Schlagwort-Archiv: Kultur

Die geheimen Talente des Piet Barrol

Richard Mason – Die geheimen Talente des Piet Barol

Ihr Lieben!
Erneut darf ich mich glücklich schätzen, dass ich die Gelegenheit erhalten habe, wieder mit einem Verlag zusammen zu arbeiten. Dieses Mal fragte C. Bertelsmann bei mir an, ob ich nicht Interesse an zwei ihrer diesjährigen Sommerbücher hätte. Dem war natürlich so und somit kann ich euch nun die Rezension des ersten Romans vorstellen: Richard Masons „Die geheimen Talente der Piet Barol“

„Piet legte den Umschlag mit seinen Referenzen auf einen Tisch, der so zierlich war, dass er unter dieser Last schier zusammenzubrechen drohte. Dann setzte er sich hin, um zu warten. (…) Frau Vermeulen-Sickerts‘ Vorname beschwor Bilder von bärtigen Stammvätern herauf; hoffentlich war sie nicht allzu hässlich. Wie mühevoll, mit einer hässlichen Frau zu flirten. 
Er war angenehm überrascht, als leichte Schritte über die Fliesen hallten und Jacobina erschien. Sie war zwar fast sechsundvierzig, ihre schmale Taille und ihre geschmeidigen Bewegungen aber zeugten nach wie vor von den körperlichen Aktivitäten ihrer Jugend. (…) 
Jacobina griff zu einem extravagant verzierten Telefon und bestellte Erfrischungen. „Und darf ich jetzt bitte Ihre Referenzen sehen?“ Am besten, er brachte es gleich hinter sich. Als er ihr den Umschlag reichte, trafen sich ihre Blicke, und er erkannte, dass der erste Eindruck, den sie von ihm hatte, durchaus vorteilhaft war.“ 
Piet Barol ist ein junger, gutaussehender Mann, den sein bescheidenes Leben bei seinem Vater in der kleinen niederländischen Stadt Leiden unglaublich anödet. Sein Ziel ist es, dem glamourösen Leben seiner französischen Mutter nachzueifern und sein Glück in Amerika zu machen. Mit zahlreichen von seiner Mutter angeeigneten Talenten, die in keinem Lebenslauf stehen können, macht er sich 1907 auf nach Amsterdam, um dort in der wohlhabenden Familie Vermeulen-Sickerts als Hauslehrer den ersten Schritt in diese Richtung zu unternehmen. Dabei lassen ihn seine rasche Auffassungsgabe, sein kluger Verstand und sein Charme schnell erste Erfolge erzielen, die über seine eigentlich nur mittelmäßigen Qualifikationen hinwegtäuschen. Gerade die Hausherrin Jacobina fühlt sich zu dem jungen Mann hingezogen und gerät in tiefe Gewissenskonflikte. Im Gegensatz dazu knüpft Vater Maarten erst langsam Vertrauen zum neuen Hauslehrer seines Sohnes und seine beiden Töchter stehen dem Schönling noch ausnehmend skeptisch gegenüber. Zudem entpuppt sich der zehnjährige Sohn der Familie als wahrhaft schwierig, kämpft er doch jeden Tag gegen innere Dämonen, die keiner seiner Verwandten versteht. Kann Piet ihm helfen und sich somit den erhofften Vorteil verschaffen, um endlich in das gelobte Land Amerika aufbrechen zu können? 
„Die geheimen Talente des Piet Barol“ ist ein Roman, der eine eigenwillige Mischung aus Jane Austen, Hochstaplerkomödie und einer Spur Erotik darstellt. Der Held des Buches ist mir spontan sympatisch gewesen, auch die anderen Figuren, selbst die Gegenspieler, entfalten eine gewisse Anziehungskraft und somit ist grundsätzlich erst einmal eine positive Atmosphäre zu vermerken. Humorvoll und gleichzeitig aber auch einfühlsam berichtet er von den Gewissensbissen der für den jungen Mann entflammten Hausherrin, von den Sorgen und Nöten des Vaters sowie von der bedrückenden Beklemmung des Sohnes, welcher von allen als Versager betrachtet wird, in Wahrheit jedoch einfach nur missverstanden ist. Gerade diese Beziehung zwischen dem kleinen Egbert und Piet hat mich sehr berührt. 
Das Richard Masons Sprachgefühl ist in meinen Augen auch sehr fein und nuanciert. Kaum etwas hat mich daran gestört, die Sätze waren wie aus einem Guss. Lediglich die erotischen Szenen hatten ab und an ein Vokabular, welches ich als nicht ganz rund einstufen würde – es fiel einfach aus dem restlichen Rahmen heraus und manchmal wäre vielleicht eine blümerantere Umschreibung stimmungsvoller gewesen, als es so direkt beim Namen zu nennen.
Mein Fazit: Den Roman ist elegant, sinnlich, amüsant. Man kann ihn getrost zur Hand nehmen, darf aber nicht erschrocken über manch pikante Szene sein. Ich hätte mir persönlich vielleicht ein paar weniger amouröser Abenteuer und dafür noch ein wenig mehr Zwischenmenschliches gewünscht. Vielleicht kommt dies aber im zweiten Teil, denn eine Fortsetzung ist bereits in Arbeit und verspricht spannend zu werden.
Die harten Fakten:
Richard Mason – Die geheimen Talente des Piet Barol
19,99 €
erschienen im C. Bertelsmann Verlag
ISBN: 978-3-570-10136-0
Ich bedanke mich an dieser Stelle beim C. Bertelsmann Verlag für das kosten- und bedingungslose Rezensionsexemplar!
Grrrimm

