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LBM 15 – Aller Anfang ist schwer.

Ihr Lieben!
Schon über eine Woche ist es her, dass ich mit meinem lila Reisetäschchen, meiner gerissenen Handtasche und dem dicken Mantel in der Hand wieder das erste Mal durch die kleine Seitentür vom Presseparkplatz in den Akkreditierungsbereich gewatschelt bin. Auch wenn ich in diesem Jahr schon wesentlich cooler mit der ganzen Presse-Prozedur umgehen konnte – aufregend war es dennoch. Aber irgendwie war auch ein bisschen der Wurm drin…
DONNERSTAG 
Der Tag begann für mich schon halb sechs Uhr morgens. Nochmal in Zahlen? 5:30 Uhr. Korrekt. Mit anderen Worten: Arschfrüh. Ausgesucht hatte ich mir das nicht – aber mein Unterbewusstsein meinte, dass es cool wäre, doch schon ein bisschen Adrenalin in die Adern zu pumpen, bevor der Wecker auch nur ansatzweise eine christliche Uhrzeit erreicht hatte. 
Immerhin verlief der restliche Morgen dann nach Plan – bis ich die Wohnungstür zuschloss und mir in diesem Moment der Riemen meiner Handtasche riss. Einen Kreischanfall später rumpelte ich mit Sack und Pack sowie einer zweiten Handtasche die Treppe runter, um im Auto (natürlich als Beifahrer!) schnell den Schultergurt auszutauschen. Das hielt sogar – auch wenn ich die komplette Messe mit einer gewissen Taschenparanoia zubringen würde. 
Ich wechselte mehrfach meine Transportmittel und traf endlich meine Kollegin Nicole, mit deren Mann wir zu Dritt die Messe am ersten Tag unsicher machen wollten. Eine entspannte Autofahrt und eine problemlose Aktivierung des Presseausweises später begannen Nicky und ich uns durch das umfangreiche Programm zu wühlen. Was mir dabei bereits auffiel: In Sachen Comics, Graphic Novel oder Mangas war am ersten Messetag nichts zu holen. Schade, aber so blieb mehr Zeit für den Rest. Nachdem der Terminplan also stand, ging es ab ins Getümmel.

Ohne hier jeden einzelnen Punkt meiner Liste genauer beschreiben zu wollen, möchte ich nur kurz sagen, dass ich in diesem Jahr leider etwas enttäuscht von meiner Auswahl war. Bestes Beispiel: Die Disskussionsrunde zu Social Media Strategien. Neben dem Moderator saß eine junge Frau und ein junger Mann, beide für verschiedene Verlage bzw. Agenturen als Social Media Manager tätig. Und anstatt so wirklich Strategien zu erklären oder zu vergleichen, war nach der Vorstellungsrunde und der bedauernden Feststellung, dass die Verlage ihr Potential in den Social Media nicht nutzen würden, schon alles wieder vorbei. Nach 20 Minuten – obwohl eine komplette Stunde dafür angesetzt war. Angeblich wäre die Zeit ja schon überschritten. Ging meine Uhr falsch? Hatten die sich im Programm verdruckt? Aber nein, meine Sitznachbarn waren auch irritiert. Okay, also war dieser Punkt einfach nur doof – nicht ich. Immerhin was. 
Nach dieser Klatsche ging es erstmal Mittagessen. Vegetarische Tortellini in Käsesauce? Ich war auf der kullinarischen Wolke 7 – denn mein Magen hing bis dato in den Kniekehlen. Das Frühstück war mit 6:30 Uhr ja doch schon etwas her…. So frisch gestärkt tingelte ich wieder los, um die liebe Lisa Laudanum endlich zu treffen. Wie immer ist das Verabreden auf Messen so eine Sache. Aber diese kleine Irrfahrt war ja noch gar nichts im Vergleich zu meiner Odyssee am Samstag… 
Um noch ein gutes Beispiel dieses Tages anzuführen: Die Lesung von „Ewiglich… Dornröschen? Kiss my ass!“ war äußerst amüsant. Leider war der entsprechende Verlagsmensch danach nicht mehr zu sprechen, weswegen der Plan, nach einem Rezensionsexemplar zu fragen, auf Email verschoben werden musste. Dass das erneut ein Omen für die komplette Messe war, hätte ich im Übrigen nie gedacht.

Olga A. Krouk liest aus ihrem Kurzroman.
Nach ein bisschen Bummeln zum Ausklang durch Halle 3 verabschiedete ich mich von meinen Begleitern und machte mich auf nach Halle, wo meine liebe Iv schon auf mich wartete. Ich sage euch, selten schmeckt ein simples Brot so gut wie nach einem Messetag. Noch später am Abend konnten wir auch noch die liebe Jen vom Hallenser Hbf einsammeln – und so war das Messe-Dream-Team endlich komplett! Der Freitag konnte kommen…

Hier geht’s weiter mit dem Messebericht … 
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Vorfreudigste Vorfreude oder: die Leipziger Buchmesse!

