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Illustres Lustwandeln – Schloss Pillnitz

Ihr Lieben!
Vor einigen Wochen (Gott, die Zeit rennt) waren meine liebe Iv und ihr Freund bei uns zu Besuch. Wir wollten gerne unsere Hintern hochbekommen und etwas schönes zusammen erleben, weswegen ich mich hingesetzt habe und die Sehenswürdigkeiten mal ausgespäht habe. Nach einer kurzen Absprache war klar: Wir möchten uns Schloss Pillnitz anschauen.
Für all diejenigen, denen das kein Begriff ist (weil sie vielleicht noch nie in Dresden waren): Die bereits im 14. Jarhundert erstmalig erwähnte Anlage wurde von August dem Starken (18. Jh.) an seine Mätresse Gräfin Kosel verschenkt. Sie bildet eine architektonische Meisterleistung, welche im chinosen Stil gehalten ist und bis heute die größte ihrer Art in ganz Europa darstellt.
Das Schloss diente mit seiner unmittelbaren Nähe zur Elbe als Lust- und Feierstätte sowie als Sommerresidenz des sächsischen Königshauses. Der Schlosspark ist dabei mindestens genauso sehenswert wie das Schloss selbst, bietet er doch eine reiche Fülle an botanischen Besonderheiten. Im Fokus des allgemeinen Interesses steht dabei wohl die schon über 200 Jahre alte Kamelie, welche inszwischen ein riesiger Baum mit vielen rosanen und pinken Blüten geworden ist. Sie wird von einem imposanten, fahrbaren Haus aus Stahl und Glas vor Kälte und Unwetter geschützt. Außerdem befindet sich im Schlosspark noch das Palmenhaus – ein kleiner botanischer Garten -, die Orangerie und innerhalb der Schlossmauern eine kleine Kapelle, zahlreiche historische Stücke, eine Chocolaterie, einige Läden und der Fliedergarten. 
Decke des Festsaals.
Fliedergarten mit besonderer Züchtung: rechtsdrehende Fliederbäumchen.
Ein Mahjong-Spiel aus der Ausstellung.

Das war der touristische Überblick – nun kommen meine persönlichen Eindrücke davon, war ich doch selbst zum ersten Mal dort. Wir haben das volle Programm mitgemacht, das heißt eine Führung durchs Schloss, den Schlosspark, das Palmen- und Kamelienhaus. Wir hatten Glück, das wir Anfang April dort waren, denn dann ist der Eintritt in den Park noch kostenfrei, man muss nur für die Häuser zahlen. Die genauen Preise und Daten könnt ihr euch ja hier anschauen. Ich fand es insgesamt auf jeden Fall sehr günstig – und lohnenswert! Denn auch wenn wir von der Schlossführung nur eine eher abgespeckte Variante bekommen haben (es wurde noch von der letzten Flut saniert bzw. die Vorbereitung für die große Sommersaisoneröffnung waren im vollen Gange), waren schon viele interessante Informationen und Eindrücke enthalten. 
In drei Abteilungen gliedert sich das Palmhaus und hat dabei auch
unterschiedlich warme Klimazonen nachgebildet. Es ist erst seit
2009 wieder eröffnet und strahlt in hellem weiß und sattem Grün.
Diese niedliche Treppe ist im mittleren Teil zu finden.
Zahlreiche Skulpturen sind überall im Palmenhaus verteilt.
„Kiwis“
Mein Highlight war aber wohl das anschließende Wandeln durch die herrliche Parkanlage. So zauberhaft und verträumt. Kleine Teiche, uralte Bäume, ein schier nicht enden wollender Teppich aus Buschwindröschen. Ich schwebte wirklich auf der botanischen Wolke 7. 
Das Palmenhaus war zwar sehr klein, aber dennoch wirklich niedlich – zumal da lauter kleine Zwergwachteln (von einer anderen Besucherin in felsenfester Überzeugung als „Kiwis“ betitelt) rumliefen. Gott, waren die niedlich! ^^ 
Blütenteppich – sind das Buschwindröschen? Egal, sie sind schön!
Ein hübscher kleiner Pavillon, direkt an einem kleinen Teich.
Da würde ich gerne wohnen. ^^
Kamelienhaus (geradeaus) und Orangerie (rechts).