Karen Duve – Grrrimm

Ihr Lieben!
Im Zuge meiner Masterarbeit beschäftige ich mich ja mal wieder mit einem meiner absoluten Lieblingsthemen überhaupt: Märchen. Oh, was habe ich mich gefreut, dass ich dieses Thema bekommen habe und was freue ich mich noch mehr, dass ich euch somit nun eine spannende Neuinterpretation einiger Klassiker der Gebrüder Grimm vorstellen kann: Karen Duves Grrrimm.

„Es war das erste Mal nach fast drei Jahren, dass ich Rotkäppchen wiedersah. Und dann hatte sie auch noch diesen Köter dabei, den ich zuerst für einen Wolf hielt. Dolle Sache! Der Wolf fletschte die Zähne und fixierte mich, die Ohren leicht gespitzt, als warte er nur darauf, dass ich eine falsche Bewegung machte. Ein tiefes Grollen kam aus seiner Kehle: ‚Grrrrimm.'“ 

Im entlegenen Bergdorf Vifor lebt Elsie, von allen nur spöttisch als Rotkäppchen betitelt, mit ihrer Familie in recht ärmlichen Verhältnissen. Durch den harten Winter waren die Wölfe dieses Jahr bis zu den kleinen Hütten der Bewohner gekommen, hatten die Müllsäcke durchwühlt und die Straßen verwüstet. Um die Gefahr zu bändigen, ziehen einige Männer zur Jagd in den Wald – doch kommen sie nicht alle lebendig wieder. Auch Elsies Vater wurde gebissen und steht nun schwerverletzt an der Klippe zwischen Leben und Tod. Das junge Mädchen soll die im Wald wohnende Großmutter um Hilfe bitten – doch der Weg dahin ist gefährlich und weit und die Schatten, die im Dunkeln lauern, kommen immer näher…

Die Titelgeschichte „Grrrimm“ ist wohl mit Abstand die düsterste und zugleich auch spannendste Geschichte, die Karen Duve in ihrem Buch dem Leser präsentiert. Die vier anderen Märchen können den Leser jedoch ebenfalls bestechen: Mal mit bösem Sarkasmus und schwarzem Humor, wie in „Bruder Lustig“, mal mit erfrischenden Perspektivwechseln und neuen Einfällen, wie in „Zwergenidyll“. Die Autorin lässt den Stoffen wohltuende, neue Einfälle und interessante Ausschmückungen zukommen und verbindet diese durch ein wirklich gutes Sprachgefühl und einer flüssigen Schreibe gekonnt mit dem alten Märchengut. Jede Geschichte ist eine eigene kleine Perle, die absolut lesenswert ist, wenn man Bereitschaft und Offenheit für Neuinterpretationen dieser traditionsreichen Kleinode bekundet. Denn anhand der Tatsache, dass Märchen immer wieder angefasst, umgeschrieben, neu gedeutet werden und als Inspiration dienen, wird deutlich, dass sie einfach zeitlos und wunderbar sind. 
Mein Fazit: Märchenliebhaber können sich an dieser Neuauflage abarbeiten, wohingegen die Leserschaft, die Märchen nur für Kinderkram hält, hier eines Besseren belehrt wird. Denn diese fünf Erzählungen zeigen, welches Potential in den Texten liegt. Lesenswert!
Die harten Fakten:
Karen Duve – Grrrimm
19,99 €
erschienen im Galiani Berlin Verlag
ISBN: 978-3-86971-064-8

Kerstin Gier – Die Edelstein-Trilogie

Ihr Lieben!