Ihr Lieben!
Es ist soweit – einer der wichtigsten Termine im Jahr aller Bibliophilen und Buchstabenjunkies ist gekommen. Morgen startet die Leipziger Buchmesse. Und liebe Bücherwürme und verehrte Leseratten: Ich bin mit am Start. Nein, wat bin isch uffjerecht… 😉

Dieses Jahr habe ich mich sogar schon im Februar akkreditiert und auch meinen Presseausweis geschickt bekommen. Ich freue mich jetzt schon total darauf, morgen (wieder mit meiner lieben Kollegin Nicole von Elbmargarita) in Leipzig an den Akkreditierungsstand zu treten und dort meine Materialien sowie das schicke blaue Band in Empfang zu nehmen, in dem der Ausweis dann die kommenden drei Tage um meinen Hals baumeln wird.
Ja, drei Tage. Dieses Jahr bin ich so verrückt, dass ich tatsächlich mir auch den Samstag antun werde. Aber ich bin ja zum Glück nicht allein in dem Chaos – denn meine Lieblingsmädels Jen und Iv kommen ja ebenfalls am Freitag und Samstag mit zur Messe. Wir haben jetzt schon ganz viele Pläne und Termine auf dem Zettel – und vor allem der Samstag wird für mich wirklich schwierig, da an diesem Tag ganz viele alte Freunde auf der Messe sein werden und man ja für alle ein bisschen Zeit erübrigen möchte. Mal schauen, wie ich das drehe. ^^

Einen richtigen Laufplan habe ich mir noch nicht erstellt – das Onlineprogramm ist mir einfach immer zu nervig. Mit Katalog und Heft vor der Nase und nem schönen warmen Käffchen in der Hand macht sich das doch etwas entspannter. Grundsätzlich werde ich Donnerstag aber wohl die Lage sondieren, ein paar Lesungen hoffentlich mitnehmen und vielleicht auch das eine oder andere Foto schon für euch schießen. Freitag geht es dann mit den Mädels zu einigen Termine und Verlage (Networking und Kundenaquise ^^) und Samstag will ich eigentlich vor allem ruhig angehen. Für mich ist es dann ja schon der 3. Messetag – und somit werde ich wohl vor allem Fotos schießen – das ist letztes Jahr nämlich wirklich etwas zu kurz gekommen.
Für euch heißt das, dass ihr wahrscheinlich nicht ganz so viele Posts bekommen werdet, wie im vergangenen Jahr, dafür aber etwas zielgerichteter. Ich will noch nicht zu viel versprechen, aber ich denke, es wird mindestens einen Nachbericht, auf jeden Fall aber viele Impressionen geben. 
Wer während der Messe mir ein bisschen über die Schulter schauen möchte, den will ich hiermit ganz herzlich einladen, mir bei Twitter und Instagram zu folgen – denn dort werde ich (gesetz dem Falle, dass das Presse Wlan es zulässt) regelmäßig posten 🙂 
Ich hoffe, euch gefällt diese Lösung und ihr habt Spaß an den kleinen Momentaufnahmen ^^ Und nach wie vor gilt: Wer mich erkennt – anquatschen! Ich freu mich immer über Kontakte!
Jetzt muss ich aber schnell packen! Wir lesen uns – spätestens am Sonntag, zu völlig erschöpften, aber sicher seligen 7 Sachen 😉
In Liebe verpackt

Tina Kraus – In Liebe verpackt

Ihr Lieben!
Papierverliebt wie ich bin, versuche ich aktuell meinen Buchbestand auch in dieser Hinsicht auszuweiten. Darum habe ich, als ich es bei blogg dein buch gesehen habe, sofort ein Auge auf dieses Schätzchen hier geworfen: In Liebe verpackt. Denn wo ist es denn sonst so sinnvoll und gleichzeitig schön, Papier zu benutzen, wenn nicht beim Geschenke verpacken?

Der Klappentext des Buches verspricht die ideale Geschenkverpackung für jede Person zu jedem Anlass. Die Autorin, selbst freiberufliche Illustratorin und Papier-Kreativling, zeigt in 180 Anleitungen, wie mit wenigen Handgriffen individuelle Verpackungen kreiert werden können. Zur leichten Umsetzung der Anregungen, enthält das Buch auch 14 Geschenkanhänger sowie Vorlagen für die unterschiedlichen Designs.

„Wozu überhaupt ein Buch über Geschenkverpackungen? Papier drum, Schleife drum – fertig! Klar, so geht es natürlich auch. Doch das wäre allzu schade! Bietet die Verpackung doch die Möglichkeit, dem Geschenk schon auf den ersten Blick eine besondere persönliche Note zu geben. Und diese Chance sollten Sie unbedingt nutzen, denn der erste Eindruck zählt! Eine liebevoll gestaltete Verpackung zeigt, dass sich der Schenker Gedanken gemacht hat und dass der Beschenkte ihm etwas bedeutet. Und natürlich steigert sie auch die Spannung beim Auspacken.“

In Liebe verpackt, S. 6.

Mit diesen Worten leitet Tina Kraus ihr Werk ein und trifft zumindest bei mir damit total ins Schwarze. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Geschenke, die besonders schön verpackt sind, mich schon immer begeistert haben. Gleichzeitig hatte ich zwar bedenken, diese kleinen Kunstwerke dann auszupacken, aber irgendwann siegt ja auch die Neugierde 😉
Allen, denen es ähnlich geht wie mir, sei hier gesagt, dass die Autorin auch viel Wert darauf gelegt hat, Materialien zu benutzen, die die Verpackung mehrfach verwendbar macht. Beispielsweise integriert sie das allseits beliebte Washi Tape in ihre Anleitungen – oft jedoch wirklich anstelle von Klebeband. Dadurch lassen sich die Papiere vorsichtig wieder davon befreien und weiter verwenden. Das gefällt mir grundsätzlich schon sehr gut.