Ganz und gar nicht niedlich war hingegen die Kamelie. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Pflanze *so* riesig sein würde. Ahnungslos wie ich war. Wirklich beeindruckend – vor allem, wenn sie gerade in voller Blüte steht. Einfach schön. Da würde ich gerne mal shooten … das geht aber sicherlich nicht ^^; Aber man kann kleine (oder auch schon größere) Ableger dort kaufen und versuchen, sich sein eigenes Kamelienmonster zu züchten. Auch eine schöne Idee. 
Ich würde jederzeit wieder nach Pillnitz fahren und kann es allen Dresdenbesuchern nur empfehlen. Es sollte allerdings schönes Wetter sein, sonst hat man nicht ganz so viel davon. Wir hatten da wirklich Glück und somit einen tollen Tag. Mal schauen, was wir machen, wenn Iv und ihr Liebster uns das nächste Mal besuchen kommen. Ich freu mich schon drauf 🙂 
Der Tod fährt Audi

Kristian Bang Foss – Der Tod fährt Audi

Ihr Lieben!
Endlich komme ich dazu, auch die Rezension für den letzten Leckerbissen von der Leipziger Buchmesse zu schreiben. Das Buch hatte ich mir schon im Januar aus der Vorschau des Verlags ausgeguckt und mich sehr gefreut, dass ich es dann auch zugesendet bekam. Es versprach ein herrlich ironisch-witziger Roadtrip zu werden, wie ihn wohl nur Skandinavier schreiben können: Kristian Bang Foss „Der Tod fährt Audi“.

„Schließlich ging es so nicht mehr weiter. Geplagt von Übelkeit und dem üblichen Kater, nahm ich die S-Bahn in die westlichen Vororte und stieg in Stentofte aus. Ich hatte ein Bewerbungsgespräch. (…) Es handelte sich um eine Stelle als Pflegehelfer.
Ich war noch nie in Stentofte gewesen, und als ich an der S-Bahnstation stand, wusste ich auch, warum. Falls Hieronymus Bosch oder Bruegel 2008 gelebt hätten, hätten sie nicht Skelette missbrauchter Freudenmädchen, im Fegefeuer brutzelnde Menschen oder alles verwüstende Totenheere gemalt, sondern Stentoftes Beton. Wenn du nicht an die Hölle glaubst, setz dich in die Linie B und fahr nach Stentofte. (…)
Während ich vor der Wohnungstür wartete, hörte ich Waldemar auf der anderen Seite mit dem Riegel und der Sicherheitskette rasseln. Ich ahnte, dass sein Nachbar mich durch den Türspion beobachtete. Dann wurde geöffnet.“
Manchmal kommt es knüppeldick im Leben – so auch bei Asger. Von Beruf eigentlich Werbetexter in Kopenhagen, verpatzt er eine Kampagne aufs grandioseste und wird erst von seinem Chef gefeuert und dann von seiner Freundin verlassen. Der junge Mann verbringt daraufhin viel Zeit mit seinem Kumpel, dem Fernseher, welcher ihn mit seiner guten Freundin, der Bierflasche, bekannt macht. 
Irgendwann steht Asger allerdings fast vor dem Nichts und muss sich aus diesem Loch herauskämpfen. Ein Job soll helfen. Doch als er bei Waldemar landet – einem jungen Mann Anfang 20, vom Schicksal mit allerlei Syndromen und Krankheiten gebeutelt – zweifelt er zunächst an diesem Entschluss. Schnell wird jedoch deutlich, dass die beiden, so verschieden sie eigentlich sind, doch ein gewisses Verständnis füreinander haben und den zynischen Blick auf das Leben teilen. Diese ungewöhnliche Freundschaft gipfelt schließlich in dem spontanen Beschluss Waldemars, gemeinsam nach Marokko zu fahren, um sich dort von einem ominösen Wunderheiler retten zu lassen.
Es beginnt ein aberwitziger Roadtrip, der sich von nichts und niemandem aufhalten lässt – selbst nicht von ihrem mysteriösen Verfolger in dem schwarzen Audi.
Spontan erinnert das Szenarium an den französischen Hit „Ziemlich beste Freunde“. Allerdings wird schnell deutlich, dass die hier geschilderte Geschichte einen ganz anderen Drall inne hat, als die wahre Geschichte von Philippe Pozzo di Borgos. Sie ist bissiger, abgedrehter, skurriler. 
Die beiden Hauptcharaktere scheinen auf den ersten Blick nicht sehr auffällig. Ein Werbetexter, der in der Finanzkrise seinen Job verloren hat und ein kranker junger Mann im Rollstuhl, der sein Leben in bescheidenen, ja trübsinnigen Verhältnissen fristet. Schon fast grauenhaft gewöhnlich. Doch Waldemar ist nicht der stumm leidende Engel, der am Ende erlöst wird. Er ist stur, stellt sich taub, wenn ihm etwas nicht passt und versucht alles, um seinen Kopf durchzusetzen. Asger ist davon zunächst beeindruckt, hat er doch längst aufgegeben, obwohl ihm das Leben nicht halb so viele Hindernisse gestellt hat, wie seinem Schutzbefohlenen. Er lässt sich also überreden und begeistern, obwohl im unterschwellig die ganze Zeit die Wahrheit droht. Doch von Waldemars Beispiel inspiriert, schluckt er die Gewissheit über diesen eigentlich hirnrissigen Trip durch halb Europa hinunter. Und so auch der Leser.
Er wird mitgenommen auf diese Reise und durchlebt in locker-leichter Art die verschiedenen Stationen. Es könnte alles so schön sein – fast schon idyllisch – wenn Waldemars Schwächeanfälle die heitere Stimmung nicht immer wieder durchbrechen würden. Dadurch wirkten manche lustige Szenen fast schon aufgesetzt. Vielleicht sollte es ein Blick auf das Leben sein, welches manchmal dazu neigt, eine regelrechte Farce zu sein? Es bleibt insgesamt auf jeden Fall ein bitterer Beigeschmack, selbst wenn eine große Party geschmissen wird. 
Dieses etwas seltsame, unterschwellige Gefühl verstärkt sich gen Ende des Romans immer mehr. Die Angst, die Asger um seinen Freund erleidet, ist greifbar und steht wie eine Wand zwischen dem Geschehen und dem Leser. Dazu der immer wieder auftauchende, seltsame Geselle im Wagen hinter ihnen, welcher leider bis zum Schluss nicht erklärt wird. Denn, auch wenn der Titel des Buchs ihn als den Tod entlarvt – so ist er auf keiner Seite wirklich als solcher endgültig erkennbar und der Leser bleibt verwirrt zurück. 
Für mich persönlich hat „Der Tod fährt Audi“ sehr stark begonnen und sich im letzten Drittel allerdings ein wenig verloren. Es liegt nicht an der stetig indirekt über den Akteuren schwebenden Gefahr und auch nicht am Schreibstil von Kristian Bang Foss – der nebenbei gesagt im Gegenteil sogar wirklich amüsant ist. Irgendwie kam das Ende mir zu plötzlich und wirkte auf mich zu irreal. Es gibt für meinen Geschmack einfach einige Fäden zu viel, die sich lose verlaufen und mich als Leser unbefriedigt und irritiert zurücklassen. Aber vielleicht ist das Absicht? So, wie das Leben manchmal eben auch unwirklich wirkt?
Mein Fazit: Das Buch hält, was es verspricht: Es ist ein tragisch-komischer Roadtrip mit zwei Antihelden, die dabei in groteske Situationen geraten und diese zu bewältigen versuchen. Direkt nach dem Lesen war ich vom Ende ein wenig enttäuscht – mit etwas mehr Abstand zum Roman überlege ich aber, ob es vielleicht gar nicht anders möglich war, als diese Geschichte so enden zu lassen. Das sollte aber jeder selbst herausfinden!
Die harten Fakten:
Kristian Bang Foss – Der Tod fährt Audi.
14,99 €
erschienen im carl’s books Verlag
ISBN: 978-3-570-58529-0