Eigentlich schon vor über einem halben Jahr ausgelesen habe ich die Jugendbuch-Reihe einer deutsche Autorin, die mir immer sympatischer wird. Irgendwie bin ich bisher aber noch nie dazu gekommen darüber zu bloggen und finde – da ich ja gerade so gut dabei bin – das sollte ich jetzt mal schleunigst ändern. Darum hier meine Meinung zu Kerstin Giers Edelstein-Trilogie.

via

„Wieder schnaubte das Mädchen verächtlich durch die Nase und wieder hatte ich das Gefühl seltsamer Vertrautheit. „Ich muss gar nichts“, sagte sie und drehte sich abrupt zum Fenster. Das heißt, sie drehte sich zu mir. Ich wollte  hinter den Vorhang abtauchen, aber ich erstarrte mitten in der Bewegung. Das war nicht möglich! Das Mädchen  hatte mein Gesicht. Ich schaute in meine eigenen erschrockenen Augen! Das Mädchen schien genauso verblüfft wie  ich, aber sie erholte sich schneller von ihrem Schreck. Sie machte eine eindeutige Handbewegung. Versteck dich! Verschwinde! 
(…)
Und dann stand ich auf einmal im Klassenzimmer der Sechsten und war mit den Nerven völlig am Ende. Alles blieb still. Ich hatte wegen meines plötzlichen Auftauchens mit einem Aufschrei aus vielerlei Schülerkehlen  gerechnet und damit, dass möglicherweise jemand – Mrs Counter? – vor Schreck in Ohnmacht fallen würde. Aber das Klassenzimmer war leer. Ich stöhnte vor Erleichterung. Wenigstens hatte ich dieses eine Mal Glück gehabt. Ich ließ mich auf einen Stuhl sinken und legte meinen Kopf auf das Pult. Was geschehen war, überschritt für den  Moment mein Fassungsvermögen.“ 

Gwendolyns Leben dreht sich um nichts weiter, als um den normalen Alltag, den ein 16-jähriges Mädchen in England so hat. Neben Schulstress, Familienstreitigkeiten und dem ganz normalen Wahnsinn der Pubertät tritt jedoch noch das sagenhafte Geheimnis ihrer Familie, welches sie strengstens zu hüten hat hinzu. Denn ihre gleichaltrige Cousine Charlotte ist Trägerin eines einzigartigen Gens, welches ihr ermöglicht, in der Zeit zu reisen. Seit ihrer frühesten Kindheit wird das Mädchen auf den Moment ihres ersten Sprungs vorbereitet – Menuett tanzen, fechten lernen, Zeitgeschichte pauken. Nur ärgerlich, dass plötzlich Gwen ins England des 18. Jahrhundert springt. 
Als ob die dadurch entstandenen Schwierigkeiten nicht schon groß genug wären, muss sie sich nun auch noch mit dem zwar gutaussehenden aber distanzierten Gideon, welcher ebenfalls das Zeitreisegen trägt, herumschlagen. Wie soll sie nur völlig unvorbereitet und mit diesem eingebildeten Jungen an ihrer Seite all die Aufgaben, welche ihr von der geheimen Loge rund um die Zeitreisenden gestellt werden, bewerkstelligen? Und zu allem Übel scheint bald keiner mehr der zu sein, den Gwen zunächst erwartet hatte. Eine abenteuerliche Reise durch die Zeit beginnt…
Die drei Romane „Rubinrot“, „Saphirblau“ und „Smaragdgrün“ umfassen eine herrlich witzige und fantasievolle Geschichte, welche sicherlich als Zielpublikum Jugendliche (und insbesondere angesichts der Liebesgeschichte wohl Mädchen) ansprechen soll. Allerdings bin ich der Meinung, dass auch ich mit meinen 24 Jahren sehr gut auf meine Kosten gekommen bin. Die Bücher sind amüsant, spannend und gut geschrieben. Sie lesen sich in einem Rutsch gut weg und bieten dabei großartige Unterhaltung! Eine hübsche Mischung aus „Twilight“, „Harry Potter“ und „Der goldene Kompass“, gekoppelt an ein neuinterpretiertes Konzept der Zeitreise, zusammen mit der herrlichen Schreibe von Kerstin Gier, welche wohl letzten Endes ausschlaggebend dafür ist, dass auch Erwachsene die Bücher problemlos lesen können. Denn irgendwie schafft die Autorin es, dass man sich beim Lesen wie ein 14-jähriges Mädchen fühlt, welches kaum etwas aufregenderes kennt, als einen Kuss und somit ordentlich mit Gwen mitfiebern kann. 
Mein Fazit: Absolute Kaufempfehlung für alle, die damit leben können, dass es eben ein Jugendbuch ist und sich eben um eine Liebesgeschichte dreht. Denn selbst wenn ich einige Wendungen bereits kommen gesehen habe, so waren sie dennoch stilistisch gut gemacht und haben zudem das Ende nicht verdorben, welches wirklich nochmal spannend wird! Ich wünsche euch allen also eine gute Reise mit einer Liebe, die durch alle Zeiten geht…
Die harten Fakten:
Kerstin Gier – Edelstein-Trilogie (Rubinrot, Saphirblau, Smaragdgrün)
einzeln 15,99 €, 16,99 € und 18,99 € – im Sammelschuber für 39,99 €
erschienen im Arena Verlag
ISBN (Sammelschuber): 978-3401067636
So nah und doch so fern