Das Buch beginnt, wie die meisten DIY-Ratgeber, mit einer kleinen Einführung in die Grundlagen. Neben einer kurzen Geschichte des Verpackens (Bereits 100 n. Chr. wurden Geschenke in China verpackt!) gibt es auf zwei Seiten optisch sehr hübsch zusammengestellt eine kleine Übersicht über zum einen die Materialien und Werkzeuge, sowie die verschiedenen Geschenkpapiere. 
Im Anschluss daran beginnt die Autorin sofort mit den wichtigstens Handgriffen: Von rechteckigen über zylindrischen Gegenständen und wie diese sicher und ordentlich verpackt werden, über kleine selbstgebastelte Schachteln bis zu verschiedenen Schleifenarten werden hier kompakt und dabei aber doch verständlich in einer Kombination aus Text und Bild die Grundschritte dem Leser näher gebracht. 

Daran schließen sich die eigentlichen Verpackungsideen an, unterteilt in neun Themen: Klassisch & Elegant, Natürlich Schön, So Romantic, Farbenfrohe Trends, Glamourös & Raffiniert, Kinder-Hits, Geschenke aus der Küche, Geschenkverpackungen zur Hochzeit und schließlich auch Weihnachtsgeschenke. Damit wird tatsächlich ein sehr breites Feld abgedeckt, so dass ich beim durchlesen des Buches den Eindruck hatte, dort wirklich für jeden Geschmack etwas finden zu können. Und wenn die Ideen vielleicht noch nicht perfekt auf die Beschenkenden passen, dann sind sie doch stets so verfasst, dass sie leicht zu individualisieren sind. 
Von verschiedenen Origami-Figuren, über Häkelblumen als Schleifenersatz, Muttern und Draht als Verzierung und Pop-Up-Karten auf den Geschenken, bis hin zu besticktem Geschenkpapier ist wirklich vieles dabei. Manche Ideen werden sehr ausführlich beschrieben, einige sind jedoch auch kurz und knapp thematisch mit anderen, passenden auf einer Seite gebündelt.

Kritisch anzumerken weiß ich eigentlich kaum etwas. Nur sehr wenige Anleitungen leuchteten mir beim Durchlesen nicht sofort ein. Ich vermute jedoch, dass das an der „Trockenübung“ lag – mit den Materialien in den Händen werden diese letzten Fragezeichen sicher auch ausgeräumt werden können. Ansonsten hätte ich mir vielleicht noch gewünscht, einige Bezugsquellen zu den Papieren vorgestellt zu bekommen. Aber im heutigen Zeitalter von Google und Co. stellt das eigentlich auch schon kein Hindernis mehr dar. 
Als Testobjekt habe ich mir im Übrigen anlässlich des schon sehr nahen Geburtstags meiner Schwester eine ganz schnelle und einfach herzustellende Anleitung hervorgenommen: Den Seidenpapier-Pompom. 
Das Papier habe ich in einem Zufallskauf bei IKEA erstanden. Schnell zurecht geschnitten und gefaltet et voila – fertig war die Deko. Die wurde mit einem Band und etwas Washi Tape am Geschenk befestigt, damit bei Bedarf das gute Stück auch an andere Dinge geknotet werden kann und so ging das kleine Geschenk nach nicht mal 15 Minuten des Werkelns ins Päckchen und auf den Weg zu meine Schwester.
Und auch wenn ich die Dimensionen leider etwas falsch eingeschätzt habe, gefällt mir das Ergebnis noch immer wirklich gut. Und sowohl die restliche Familie als auch das Geburtstagskind selbst waren ebenfalls von der Verpackung schwer begeistert – was mich freut und in meiner Meinung über das Buch bestärkt…
Das wandert direkt zum Creadienstag.
Mein Fazit: Der Ratgeber hält, was er verspricht. Er ist verständlich geschrieben und hält ein wirklich breites Angebot an Ideen und Inspirationen bereit. Die Anleitungen sind zudem optisch wirklich schön bebildert und auch das Layout hält mit seinen liebevollen Details die Grundstimmung aufrecht. Von mir gibt es also eine echte Kaufempfehlung! „In Liebe verpackt“ stellt für alle Papierliebhaber und Gern-Schenkern eine Bereicherung des Bücherregals dar. ^^ Wer es sofort bestellen will, kann das zum Beispiel hier tun.
Die harten Fakten:
Tina Kraus – In Liebe verpackt.
16,99 €
erschienen im EMF Verlag
ISBN: 978-3-86355-227-5

Ich
bedanke mich bei blogg dein buch und dem EMF-Verlag für die kosten-
und bedingungslose Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares! 