Ich bedanke mich beim carl’s books Verlag für die kosten- und bedingungslose Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!

Die Seltsamen

Stefan Bachmann – Die Seltsamen

Ihr Lieben!
Rückblickend auf die Leipziger Buchmesse steht ja immer noch die Rezension eines wirklich – so viel sei jetzt schon gesagt – tollen Buchs aus. Bei mir war einfach privat zu viel los. Nun kann ich aber endlich stolz verkünden, dass ich heute die Besprechung von Stefan Bachmanns „Die Seltsamen“ präsentieren kann.

„Bartholomew Kettle sah sie in dem Moment, als sie mit den Schatten in der Krähengasse verschmolz – eine vornehme Dame, die ganz in pflaumenfarbenen Samt gekleidet war und mit der Haltung einer Königin die schlammige Straße entlangstolzieren. Er fragte sich, ob sie diesen Ort jemals wieder verlassen würde. (…)
In den Elendsvierteln der Feenwesen in Bath war man Fremden nicht besonders gewogen. (…) Diese Dame sah äußerst lohnenswert aus, fand Bartholomew. Er wusste, dass manche Leute schon für weniger getötet hatten. (…)
Er klappte sein Buch zu, drückte sich die Nase an dem schmutzigen Fenster platt und blickte ihr nach, wie sie die Gasse entlangschritt. (…) ‚Hettie‘, zischte Bartholomew, ohne sich vom Fenster abzuwenden. ‚Hettie, komm, schau mal!‘
Füße trippelten durch das dunkle Zimmer. Neben ihm tauchte ein kleines Mädchen auf. Sie war schrecklich dünn, und ihr Gesicht bestand nur aus kantigen Knochen und blasser Haut, die einen Stich ins Bläuliche hatte, weil sie nicht genug in die Sonne kam. Das Mädchen war geneuso hässlich wie er. (…) Es war nicht zu übersehen, dass sie Feenblut in den Adern hatte.“ 