Ann Brashares – So nah und doch so fern

Ihr Lieben!
Vor etwa zwei Wochen erreichte mich eine sehr interessante Email. Der Verlag carl’s books bot mir an, eines seiner neuesten Werke zu lesen und zu rezensieren. Die Beschreibung klang vielversprechend und interessant und somit nahm ich dieses Angebot dankbar an. Bereits heute kann ich euch meine Besprechung dieses 368-seitigen Romans vorstellen, womit deutlich werden dürfte, dass ich es wirklich verschlungen habe: Ann Brashares‘ „So nah und doch so fern“.
„Ich lebe seit mehr als tausend Jahren. Ich bin oft gestorben. Wie oft, habe ich vergessen. (…) Ich hatte niemals ein Kind und bin niemals alt geworden. Ich weiß nicht, warum. Ich habe meine große Liebe gefunden, und nur sie bleibt. Ich habe sie einmal getötet und bin viele Male für sie gestorben, und doch habe ich nichts erreicht. Immer suche ich sie, und immer erinnere ich mich an sie. Und ich hoffe, dass auch sie sich eines Tages an mich erinnert.“
Obwohl doch so still und darauf bedacht, nirgends aufzufallen, kann Lucy sich seiner Gegenwart nicht erwehren: Daniel Grey. Zwar kennt sie ihn nicht, wird aber von ihm angezogen, wie die Motte vom Licht. Die in seiner Gegenwart aufflammenden Gefühle erschrecken sie zutiefst, da sie zu intensiv, zu groß für eine bloße Schwärmerei sind. Sie kann sich nicht erklären, woher sie kommen. Und als Daniel sich ihr eines Tages als ihr Geliebter und Beschützer aus zahlreichen früheren Leben zu offenbaren versucht, ergreift sie die Flucht, kann nicht glauben, kann nicht begreifen, kann die in ihr plötzlich wieder aufsteigenden Erinnerungen und Visionen nicht als die ihren fassen und glaubt schier verrückt zu werden. 
Dass der junge Mann tatsächlich einer der wenigen Menschen auf der Erde ist, der sich an seine Vorleben erinnert und ihm bekannte Seelen wiedererkennt, scheint irrwitzig und absurd. Doch es ist die Wahrheit. 
Völlig verzweifelt über ihre ablehnende Reaktion, welche er aus den früheren Leben bereits zu gut kennt, zieht Daniel sich zurück – eine Entscheidung, die allerdings seinem ehemaligen Bruder und ewigen Rivalen den Weg ebenet, um den beiden erneut ein Leben miteinander zu zerstören. Darum fasst Daniel endlich Mut und startet wie in einem seiner ersten Inkarnationen eine Rettungsaktion für die Frau die er liebt, bei der er alles riskiert und alles verlieren kann – und doch sie am Ende als möglicher Lohn auf ihn wartet. 
