe ich mich nun also in mein Kämmerchen zurückgezogen und alle meine von mir akribisch gehorteten Artikel mal zusammen getragen.

Wo fängt man an? Wo hört man auf? Die Schülerzeitung habe ich von vornherein ausgeschlossen, das war eher weniger ernst zu nehmen. In der Zeit hatte ich mit der „richtigen“ Zeitung einfach schon genug zu tun. Doch auch das wurde schließlich eingestellt und ich ging weg zum Studium. Es folgte eine Zeitspanne fernab des Journalismus. Andere haben sofort Anschluss gefunden, begannen sofort wieder zu schreiben. Ich jedoch fühlte mich fehl am Platz, wusste noch nichts von und über die neue Stadt – wie sollte ich dann darüber beichten? Der Blog wurde – wie ihr wisst – mein neues Ausdrucksmittel.
War das im Nachhinein ein Fehler? – Vielleicht. Aber ändern kann ich es nun auch nicht mehr und Reue darüber verspüre ich auch nicht. Es war in dem moment das Richtige für mich. Einige wenige neue Erfahrungen konnte ich dennoch sammeln – allerdings längst nicht auf dem Niveau, wie ich es von früher gewohnt war. „Wenn du dich hier bewiesen hast, kannst du vielleicht dann auch in dem Magazin für die Erwachsenen mitschreiben“, wurde mir in Aussicht gestellt. Nur blöd, dass ich mich in der Partykultur nicht beweisen konnte – da ich eben mehr in die schöngeistige Literatur- und Kulturszene passe. Schon immer. Schon damals. 

Ich muss ja ehrlich sagen – so pulitzerpreisverdächtig waren da einige Arbeiten von mir auch nicht. Ich habe beim Durchblättern sogar einen Artikel gefunden, in dem ich über Käsesorten geschrieben habe. Als Aufmacher der Seite. Und das war kein Sommerloch, Ladys und Gentlemen! 
Aber auch schöne Artikel fallen mir wieder in die Hand. Ein Artikel über einen besonderen Kirchenchor, bei dessen Probe ich eine Stunde lang Gänsehaut hatte. Ein Artikel über den Beruf des Tanzlehrers, für den meine Schwester herhalten musste. Ein Artikel über Jugendliche und Haustiere – übrigens auch mit meiner Schwester in der Hauptrolle, welche wir aber kackendreist umbenannt haben, damit es nicht auffällt. Jaja, so sind die Journalisten. 
Es gibt auch einen Aufmacher, für welchen ich sehr viel Lob eingestrichen habe damals. Selbst von der oberen Chefetage, die ich selbst niemals zu Gesicht bekommen hatte, wurde er positiv hervorgehoben. Lese ich ihn heute, weiß ich nicht mehr, warum. Er ist okay, aber er ist doch nicht perfekt. Da habe ich eigentlich schon bessere geschrieben. 

Dennoch kristallisiert sich langsam in meinem Unterbewusstsein wieder ein Gefühl heraus. Ein Gedanke, eine Gewissheit, die zu schwelen beginnt. Reportagen, Berichte, Schilderungen, Meinungen. Geschehnisse, die vom Leser weit entfernt passieren und durch meine Worte ihm vor Augen, mitten ins Herz geführt werden. Das ist es. 

Nach eingehender Betrachtung und Beratschlagung mit meinem Liebsten entscheide ich mich also für vier Artikel. Vier Arbeitsproben. Vier Stückchen meiner Geschichte. 
Ich bin nervös und habe Angst, dass sie mir nicht gerecht werden. Sind es die richtigen? Gefallen sie den Prüfern? Zeigen sie mich? 
Arbeitsproben. Das ist wirklich ein zweischneidiges Schwert. Hilfe zur Selbstfindung – und gleichzeitig Gefahr des Verlustes. 

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Schritte ins neue Leben – Impressionen Leipziger Buchmesse

Ihr Lieben!
Ich hatte leider nicht viel Gelegenheit zum Fotografieren, es war einfach zu viel los. Vielleicht muss ich das nächste Mal wirklich noch einen Tag länger zur Messe, nur um für euch spannende Bilder einfangen zu können – gerade auch von den hübschen Cosplayern und Lolitas. Aber auch einige Stände hatte sich wirklich Mühe gegeben und wieder ganz tolle Ideen aufgefahren. Das alles muss ich nächstes Jahr wirklich endlich mal dokumentieren. Bis dahin hier dennoch schon mal ein paar kleine Eindrücke. 