In einem London, welches vor langer Zeit den sogenannten „Heiteren Krieg“ zwischen Feenwesen und Menschen überstanden hat, ist das Leben für jegliche magische Kreatur hart. Allerdings nehmen wohl die ‚Seltsamen‘ – Kinder von Menschen und Feen – die unterste Stellung in dieser Gesellschaft ein. Sie müssen sich versteckt halten, um nicht getötet zu werden und fristen ihr Dasein in ärmlichsten Verhältnissen. So auch Batholomew und seine kleine Schwester Hettie. Der Junge träumt von einem normalen Leben und wünscht sich nichts weiter als einen Freund. Doch das ist unmöglich, denn er ist hässlich, er ist ein Seltsamer, gefürchtet von sowohl den Menschen als auch den Feen. Insbesondere in den jüngsten Tagen leben Mischlingskinder zudem gefährlich. Denn immer wieder findet man ihre Leichen in der Themse. 
Als Bartholomew schließlich beobachtet, wie eine mysteriöse Frau das nächste Seltsamenkind entführt, wird er unvorsichtig und von dieser entdeckt. In dem Bewusstsein, dass er der nächste ist, versucht er seine Familie zu beschützen – und tritt damit erst recht in ein Abenteuer ein, welches viel zu groß für ihn erscheint. Einzig der etwas unbeholfene und faule Politiker Arthur Jelliby scheint ihm helfen zu können. Aber ist er vertrauenswert?
Der noch junge Autor Stefan Bachmann hat in „Die Seltsamen“ ein völlig neues England geschaffen: Zwischen einer viktorianisch anmutenden Gesellschaft mit klassischen Steampunk-Elementen zieht sich der Fantasy-Aspekt wie ein roter Faden leitend durch den Roman. Mit viel Fanatsie und Liebe zum Detail führt Bachmann den Leser in diese doch etwas andere Welt ein. Zu Beginn scheint er sich in den zahlreichen Schilderungen fast ein wenig zu verlaufen, jedoch bringt er die Geschichte nach einer kurzen Aufwärmphase dann doch erfolgreich auf Kurs. 
Die wohl überraschendste Neuigkeit an seinem Blickwinkel ist die Tatsache, dass Feen, Elfen und all die anderen magischen Geschöpfe hier nicht als wunderbare Helden und elegante Zauberwesen dargestellt werden. Sie sind viel mehr als hässliche und schaurige Gestalten gezeichnet, womit Bachmann auf alte Sagen und Geschichten dieses Kulturkreises zurückgreift und sie imposant wieder in das Bewusstsein unseres Zeitalters holt. Fern ab von Harry Potter und Hobbiten ist es ein spannender Griff, das Magische als Bedrohung darzustellen, ohne es aber völlig zu verteufeln. Es ist eine unter der Oberfläche schwelende Macht, welche ihr Recht wieder einzufordern beginnt.
Auch die beiden Helden des Romans – Bartholomew und Arthur Jelliby – sind ausgesprochen eigenwillig. Während der Junge nichts Besonderes an sich hat – keine Magie, keine besonderen Kräfte, ja nicht einmal ein auffälliges Aussehen wie seine Schwester – ist Jelliby auch alles andere als ein wirklicher Held. Behäbig, tollpatschig und von seiner Arbeit herzhaft gelangweilt schleicht er sich durch sein Leben. Stets bemüht, Konflikten aus dem Weg zu gehen und Entscheidungen schön anderen zu überlassen, wird er jedoch im Laufe des Buches dazu gezwungen, über sich selbst hinauszuwachsen. 
Mir persönlich gefiel Jelliby tatsächlich fast etwas besser als Bartholomew, welcher erst gegen Ende des Buches auf Betriebstemperatur kommt.
Die kunstvolle Verwebung dieser beider Handlungsstränge ist ebenfalls sehr beeindruckend. Immer wieder kreuzen sich die Wege Jellibys und Bartholomews, ohne dass sie es bemerken – bis man schon fast nicht mehr damit rechnet, dass sie zueinander finden. Auch sprachlich kann der junge Autor bereits eine große Fertigkeit aufweisen. Mit manchmal schon fast brutal wirkender Direktheit beschreibt er die Charaktere ohne schmückendes Beiwerk sondern in der Art, wie sie wirklich sind. Hässlich. Gefährlich. Dumm. Hinterlistig. Naiv. Ein sehr eigenwilliger Stil.
Mein Fazit: Mit diesem Roman feierte der damals 18-jährige Bachmann in seiner Heimat Amerika bereits große Erfolge. Ich kann nur von Glück sprechen, dass er seinen Weg nun auch in den deutschsprachigen Raum gefunden hat. Denn auch wenn der Roman als Jugendbuch angelegt ist, so finden Erwachsene sicherlich auch großen Gefallen an diesem Stück Literatur. Fantasy auf herrlich erfrischende Art. Leseempfehlung!
Die harten Fakten:
Stefan Bachmann – Die Seltsamen.
16,90 €
erschienen im Diogenes Verlag
ISBN: 978-3-257-06888-7

Es wird im Übrigen bereits im Herbst diesen Jahres die Fortsetzung erscheinen. Darauf freue ich mich schon sehr!



Ich bedanke mich beim Diogenes Verlag für die kosten- und bedingungslose Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!