Zu Beginn des Romans sich in einer Highschool wiederzufinden und davon zu lesen, wie sich ein Mädchen wie magisch von einem andersartigen Jungen angezogen fühlt, ließ mich zeitweise an die Twilight-Saga denken und ich rollte innerlich schon etwas enttäuscht mit den Augen. Nach den ersten Kapiteln jedoch entwickelte sich die Geschichte in eine andere Richtung, was wohl auch dank der immer wieder eingeschobenen Erzählungen von Daniels ehemaligen Leben der Fall war. Die Highschool ist bald vergessen und das College bzw. das Erwachsenenleben tritt in den Fokus. Und während man auf der einen Seite Lucy in der Gegenwart begleitet, verläuft man im Schnelldurchlauf mit Daniels Seele etwa 1500 Jahre Menschheitsgeschichte, um schließlich ebenfalls in der Jetztzeit anzukommen. Dieser Kniff der Autorin hat mich über die anfänglichen Schwächen des Buches schnell hinweggetröstet. Und auch wenn Brachares sich ab und an in Sachen Formulierung und Handlungsgeschehen ein wenig im alteingestaubten Kitsch-Repertoire vergreift, so formt sie ingesamt doch eine faszinierende Geschichte, die ein Leben beschreibt, welches zwar nicht anders ist, als andere – dafür aber etwas länger …
Allerdings muss ich ehrlich anmerken: Die schicksalshafte Liebe der beiden – find ich klasse, ich bin eben hoffnungslos romantisch. Die wahnsinnige, schon fast weltfremde Rettungsaktion – geschenkt, kann ich gut mit leben. Aber das Ende?! Liebe Frau Brashares, was ist das denn? Bin ich zu unverständig, dass ich es nicht begreife, was Sie mir damit sagen wollen? Ist das ein Open End oder ein Cliffhanger? Ich war wirklich ein bisschen enttäuscht von diesem Schluss.
Mein Fazit: Alles zusammen betrachtet, finde ich das Buch soweit in Ordnung, auch wenn es mir die letzten zwei Seiten ein wenig verdorben haben. Dennoch habe ich es binnen eines Wochenendes durchgelesen, was immer ein gutes Zeichen ist. Es ist spannend, es ist an den richtigen Stellen auch amüsant und hat mich schließlich sogar zu Tränen gerührt. Zudem greift es eine Thematik auf, die ich wahnsinnig interessant finde und stellt diese in einer Art und Weise dar, die ich erstaunlich nachvollziehbar finde. Schaut es also ruhig mal an, wenn ihr den Zugang zu dieser Art Stoff finden könnt.
Die harten Fakten:
Ann Brashares – So nah und doch so fern
14,99 €
erschienen bei carl’s books
ISBN 978-3-570-58517-7
Ich bedanke mich an diese Stelle bei der PR-Stelle des carl’s books Verlags für das kosten- und bedingungslose Rezensionsexemplar!

Banana Yoshimoto – Ihre Nacht

Ihr Lieben!
Heute ist offiziell Sommeranfang und nach den gestrigen Gewittern ist es auch wieder etwas erträglicher vom Wetter her. Was gibt es da also schöneres, als sich mit einem Buch gepflegt bei offenem Fenster hinzusetzen, die leichte Brise zu genießen und dieses endlich fertig zu lesen? Genau das habe ich darum heute gemacht – wenn auch hauptsächlich auf der Zugfahrt in die Heimat ^^ – mit Banana Yoshimotos „Ihre Nacht“.
via
„Also, ich bin Yumiko Konami. Ich möchte mich für die schreckliche Tat meiner Muttzer entschuldigen und um Vergebung bitten.“ 
„Ich heiße Shoichi Takahashi und bin der Cousin von Yumiko. Der letzte Wunsch meiner Mutter war, dass ich Yumiko helfe, wenn sie Hilfe braucht.“