Im übrigen stelle ich diese Kreativling-Rezension in das niegelnagelneue offene Bücherregal meines lieben Goldkinds. Dort sammelt sie ganz viele Buchbesprechungen von kreativen Ratgebern aller Art – also schaut doch auch mal bei ihr vorbei, es lohnt sich! 🙂  

Die Wedernoch

Stefan Bachmann – Die Wedernoch

Ihr Lieben!
Dass ich kein Freund von irre langen Buchreihen bin, habe ich vielleicht schon mal erwähnt? Meinem persönlichen Geschmack entsprechen meistens eigentlich Trilogien. Drei ist doch eine schöne Zahl. Vier Teile einer Reihe empfinde ich meist auch noch als harmonisch – aber wie sieht es mit einem Zweiteiler aus? Genau das kann ich euch nun berichten, denn ich habe frisch Stefan Bachmanns „Die Wedernoch“ beendet – die Fortsetzung zu „Die Seltsamen„.

Jahre sind vergangen, seit das Feenportal in London in der letzten Sekunde geschlossen und die Stadt gerettet werden konnte. Jahre, in denen Feen und Seltsame aus Englands Hauptstadt vertrieben worden sind, in denen die letzten Verbliebenen gejagt und in Gefängnisse gesteckt wurden und in denen ein Krieg zwischen den magischen Wesen und den Menschen unaufhaltsam scheint. 
Das kleine Mischlingsmädchen Hettie, welches im Alten Land gestrandet ist, ist inzwischen in die Hände einer launischen Sidhe gefallen und kämpft an deren Hof um ihr Überleben. Immer kleiner wird ihre Hoffnung, jemals wieder nach Hause zu gelangen. Haben sie nicht inzwischen alle vergessen? Nahezu. Einzig ihr Bruder Bartholomew versucht seit ihrem Verschwinden verzweifelt sie wiederzusehen. Doch das kann nur der einäugige Straßenjunge Pikey Thomas – obwohl er auf diese Gabe gerne verzichten würde…

„Pikey Thomas rannte um sein Leben. Es war ein klarer, heller Tag, die Kälte so scharf wie ein Messer, aber trotzdem konnte er fast nichts sehen. Die Schnur, die die Klappe über seinem schlimmen Auge hielt, war verrutscht. Der uralte Lederflicken klatschte ihm ins Gesicht, raubte ihm die Orientierung. Pikey prallte gegen ein Abflussrohr, wirbelte unbeholfen herum, rannte weiter. Hinter sich hörte er ein Glöckchen bimmeln; es war ihm dicht auf den Fersen und schepperte wie wild. Vor ihm befand sich der Abwassergraben. Er sprang hinein und rutschte schnell wie der Blitz über den gefrorenen Schmutz hinweg. Der Graben endete in einem rostigen Gitter. Pikey sprang darüber hinweg und lief, ohne zu zögern, weiter. Seine Finger griffen nach der augenklappe, mühten sich verzweifelt, die Schnur festzubinden, aber sie wollte einfach nicht halten, und er durfte auf keinen Fall stehenbleiben. Alles würde nur noch schlimmer werden.“

Die Wedernoch, S. 23.

Der junge Autor Stefan Bachmann bleibt seiner Erzählweise treu. Folgten wir in den Seltsamen noch Arthur Jelliby und Bartholomew Kettle durch die Wirren Londons, so schauen wir in der Fortsetzung nun dem Straßenjungen Pikey und der kleinen Hettie über die Schulter. Damit verschiebt sich der Fokus der Hauptpersonen eindeutig, tauchen Bartholomew und Mr. Jelliby doch erst in der zweiten Hälfte wirklich auf. Ein spannender Kniff, den Bachmann hier gewählt hat. 
Die gesamte Szenerie ist zudem komplexer und realer geworden. Mag es an dem bedrohlichen Unterton liegen oder an den beeindruckenden neuen Erfindungen – hier insbesondere die Feengefängnisse – die Welt, die Bachmann kreiert hat, schafft es im zweiten Teil griffiger und fesselnder zu sein.
Ein wichtiger Grund dafür ist wahrscheinlich die Entwicklung, die zum einen seine Figuren – hier insbesondere Hettie – und zum anderen aber auch sein Schreibstil merklich durchlebt haben. Um einiges ausgefeilter kommen die knapp 400 Seiten des Romanes daher und halten den Spannungsbogen stets aufrecht. Mit neuen Ideen und ausgeklügelteren Handlungswendungen führt Bachmann den Leser durch die Kriegswirren, bis er zusammen mit Bartholomew, Pikey und Hettie gemeinsam die Wurzel allen Übels erreicht: den schlauen König.

Mein Fazit: Das, was sich in den Seltsamen schon als Debüt-Werk sehr stark angekündigt hat, setzt sich in den Wedernoch erfolgreich fort. Der Stil des jungen Autors hat sich präzisiert, die Gedankengänge kommen noch klarer heraus und der Lesegenuss ist dabei definitiv noch gestiegen. Wem die Seltsamen vielleicht noch etwas zu kindlich geprägt waren, der wird in den Wedernoch definitiv eine Entwicklung zum Positiven ausmachen können. Eindeutige Leseempfehlung!


Die harten Fakten: 

Stefan Bachmann – Die Wedernoch.
16,90 €
erschienen im Diogenes Verlag
ISBN: 978-3-257-06906-8

Ich bedanke mich beim Diogenes Verlag für die kosten- und bedingungslose Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares! 