Das Mädchen mit dem Haifischherz

Jenni Fagan – Das Mädchen mit dem Haifischherz

Ihr Lieben!
Schon einige Wochen vor der Buchmesse habe ich in einer Zeitschrift eine winzig kleine Ankündigung von zwei Büchern gelesen, die ich unbedingt haben wollte. Die knappen Inhaltsangaben und die kurzen Einschätzungen schlauer Leute haben mich angefüttert, verlockt und begeistert, weswegen ich also beide Verlage kontaktierte. Und siehe da – wenige Tage später hatte ich bereits das erste Objekt meiner Begierde in den Händen und möchte euch dieses nun endlich vorstellen: Jenni Fagans „Das Mädchen mit dem Haifischherz“.

„Ich bin ein Experiment. Ich bin es immer schon gewesen. So viel ist sicher, einfach Fakt. Sie beobachten mich. Nicht nur in der Schule oder während der Sozialarbeitergespräche, vor Gericht oder in den Haftzellen – sie beobachten mich überall. Sie beobachten mich, wenn ich mich kopfüber vom längsten Ast der Eiche baumeln lasse; ich kann stundenlang so bleiben, einfach nur Wünsche an mir vorbeiziehen lassen. Sie beobachten mich, wenn ich den Mond mit meinem Blick bezwinge. Seine schreckliche Nacktheit macht mir keine Angst. Sie sind da, wenn ich mich prügle, wenn ich ficke und wenn ich wichse. Wenn ich meinen Namen in Bäume schnitze und wenn ich es vermeide, auf Ritzen zu treten. (…) Sie beobachten mich, wie ich nicht heule. Sie beobachten mich, wie ich mit Unschuldsmiene Lügen erzähle und meine dreckigen Füße vor ihnen verstecke. Sie beobachten mich, das weiß ich, und es gibt keinen Ort – der ihrem Blick verborgen bleibt.“
Anais sitzt auf dem Rücksitz eines Polizeiautos und betrachtet ihre blutverschmierte Schuluniform. Angeblich soll sie eine Polizistin ins Koma geprügelt haben, weswegen sie nun in das Panoptikum, eine Besserungsanstalt für schwererziehbare Jugendliche kommen soll. Nur erinnern kann sich das fünfzehnjährige Mädchen an nichts. Sicherlich, ihre kriminelle Laufbahn ist kein Kindermärchen – aber Kinder, Kranke und Alte würde sie nie verprügeln – und jemanden fast totschlagen erst recht nicht! Da hat sie ihre Prinzipien.
Doch das Experiment hat sie auserkoren, ihr das Leben schwerstmöglich zu gestalten, um sich an ihrem Leid zu ergötzen. Davon ist sie überzeugt. Aber nicht mit Anais! Sie legt durch ihre Sturheit, Fantasie und Intelligenz einen Überlebenswillen an den Tag, der alle Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen scheint. Im Panoptikum findet die Waise endlich eine Zufluchtsstätte sowie in den anderen Jugendlichen eine Art Familie, die sie so lange schmerzlich entbehren musste. Und gerade, als Anais zu glauben beginnen möchte, dass sie doch kein im Reagenzglas gezüchtetes Experiment ist, sondern ein echter Mensch – verschwindet eines der Mädchen und ihre Welt beginnt erneut einzustürzen…
In ihrem Debütroman hat sich Jenni Fagan eine Heldin ausgedacht, die auf den ersten Blick als keine solche erkannt werden würde. Die Antirolle ist dem Mädchen so in Fleisch und Blut übergangen, ja, ihr regelrecht auf den Leib geschneidert, dass sie nicht nur in der fingierten Romanwelt damit aneckt. Auch im richtigen Leben wirkt Anais äußerst taff, um nicht zu sagen rotzig, provokant und höchst aggressiv. Es ist schon nahezu anstrengend, wie hart und ehrlich sie daherkommt. Man kann es ihr fast nicht glauben, dass Lebensumstände so etwas aus einem Kind machen. Insbesondere die derbe Sprache ist zu Beginn sehr einschüchtern, regelrecht abschreckend. Für meinen Geschmack wäre hier weniger mehr gewesen, denn wie sich im Laufe des Romans zeigt, wirkt die Geschichte mindestens genauso stimmig, wenn nicht meiner Meinung nach sogar fast noch etwas authentischer, mit einigen Flüchen und Fäkalausdrücken weniger. 
Generell hat man beim Lesen den Eindruck, dass sich die Autorin erst etwas warm schreiben musste. Dümpelt das Geschehen anfangs noch zwischen Kindheitserinnerungen, Drogenexzessen und wirren Eindrücken aus Anais Perspektive herum, so wird die eigentliche Aussage mit der Zeit immer klarer. Denn insgesamt stellt „Das Mädchen mit dem Haifischherz“ allem voran einen herzergreifenden Aufruf der Vergessenen dar, eine tieferschütternde Anklage des Systems. Und schließlich zeigt sich, dass Anais die einzig mögliche, einzig richtige Heldin dieses Romans sein konnte. In ihrer Unsicherheit und Verlorenheit – der Identitätskrise, wie die Erwachsenen es umschreiben – spiegeln sich unzählig viele Schicksale wider. Doch so trostlos das Leben auch mit ihr umspringt – sie verliert nie ganz den Glauben an sich und daran, dass sie es wert ist, ein gutes Leben zu führen. Jeder Mensch hat das – und wenn keiner dich wie ein Mensch behandelt, so kann durchaus der Glaube daran verloren gehen. Aber wenigstens man selbst sollte Vertrauen in sich haben und mit der Überzeugung voranschreiten, dass man Vater und Mutter hat, dass man ein realer Mensch ist und dass man das Gute verdient.