Der Presseclub von Außen – Kaffeespender und Kuchendealer sowie immer eine
freie und saubere Toilette und schnelles Internet.
Hier haben wir gefrühstückt, uns ausgeruht oder miteinander uns getroffen.
Ich war sehr angetan von der lockeren Stimmung zwischen den Journalisten, da war man
fix beim Du und half sich auch gegenseitig (gerade in der Frage Internet).
Wohl einer der beeindruckendsten Stände jedes Jahr: Der KNAUR-Verlag mit dieser
riesigen Bücherwand, die im Halbkreis steht und einfach nur genau das widerspiegelt,
worum es mir bei der Messe geht. BÜCHER!
Ganz klassisch ein Blick durch die Glashalle mit der großen Treppe im LBM-Design.
So ein Gewusel und Gewimmel, so viele Stimmen und dazu noch die Medien.
Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Ich glaube, diesen Kalenderstand gibt es auch jedes Jahr in der Glashalle.
Und bisher habe ich noch nie etwas da gekauft. Aber es ist auch einfach immer so
viel los da – wahrscheinlich kann man da nur so kurz vor 18 Uhr gut sich umschauen.
Und natürlich die obligativen Cosplayer-Horden. Sie waren etwas weniger als die
letzten Jahre in der großen Halle, aber es gab sie doch, hier ist der Beweis!
Wisst ihr, was sie cosplayen?
Schließlich noch das Bild, welches sich Nicky und mir bei der Fahrt von der Messe
gen Heimat bot – ein großartiger Sonnenuntergang. Einfach schön.
Genau wie die Messe war.
Wenn ihr da wart, erzählt mir doch, wie es euch gefallen habt! Oder wenn ihr noch überlegt, ob ihr kurzentschlossen hinfahren wollte: Macht es doch einfach! Es ist voll und laut und warm – aber es macht auch einen irren Spaß! 🙂 
  
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Schritte ins neue Leben – der Preis der Leipziger Buchmesse

Ihr Lieben!
In den Medien ist es natürlich schon längst umgegangen – hier aber dennoch eine kleine Impression von der Preisverleihung. Die Kategorien waren Übersetzung, Sachbuch/Essayistik und natürlich die für mich am interessanteste Belletristik. 
Die Veranstalter haben das natürlich gewusst und wie ich finde auch fairer Weise diese Kategorie erst am Schluss bekannt gegeben. Das hat mich zwar irgendwie ganz schön Nerven gekostet (auch weil das lange Stehen wirklich anstrengend wurde), aber wie man dann schlagartig nach der Verkündung des Siegers festgestellt hat, waren die meisten Journalisten wirklich nur für dieses eine Foto da und dann wurde es plötzlich gaaaanz schnell leer. Wenn das am Anfang passiert wäre, wäre das für die anderen beiden Kategorien echt fies gewesen. 
Also halten wir uns auch mal an die Reihenfolge. 

Hier sehen wir Hubert Winkels, welcher die Leitung der Jury bzw. die Moderation bei dieser Preisverleihung übernommen hat. Er arbeitet als Literaturkritiker (u. a. für die Zeit und den Deutschlandfunk) und war auch international als Dozent tätig.
Nachdem er die Jury vorgestellt hat, wurden in jeder Kategorie von einem Mitglied dieser die Nominierten dem Publikum nochmals kurz dargestellt. Als aller erstes im Bereich Übersetzung. Und gewonnen hat … 

 … Robin Detje mit seiner Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch von William T. Vollmanns „Europe Central“. Seine Dankesrede war relativ „normal“ – was ich jetzt sage, ohne es negativ zu meinen. Ich kenne das Werk leider nicht, aber ich weiß, dass Übersetzer leider längst nicht so viel gewürdigt werden, wie es ihnen eigentlich zusteht. Denn ein literarisches Werk von einer Sprache in die ander zu übertragen und dabei den entsprechenden Stil des Autors noch zu bewahren ist in meinen Augen eine sehr große Kunst und verdient diese Auszeichnung eindeutig! 
Es folgte die Kategorie Sachbuch/Essayistik mit dem Preisträger …

Helmut Lethen für seinen Essay „Der Schatten des Fotografen“. Eine komplexe Verwebung aus Erinnerungen, technischen Fakten und geschichtlichen Begebenheiten aus der Zeit des 2. Weltkriegs. Ich dachte zunächst „Ach nein, nicht schon wieder der Nationalsozialismus!“ – aber dieser Preisträger war wirklich unglaublich niedlich! Wie ich erfahren habe, ist das sogar die aller erste Buchmesse im ganzen Leben des 75-Jährigen gewesen – und dann gleich mal den Preis gewonnen! Sehr putzig war seine Anmerkung: „Oh, da ist ja sogar ein Scheck drin!“ Man hat es ihm wirklich von Herzen gegönnt.
Ähnlich wie schließlich dem letzten Gewinner dieser Preisverleihung in der Kategorie Belletristik:

 … meinem persönlichen Favoriten, Sasa Stanisic mit seinem Roman „Vor dem Fest“. Er schien ehrlich erstaunt und überwältigt davon, dass er nun tatsächlich mit diesem Werk den Preis der Leipziger Buchmesse gewinnen sollte. Sein Kommentar: „Wow, um überrascht zu erscheinen habe ich jetzt natürlich keine Rede vorbereitet…“ und lacht dabei fast schon verschämt. Wirklich sympathisch und ehrlich, zumindest von meiner Beobachterposition aus. 
Alle Preisträger haben es sicherlich verdient, die anderen Nominierten garantiert ebenso. Einige Titel waren in meinem Augen noch wirklich sehr spannend, vielleicht greife ich irgendwann ja mal zu ihnen. Am wahrscheinlichsten aber wohl zum Belletristik-Gewinner, denn dieser Bereich ist einfach der spannenste für mich.