Dolfie und Marilyn

Francois Saintonge – Dolfi und Marilyn

Ihr Lieben!
Es gibt ja viele Themen, die die Menschheit spalten. Insbesondere, wenn es an das (menschliche) Erbgut geht, sind oft nur die Genetiker so richtig begeistert von ihren Vorhaben. Katalog-Kinder und Dolly das Schaf die alle gemütlich zusammen Gen-Mais mampfen? Na, nicht so die coole Vorstellung irgendwie, oder? Aber was wäre, wenn das Klonen irgendwann doch mal zu unserem Alltag gehören würde – und das in gar nicht all zu ferner Zukunft? Francois Saintonge (ein Pseudonym, hinter dem sich ein bekannter, französischer Autor verbirgt) hat sich genau mit dieser Thematik in seinem Roman „Dolfi und Marilyn“ auseinandergesetz…


Im Jahre 2060 ist Klonen keine unübliche Sache. Historische Persönlichkeiten für den eigenen Haushalt anzuschaffen, ist im Alltag der Menschen angekommen. Und so verwundert sich der alleinerziehende Geschichtsprofessor Tycho Mercier auch nicht, wenn er die Marilyn Monroe seines Nachbarns gelegentlich trifft. Im Gegenteil, heimlich bewundert er seinen alten Jugendschwarm sogar.
Umso verwunderter ist er allerdings dafür, als er einen Klon bei einer Tombola gewinnt und dieser auch noch ein Modell der verbotenen Reihe A.H. ist – Adolf Hitler. Sein Sohn Bruno – ebenfalls mit der väterlichen Faszination für Geschichte infiziert – erklärt „Dolfi“ begeistert zu seinem neuen Spielkamerad. Doch Tycho ist von der Situation nicht erfreut. Seine Versuche, den Klon zurückzugeben, scheitern jedoch kläglich. 
Als dann auch noch die Marilyn seines Nachbarn bei ihm klingelt, völlig aufgelöst, weil ihr Besitzer bewusstlos am Boden liegt, ist das Chaos für den ansonsten so ordentlichen und bescheidenen Tycho perfekt. Denn, was er nicht weiß: Marilyn ist eine illegale Raubkopie aus Südostasien…

„Als ich eintrat, blickte der Klon in meine Richtung, ohne jedes Anzeichen von Neugierde. Er saß ziemlich aufrecht, die Hände lagen auf den Armlehnen, die Beine waren eng angewinkelt. Er presste die knochigen Knie aneinander, die nackt zwischen den Hosenbeinen und den Wollstrümpfen hervorguckten. Er hielt meinem Blick stand, aber ohne dreist zu wirken. Ehrlich gesagt drückten seine Augen gar nichts aus. Sie schienen lediglich zu registrieren, was sich um ihn herum abspielte, ohne eine Wertung vorzunehmen oder einen Kommentar abzugeben. Er war schätzungsweise fünfunddreißig Jahre alt: Hitler zur Zeit des missglückten Putschversuchs von 1923 (…).“
Dolfi und Marilyn, S. 17 f.

Klonen sich als eine völlig normale Alltagserscheinung zu denken, ist eine durchaus spannende Ausgangssituation. Mit einem eigenen Ministerium, den entsprechenden „Aufzuchtbedingungen“ und Gesetzen hat Francois Saintonge eine Szenerie geschaffen, die nicht völlig zusammengesponnen, sondern fast schon möglich erscheint. Der Ausgangspunkt ist also wirklich vielversprechend. Zieht man die beiden illegalen Klone unter dem Dach des Geschichtsprofessors und dessen, seinem Alter weit voraus seienden Sohnes hinzu, wird das Ganze noch köstlicher. Und bis etwa zur Hälfte des Buchs hält der Roman, was er verspricht: Humorvoll und ironisch – sprachlich zudem ausgefeilt – begleiten wir Tycho durch das Chaos, dass seine beiden neuen Hausgäste verursachen. 
Doch dann kippt die Stimmung. Denn was passiert eigentlich mit den illegalen Klonen, wenn sie erfolgreich reklamiert worden sind? Fehlerhafte Ware wird eingestampft. Aber Klone haben doch auch Empfindungen, sie sind doch Lebewesen? Haben sie nicht die gleichen Rechte wie wir? Allein diese Überlegungen heben den Roman aus dem amüsanten Augenzwinkern heraus und bugsieren ihn in eine philosophische Ecke voller Grundsatzfragen, die auch auf aktuelle Situationen der Realität Anwendung finden können.
Das hätte in meinen Augen gereicht, um der Einschätzung der Presse – ein humorvolles, ironisches Lesevergnügen voller Denkanstöße – gerecht zu werden. Doch der Autor wollte gerne noch eine Schippe drauf legen. Denn während ein Klon von Marilyn Monroe wohl kaum zu weltpolitischen Schwierigkeiten führen kann, sieht das bei dem Modell A.H.6 schon anders aus. Saintonge kreiert also in der zweiten Hälfte des Romans eine inzwischen völlig verzerrte Realität, die schon lange nicht mehr amüsant ist, sondern zeigt, was passiert, wenn ein solches „Produkt“ in die falschen Hände gerät. Die dabei immer wieder auftretenden Zeitsprünge waren für meinen Geschmack etwas zu ruckartig. Auch das bis ins äußerste Extrem getriebene Spiel des Autors erfüllte mich gen Ende eher mit Irritation als Amüsement.