Mein Fazit: Mit ihrer bizarren Mischung aus „Ich habe die Unschuld kotzen sehen“, „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ und „Alice im Wunderland“ zeigt Jenni Fagan die Welt wie sie – leider – sein kann, wie sie – vielleicht – ist und wie sie – hoffentlich – auch werden kann. Wer sich von der zugegebener Maßen stark ausfallenden Sprache nicht abschrecken lässt, kann Teil einer ergreifenden Suche und eines leidenschaftlichen Kampfes werden, den zu begleiten ein Erlebnis ist. Lesenswert!

Die harten Fakten:

Jenni Fagan – Das Mädchen mit dem Haifischherz.
19,95 €
erschienen im Antje Kunstmann Verlag
ISBN: 978-3-88897-925-5



Ich bedanke mich beim Antje Kunstmann Verlag für die kosten- und bedingungslose Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares! 

Leerstand.

Im tiefsten Inneren weiß ich, dass ich es nicht mehr lange schaffen kann. Wie eine dicke Luftblase unter Wasser stößt die Gewissheit langsam, träge, aber doch zielstrebig an die Bewusstseinsoberfläche: Gleich bin ich wach.
Ich rede mir ein, dass ich eigentlich noch schlafe, es ist noch nicht Zeit, noch nicht an der Zeit für offene Augen, noch zu früh für Bewegung. Eigentlich schlafe ich noch. Eigentlich bin ich noch im Land der watteweichen Wunderträume – obwohl ich da schon lange nicht mehr war. Eigentlich. Eigentlich ist eigentlich eine Verneinung. 

Dein Wecker klingelt und verschafft mir Gewissheit – Schrecken und Erleichterung in Personalunion bei jedem grellen Piepen dieses kleinen schwarzen Kastens auf deiner Nachttischseite. Schnell schaltest du ihn aus und ich kneife die Augen noch etwas fester zu, damit du denkst, ich schlafe noch. Wenigstens du sollst das denken. Glauben, dass alles in Ordnung ist, vertrauen, dass ich gut geschlafen habe, mit schönen Träumen. 
Mit einer Mischung aus Behutsamkeit und Trägheit schälst du dich unter der Bettdecke hervor. Der Klang der Tür, die du sachte schließt ist das Ende meiner Scharade. Klack – die Tür ist geschlossen. Klack – die Augen öffnen sich. Und starren ins Leere. Ich ertrage die Zimmerdecke nicht, unsere Gardinen auch nicht. quälend langsam schiebe ich meinen müden Körper die unendlich weit entfernten Zentimeter rüber auf deine Bettseite, um ein bisschen von deiner übriggebliebenen Wärme einsaugen zu können. Wie eine Katze rolle ich mich zusammen, rolle mich um diesen Rest an Wohlgefühl, der bald auch verfliegen wird, bald nicht mehr als Du auszumachen ist, da ich ihn mir komplett einverleibt habe.
Ich verfolge die Geräusche, die von deiner Gegenwart zeugen. Der Wasserhahn, die Dusche, der Wasserkocher. Das Klirren deines Löffels in der Schüssel. Das ganz leise, dumpfe Quasseln des Fernsehers. Und darüber finde ich nochmals Ruhe. Kann die Leere doch noch einmal aussperren. Meine Augenlider gleiten wieder zu. Für Sekunden im Minutentakt schleiche ich mich nochmals aus dem Wachsein in die wohlige Zwischenwelt des Dämmerzustands. 

Rechtzeitig mit dem Brummen deiner elektrischen Zahnbürste im Bad wache ich wieder auf. Schon kommst du leise ins Zimmer und setzt dich aufs Bett, vorsichtig, damit du mich nicht vielleicht weckst. Schon längst habe ich für dich meine Augen aufgeschlagen, schon längst mein Lächeln gefunden und rasch geputzt aufgesetzt. Guten Morgen mein Schatz!
Unser täglicher Dialog spielt sich wie ein Ritual ab. Doch die Uhr ist unerbittlich. Zum Abschied schmiege ich mich nochmals an dich, zögere mit noch einem Kuss dein Weggehen etwas länger hinaus, versuche gespielt dich wieder ins Bett zu ziehen – aber innerlich doch halb ernst gemeint. Und schließlich lasse ich dich gehen. Ist alles okay? Ja, alles in Ordnung, hab einen schönen Tag!
Ich verfolge dich mit den Ohren. Der Reißverschluss deiner Jacke. Die knarzende Wohnungstür. Das metallische Klirren der Schuhlöffels, den du wieder an die Treppe hängst. Deine Schritte – etwas schwer und müde noch – die Stufen herunter. Deine brummelnde Stimme, im immer wiederkehrenden Zwiegespräch mit der ungeduldigen Katze. Und dann ist die Tür zu. 
Doch ich glaube dich immer noch zu hören. Meine, zu wissen, dass die kalte Morgenluft deinen Hals reizt und du zwei Mal husten musst. Bin mir sicher, das Klickern des Autoschlosses vernommen zu haben. Das dumpfe Dröhnen des Dieselmotors höre ich mit gespitzten Ohren tatsächlich. Und dass es sich entfernt auch. Irgendwann zwischen zwei Herzschlägen habe ich es in der Ferne verloren. 

Was bleibt ist die Leere, die Zimmerdecke und der Gedanke, dass dieser Tag auch wieder nichts bringen wird. Schlafen kann ich nicht mehr, liegen ertrage ich nicht. Ich stehe auf. 
Warum? Wozu? Es ändert sich nichts. Anfangs war ich noch energiegeladen, schon bald nur noch hoffnungsvoll. Inzwischen ist Frust geblieben. Und ich weiß es, ich merke es, die Verzweiflung kratzt im Hintergrund, will raus kommen zum Spielen. Aber noch habe ich genug Kraft, ihr Hausarrest zu verdonnern.
Aber wie lange ich gegen diese Leere noch ankomme – manchmal weiß ich es nicht mehr. Manchmal vergesse ich mich, obwohl ich mich doch finden will. Kann man vor lauter suchen das verlieren, was man schon hatte, so dass nur noch Leerstand bleibt?
Ich hoffe nicht.

Und solange ich noch hoffe, bin ich noch nicht ganz verschwunden. Das weiß ich. 

Bitte nicht all zu wörtlich bzw. dramatisch nehmen, es ist eine Schreibwerkstatt-Arbeit! 😉 

Schattenspringer

Daniela Schreiter – Schattenspringer

Ihr Lieben!
Beim Stöbern durch das Programm der Buchmesse vergangenen Donnerstag fiel mir schnell das Autorengespräch zu einer Graphic Novel auf, welche sich mit dem Dasein als Asperger-Autist beschäftigte. Da mich verschiedene persönliche Kontakte schon mehrfach mit diesem Thema in Verbindung brachten und ich ohnehin einen gewissen innerlichen Drang verspüre, mich damit auseinanderzusetzen, wusste ich, dass ich diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen durfte! 
Ergebnis nach dieser Stunde war ein großartiges Gefühl der Zuneigung und des Verstehens sowie als Kirsche auf dem Sahnehäubchen meines Buchmesseeisbechers: ein Rezensionsexemplar eben jener Graphic Novel. Und da sie seit Dienstag frisch im Handel ist, reiche ich doch heute gleich mal die Besprechung zu diesem Werk nach. Vorhang auf für Daniela Schreiters „Schattenspringer. Wie es ist, anders zu sein.“