Mein Fazit: Denkanstöße waren viele dabei – für meinen Geschmack fast zu viele. Ich fühlte mich teilweise von dem Roman ein wenig an der falschen Stelle berührt. Denn Während der Anfang in meinen Augen viel Humor versprach und so viel Potential in sich trug, wechselte der Eindruck irgendwann in das Groteske und für meinen Geschmack zu stark Überspitzte. Vielleicht bin ich zu nahe an der Thematik der NS-Zeit dran und kann darum nicht darüber lachen, aber vielleicht ist der Roman auch in Wahrheit nicht halb so lustig, sondern dafür so beklemmend, wie ich es zum Teil empfunden habe.
Wer das beachtet und mit der entsprechend korrigierten Erwartung an das Buch herangeht, wird aber nach wie vor ein lesenswertes Stück Literatur vorfinden!

Die harten Fakten:

Francois Saintonge – Dolfi und Marilyn.
14,99 €
erschienen im carl’s books Verlag
ISBN: 978-3-570-58537-5

Ich bedanke mich beim carl’s books Verlag für die kosten- und bedingungslose Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!   

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GU Kreativratgeber – Sticken, Stricken & Häkeln

Ihr Lieben!
Nachdem ich euch schon ein paar allgemeine Dinge zu den neuen GU Selbermachen Kreativratgebern erzählt habe, möchte ich heute nochmal ein wenig ins Detail gehen. Was ist mir an den einzelnen Büchern aufgefallen? Wie sind die Projekte? Wie die Erklärungen? Fehlt vielleicht etwas?
So viele Fragen – also gleich mal ab dafür!

Sticken

Anja Brinkmann „Sticken“ 
GU Verlag, 8,99 €, ISBN 978-3-8338-4235-1

Anja ist manchen vielleicht eher bekannt als Maki von mymaki.de. Auf ihrem Blog zeigt sie oft Stickwerke, somit hat es mich auch nicht verwundert, dass sie sich um diesen Titel kümmert. Mit Sticken als Handarbeitstechnik hatte ich in meiner Kindheit das letzte Mal bewusst zu tun. Damals konnte ich viele verschiedene Stiche, allerdings wusste ich damit nie etwas groß anzufangen.
Vor einiger Zeit hatte ich irgendwie das Gefühl, als würde ich diese Kenntnisse gerne mal wieder reaktitivieren – und tada, da kam mir der GU Ratgeber doch wie gerufen.

Die erklärten Stiche decken meiner Meinung nach ein gutes Einstiegsfeld ab: Von den klassischen Allroundern wie Kreuzstich oder Plattstrich bis hin zu den spezielleren Schnur-Rückstich oder dem Fliegenstich ist ein guter Mix zusammengekommen. Obwohl ich mich manchmal mit Zeichnungen schwer tue als Erklärungshilfen, so ist doch zusammen mit den Worten bei mir eigentlich immer klar geworden, was gemeint war. Und da bin ich schon nicht ganz einfach.
Auf die Projekte war ich am gespanntesten, denn wie gesagt: Technisch bin ich schon mal recht gut gewesen – nur praktisch fehlte es mir ein bisschen damals an Umsetzungsmöglichkeiten. Wie hat Anja das nun gelöst? Nun, grundsätzlich ist eine recht abwechslungsreiche Auswahl entstanden. Schlüsselband, Stoffschuhe oder ein Kissenbezug sind die naheliegenderen Dinge – ein Kettenanhänger, ein Foto oder sogar eine Schüssel fallen da schon eher aus der Reihe. Das meine ich aber nicht unbedingt negativ. Wer experimentierfreudig ist, hat hier auf jeden Fall einen großen Pool an Ideen.
Mein persönliches Lieblingsprojekt ist das bestickte Notizbuch. Das ist klein, aber fein 🙂 Dafür, aber auch für einige andere Projekte gibt es online Vorlagen oder Zählmuster. Ein schöner Service, da so der Ratgeber kompakt gehalten wird.

Gibt es denn dann überhaupt etwas zu bemängeln? Nun wie gesagt, die Projekte sind nicht alle nach meinem Geschmack. Aber ich glaube, ich habe noch nie ein DIY-Buch in den Händen gehalten, in dem mir wirklich alles gefiel. Also nicht unbedingt ein Makel. 
Was ich mir noch gewünscht hätte, wären vielleicht Bezugsquellen für die Stickuntergründe gewesen. Denn während man Stickgarn doch recht häufig in den Geschäften findet, so begegnen mir die spezielleren Stoffe eigentlich kaum. Vielleicht gäbe es da ja noch ein paar Tipps…?

Stricken

Jessica Bewernick „Stricken“
GU-Verlag, 8,99 €, ISBN 978-8338-4236-8

Einer der schönsten mir bisher bekannten deutschen Strickblogs hat die liebe Jessica mit schoenstricken.de ins Leben gerufen. Gemäß ihrer Vita strickt sie selbst noch gar nicht wirklich lange, dafür aber mit großer Begeisterung und wie ich finde viel Talent. Es zeigt sich, dass für das Stricken gar keine lebenslange Erfahrung nötig ist, sondern dass immer angefangen werden kann. 
Stricken hat sich ebenfalls schon mal in meiner Kindheit bei mir eingeschlichen, ist jedoch nicht erfolgreich geblieben. Letztes Jahr nun hat es Klick gemacht und ich freue mich, dass ich mich nun mit dem GU Ratgeber weiter ausprobieren kann.