„Menschen mit dem Asperger-Syndrom haben öfter das Gefühl, auf dem falschen Planeten gelandet zu sein. Daher trägt diese Autismusform auch manchmal den Spitznamen Wrong-Planet-Syndrom. Das trifft es recht gut. Meistens komme ich mir tatsächlich wie ein extraterrestrischer Besucher vor, der in einer Trial-and-Error-Versuchsreihe probiert auf menschliche Verhaltensweisen zu reagieren.“
Das Gefühl, anders zu sein, kennt sicherlich jeder mal in irgendeiner Art und Weise. In solchen Momenten befindet man sich in einer unangenehmen Umgebung, muss Kontakt mit Menschen aufnehmen, die einfach nicht auf der eigenen Wellenlänge sind oder man ist zu Besuch in einer anderen Kultur. Alles Situationen, aus denen man sich zwar vielleicht mit einem leichten Unbehagen aber dennoch recht einfach wieder herausmanövrieren kann. Zurück zur Familie, zu den Freunden, in den Alltag, das hilft. 
Daniela hingegen lebt dauerhaft in dieser „anderen Welt“. Sie ist Asperger-Autistin und empfindet unsere „normale Welt“ als anstrengend und kompliziert. Durch wahrscheinlich eine genetisch verursachte Entwicklungsstörung haben „Aspies“ meist Probleme mit zum einen der Wahrnehmung (Reize in der Umwelt) und zum anderen mit der sozialen Interaktion. Doch diese Diagnose ist noch selten und wird eher hinter vorgehaltener Hand ausgesprochen: „Sie ist Autistin!“ – „Ach so? Sie wirkt eigentlich normal…“
Über die lange Zeit, in der Daniela durch ihr Leben wandelte, ohne genau zu wissen, warum sie eben doch nicht so „normal“ war wie die anderen, hat die junge Illustratorin nun eine Graphic Novel geschrieben & gezeichnet. Denn Worte allein reichen nicht aus, um uns ihre Welt zu zeigen.
In fünf pointierten und anschaulichen Kapiteln berichtet die Künstlerin zunächst über sich als Autistin allgemein (und räumt hier auch gehörig mit Vorurteilen auf), dann über den Schulalltag, ihr eigene Welt, über das „Geräusch von Chlor“ (ein Kapitel, welches mich besonders berührt hat) und wie man sich Freunde schafft. Man taucht mit ihr in alltägliche Szenen ein und beginnt zu begreifen, dass es auch eine ganz andere Perspektive auf das Leben gibt, als die von uns gewohnte. Der Leser blickt durch Danielas Augen in diese Welt, die so laut und so voller Reize und Einflüsse ist. Er ist mit ihr erschöpft von all den Eindrücken des Tages und kann das Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug in die eigene Wohlfühlzone gut nachvollziehen. Zumindest ging es mir so.  
Der Zeichenstil bedient sich dabei einer sehr einfachen Art. Schnörkellos aber keinesfalls lieblos entsteht vor den Augen des Lesers diese „andere Welt“. Ähnlich wie ihre Worte wirken die Bilder direkt, klar und verständlich. Es ist ihre Art zu kommunizieren – ohne mit dem Erklärbären im Arm oder dem Besserwisser-Zeigefinger die ganze Zeit dem „Außenstehenden“ Belehrungen zu erteilen. 
Es ist kein Betroffenheitsgefühl, welches nach dem Lesen bleibt. Es ist ein Gefühl des Verständnisses und der Dankbarkeit. Und der Freude – denn auch der Humor kommt in diesem Comic nicht zu kurz. 
Mein Fazit: Am Ende steht man da und erkennt, dass in dem Satz, den Daniela von einem Freund zitiert, viel Wahres steckt. „Autism: It’s not a bug, it’s a feature.“
Von mir gibt es eindeutig eine Kaufempfehlung für diese Graphic Novel. Die Thematik ist so spannend und gleichzeitig hübsch umgesetzt. Aufklärung und Erklärung ohne Staub und Spinnenweben, ohne Angst und Krankheit – dafür mit Herz, Ehrlichkeit und Spaß. Ich hoffe und wünsche es sowohl Daniela als auch allen Lesern, dass es einen 2. Band geben wird!
Die harten Fakten:
Daniela Schreiter – Schattenspringer. Wie es ist, anders zu sein.
19,99 €
erschienen im Panini Comics Verlag
ISBN: 978-3-86201-950-2

Ich
bedanke mich bei dem Panini Comics Verlag für die kosten-
und bedingungslose Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!
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Schritte ins neue Leben – Impressionen Leipziger Buchmesse

Ihr Lieben!
Ich hatte leider nicht viel Gelegenheit zum Fotografieren, es war einfach zu viel los. Vielleicht muss ich das nächste Mal wirklich noch einen Tag länger zur Messe, nur um für euch spannende Bilder einfangen zu können – gerade auch von den hübschen Cosplayern und Lolitas. Aber auch einige Stände hatte sich wirklich Mühe gegeben und wieder ganz tolle Ideen aufgefahren. Das alles muss ich nächstes Jahr wirklich endlich mal dokumentieren. Bis dahin hier dennoch schon mal ein paar kleine Eindrücke. 

Der Presseclub von Außen – Kaffeespender und Kuchendealer sowie immer eine
freie und saubere Toilette und schnelles Internet.
Hier haben wir gefrühstückt, uns ausgeruht oder miteinander uns getroffen.
Ich war sehr angetan von der lockeren Stimmung zwischen den Journalisten, da war man
fix beim Du und half sich auch gegenseitig (gerade in der Frage Internet).
Wohl einer der beeindruckendsten Stände jedes Jahr: Der KNAUR-Verlag mit dieser
riesigen Bücherwand, die im Halbkreis steht und einfach nur genau das widerspiegelt,
worum es mir bei der Messe geht. BÜCHER!
Ganz klassisch ein Blick durch die Glashalle mit der großen Treppe im LBM-Design.
So ein Gewusel und Gewimmel, so viele Stimmen und dazu noch die Medien.
Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Ich glaube, diesen Kalenderstand gibt es auch jedes Jahr in der Glashalle.
Und bisher habe ich noch nie etwas da gekauft. Aber es ist auch einfach immer so
viel los da – wahrscheinlich kann man da nur so kurz vor 18 Uhr gut sich umschauen.
Und natürlich die obligativen Cosplayer-Horden. Sie waren etwas weniger als die
letzten Jahre in der großen Halle, aber es gab sie doch, hier ist der Beweis!
Wisst ihr, was sie cosplayen?
Schließlich noch das Bild, welches sich Nicky und mir bei der Fahrt von der Messe
gen Heimat bot – ein großartiger Sonnenuntergang. Einfach schön.
Genau wie die Messe war.
Wenn ihr da wart, erzählt mir doch, wie es euch gefallen habt! Oder wenn ihr noch überlegt, ob ihr kurzentschlossen hinfahren wollte: Macht es doch einfach! Es ist voll und laut und warm – aber es macht auch einen irren Spaß! 🙂