Zu aller erst will ich sagen: Jessica schreibt wirklich sympathisch und bezieht auch ganz persönliche Erfahrungen mit ein. Bestes Beispiel – die Maschenprobe. Ich selbst habe mich bisher davor gedrückt, kann mir aber schon vorstellen, dass sie durchaus sinnvoll sind. Jessica bestärkt mich mit einer Episode aus ihrem eigenen Lernprozess darin 😉
Auch hier sind die Strickvorgänge wieder in Wort und Zeichnung erklärt. Insgesamt sind sie auch recht gut nachvollziehbar. Linke Maschen, Rechte Maschen, Maschenanschlag, Abketten, sowie einige Muster (Halb-Patentmuster oder Intarsien) – alle wichtigen Sachen dabei … bis auf meine Freunde, die Randmaschen. Es ist mir irgendwie noch immer nicht ganz klar – sie werden kaum erklärt, aber dann bei Projekten doch immer mit erwähnt…

Projekte sind auch hier wieder viele verschiedene versammelt. Von Kuschelhase über Interiorausstattung bis hin zu klassischen Kleidungsstücken ist die Mischung recht gut gelungen. Mein Lieblingsprojekt ist wohl der Boyfriend-Loop, weil schick und schnell umsetzbar. Wobei auch der Boleroschal verlockend aussieht – aber leider doch viel Wolle frisst ^^;
Kritisch muss ich jedoch anmerken, dass mir persönlich manchmal vom bloßen Lesen nicht ganz klar war, was bei den Anleitungen gemeint ist. Vielleicht ergeben sich die Aha-Momente dann beim Machen – vielleicht stell ich mich auch nur mal wieder sehr glatt an, aber vielleicht, ganz vielleicht, sind die Anleitungen ab und an doch schon ein bisschen fortgeschrittener, als eigentlich beabsichtigt.
 

Häkeln

Lydia Tresselt „Häkeln“
GU Verlag, 8,99 €, ISBN 978-3-8338-4233-7

Von den drei Autorinnen war Lydia mir bisher noch unbekannt. Auf ihrem Blog lalylala.com schreibt sie über alles rund um das Thema Häkeln mit besonderem Fokus auf den Amigurumis. Allerdings – so viel sei jetzt schon verraten – kommen in „Häkeln“ keine Anleitungen für die kleinen Figürchen vor, was mich zunächst etwas verwundert hat. Aber wahrscheinlich ist das wirklich noch zu schwer für Einsteiger.
Ich persönlich bin nämlich für dieses Buch eigentlich nicht ganz die richtige Zielgruppe, da ich bereits seit meinem 12. Lebensjahr häkele – allerdings mit Pausen dazwischen. Bei dieser Technik würde ich mich inzwischen also ruhigen Gewissens als fortgeschritten betrachten, weswegen natürlich die Sichtweise auf den GU Ratgeber ein wenig anders sein könnte.

Wie auch in den anderen beiden Titeln bilden Zeichnung & Wort wieder die Erklärung für die einzelnen Maschen. Es werden alle wichtigen Grundmaschen erklärt, auch Fadenring, Maschenab- oder zunahme sind erläutert und auch ein bisschen außergewöhnlichere Vorgänge wie Häkeln an Stoff hat seinen Platz im Ratgeber gefunden. Allerdings bin ich vielleicht schon zu festgefahren in meinen Gewohnheiten, aber ab und an hatte ich ein wenig Schwierigkeiten Lydia gleich auf Anhieb zu folgen. Sie arbeitet viel mit Abkürzungen, was grundsätzlich kein Problem darstellt, allerdings werden die manchmal nicht standhaft durchgezogen. So ist z.B. Wende-Luftmasche mal Wende-LM und mal W-LM. Ich als Fortgeschrittene Häkel-Tante kann mir das schon denken, allerdings glaube ich, dass ich als Anfänger davon verwirrt wäre…

Auch bei den Projekten bin ich nicht ganz glücklich mit den Erklärungen. Hier empfinde ich manche Schilderungen als zu kompliziert, kann mir aber schon vorstellen, aus welchem Antrieb heraus Lydia sie so verfasst hat: nämlich um ganz genau zu sein. Dabei verweist sie aber in den Schritten nochmals mit Seitenzahlen auf die vorher „trocken“ erlernten Maschen – und das empfinde ich wieder als gut gemeinte Service-Leistung, jedoch gleichzeitig als etwas störend für den Lesefluss. Aber wie gesagt, ich denke, ich habe hier einfach einen anderen Blick auf die Texte und kann mir vorstellen, dass Anfänger das doch ganz praktisch finden können. Ich hätte mir vllt. als Ergänzung noch die Häkelschriftbilder entweder mit im Buch oder als Downloads bei GU gewünscht – das wäre sicher noch eine hilfreichee Ergänzung gewesen.

Die Projekte sind wieder durchmischt. Klassiker wie Sttulpen oder Mützen fehlen, dafür ist ein Loop, eine Decke, ein Teppich, ein Wärmflaschenbezug oder auch ein Shopper dabei, was ich grundsätzlich in Ordnung finde. Mal ein anderer Blick. Ich persönlich kann zwar nichts mit Projekten wie einem Bowling-Pin oder einem Quallen-Mobile anfangen, aber hier freuen sich Kinder vielleicht drüber. Was mein persönliches Lieblingsstück und sofort auf meiner Werkelliste eingezogen ist, ist das Zickzackkissen. ^^ 

~*~
Insgesamt möchte ich also sagen: Es gibt immer Potential zur Verbesserung und natürlich spiegelt das hier Geschriebene nur meine Meinung wieder, der Nächste empfinden das sicher schon wieder ganz anders. Aber ich bleibe als Fazit dennoch dabei: Diese Ratgeber sind grundsätzlich eine gute und sichere Sache und man macht Anfängern damit den Einstieg leicht.
Schaut sie euch also ruhig einmal genauer an – von mir gibt es eine klare Empfehlung, vor allem für Stricken. 🙂 Und diese Rezension stell ich jetzt gleich noch in Goldkinds offenes Bücherregal.

Ich bedanke mich beim GU Verlag für die kosten- und bedingungslose Bereitstellung dieser Rezensionsexemplare!

GU-Kreativratgeber: Sticken, Stricken, Häkeln

Mach’s dir selbst! – GU Selbermachen Kreativratgeber

Ihr Lieben!
Schon seit etwa 4 Wochen hat der GU-Verlag eine neue Reihe auf den Markt gebracht: Dem immer stärker werdenden Trend des DIY und der Handarbeiten folgend, wurden vier Kreativratgeber erstellt, die Anfängern und Wiedereinsteigern die verschiedenen Techniken näher bringen sollen. Dabei handelt es sich um Häkeln, Nähen, Stricken und Sticken. Ich hatte die Gelegenheit, drei der Bücher gründlich zu testen und möchte euch nun heute zunächst allgemein und im Laufe der Woche nochmal speziell zu jedem einzelnen Titel meine Meinung mitteilen. 
Also los geht’s!

Zu mir haben den Weg gefunden: Sticken, Häkeln und Stricken. Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn auch wenn ich zu allen Techniken bereits Literatur besitze, so stellen die GU-Titel doch etwas besonderes dar, da sie alle in Zusammenarbeit mit Bloggerinnen kreiert wurden. Der Reihe nach wären da als Autorinnen zu nennen: Lydia Tresselt (Häkeln), Jessica Bewernick (Stricken) und Anja Brinkmann (Sticken).
Dadurch vermutete ich einen frischen und abwechslungsreichen Blick auf die Thematiken – und, so viel sei bereits verraten, ich wurde nicht enttäuscht.
Kompakt, dabei aber nicht oberflächlich werden den Lesern 15 (bei Häkeln sogar 16) Projekte anschaulich und Schritt für Schritt näher gebracht. Das Besondere an den Kreativratgebern ist, dass sie durch eine eigene App sogar ergänzend Videos für die Techniken bzw. Projekte zur Verfügung stellen. Da ich leider kein Smartphone besitze, konnte ich die App allerdings nicht testen. Für Menschen wie mich hätte ich mir gewünscht, dass vielleicht auf der Internetseite des Verlags die Videos ebenfalls einsehbar sein könnten. (Vielleicht geschützt durch ein Passwort, welches im Buch zu finden ist?) Denn Vorlagen für die Werke sind auf der Internetseite als Free-Downloads angeboten.
Wirklich toll finde ich die Einstiegskapitel zu jeder Handarbeitstechnik. Auf wenigen Seiten werden die Materialien, die Werkzeuge und der Umgang bzw. die Pflege mit den Garnen und Wollarten erläutert. Von Banderole über Stickuntergründe bis hin zu Nadelspiel ist hier ein übersichtlicher Mini-Glossar entstanden. Vielleicht nicht nur für Anfänger interessant?
Ebenfalls schön finde ich, dass die Leser nicht gleich zu Beginn mit allen Informationen, Maschenarten, Stichen oder Mustern bombardiert werden. Peu-a-peu werden immer wieder neue Dinge hinzugenommen und nach ein oder zwei Theorie-Einheiten gibt es sofort ein Projekt, an dem genau dieses Gelernte (und nur dieses!) angewendet wird. Dadurch festigen sich die Schritte in meinen Augen wesentlich besser und wenn eine Masche doch mal nicht ganz so klar ist, dann muss nicht erst umständlich geblättert und gesucht werden – denn die Erklärungen stehen ja direkt auf den Seiten davor. Praktisch.
Ihr merkt schon, ich halte recht viel von den Selbermachen Kreativratgeber. Ich habe mich sehr gefreut, dass GU – auch sonst in meinen Augen ein fundierter Verlag für Ratgeber-Artikeln – diese Reihe herausgebracht hat. Insgesamt würde ich also eine Kaufempfehlung aussprechen.
Allerdings möchte ich noch einige Worte zu den drei Titeln im Einzelnen verlieren, denn es gibt auch noch Optimierungspotential. Dazu dann wie gesagt im Laufe der Woche mehr. Solange kommt diese allgemeine Einschätzung zu Goldkind ins offene Bücherregal zu all den anderen Buchbesprechungen kreativer Art. ^^

Die Bücher kosten übrigens alle 8,99 € und sind im GU Verlag erschienen.

Ich bedanke mich beim GU Verlag für die kosten- und bedingungslose Bereitstellung dieser Rezensionsexemplare!