Ein ungewöhnliches Gespann, welches da auf dem Sofa einer völlig unbekannten Frau sitzt und so das Gespräch beginnt. Aber eine andere Art scheint es nicht zu geben, denn während Shoichi in seiner Kindheit ein geborgenes Heim erleben durfte, durchlitt Yumiko eine vom okkulten Wahnsinn ihrer Mutter geprägte Tortur, die im Tod einer ganzen Séancegesellschaft inklusive ihrer Eltern gipfelte. Seit diesem schicksalshaften Tag ist Yumikos Leben verschleiert und lückenhaft, seltsam teilnahmslos. Sie kann sich an kaum etwas erinnern. Als ihr Cousin – in Kindertagen ihr liebster Gefährte – schließlich auf dem Sterbebett seiner Mutter, der Zwillingsschwester von Yumikos Mutter – ihren letzten Wunsch vernimmt, ihr beizustehen, nimmt er sich ein Herz und sucht die inzwischen erwachsene Frau auf, um gemeinsam die Dunkelheit in ihrer Kindheit besiegen zu können. Die Reise, die die beiden dabei antreten führt sie an viele Orte aus ihrer Vergangenheit, die immer mehr Puzzelstücke zu Tage fördern, wodurch deutlich wird, dass damals nicht alles so geschehen sein kann, wie Yumiko sich zu erinnern glaubt…
Nachdem ich als eingefleischter Yoshimoto-Fan mit dem vorherigen Schriftstück „Mein Körper weiß alles“ so meine Probleme hatte, fürchtete ich bei diesem Roman zunächst ähnliches. In ihrem neuen Buch kehrt die Autorin allerdings zu ihrer alten Form zurück. Um nicht zu sagen, dass sie sich selbst übertrifft. Ich zähle es inzwischen mit zu einem meiner liebsten Werke von ihr. 
Die anfangs schwermütige Grundstimmung wird immer wieder durch für die Autorin typische, poetisch leichte Gedankenspiele und Randkommentare aufgelockert, die erlauben, über den gewohnten Tellerrand hinauszuschauen. Wie selbstverständlich holt sie auf den Seiten von „Ihre Nacht“ das Übernatürliche in die Wirklichkeit und verstrickt die Geschichte zu einem großartigem Ende, voll Liebe und Erlösung von irdischem Schmerz. 
Als einzigen Kritikpunkt hätte ich während des Lesens wohl die zwischenzeitlich sehr förmlich, fast schon banal anmutenden Dialoge der beiden Hauptfiguren anführen können – allerdings werden diese angesichts des Endes zu logischen, wenn nicht sogar wertvollen Bausteinen dieses Gebildes.
Mein Fazit: Lesenswert hoch drei! Und auch auf die Gefahr hin, als kitschig abgestempelt zu werden, möchte ich voller Inbrunst verkünden, dass dieser Roman mich einfach tief bewegt hat. So verzaubern können nur wenige und Banana Yoshimoto ist es hier mal wieder gelungen – ohne Pathos, ohne Appell, dafür aber mit einer imensen Gefühlsspanne und der Abbildung des Lebens, wie es ist und wie es sein könnte. 
Die harten Fakten:
Banana Yoshimoto: Ihre Nacht
18,90 €
erschienen bei Diogenes
ISBN 978-3-257-06816-0 
Gruppe1-2_web

LLT 26. Mai 2013 – Ein starker Auftritt!

Ihr Lieben!
Genau eine Woche ist es her, dass das jüngste Lolitatreffen stattfand – dieses Mal zur Abwechslung wieder in Leipzig. Von den zunächst erwarteten zwölf Roris haben sich bei Wind, Regen und unterkühlten Temperaturen leider nur die Hälfte hinausgewagt. So zogen wir zu sechst zunächst zum ersten Programmpunkt: der Sonderausstellung „Starker Auftritt – experimentelles Schuh-Design“ des GRASSI Museums für angewandte Kunst Leipzig.
Es hieß zunächst, dass die Ausstellung sehr klein sein soll und man wohl sehr schnell durch wäre – wir waren uns aber einig, dass wir sie dennoch anschauen wollten. Und siehe da: Wir haben uns da ca 1,5 bis fast 2 Std. allein in der Ausstellung aufgehalten – das finde ich, ist für einen Museumsbesuch genau richtig – nicht zu viel, nicht zu wenig. Und die Aufbereitung der ganzen Ausstellung war wirklich chic gemacht. 
Zwar hatte ich wieder das Problem, ab einem bestimmten Punkt nicht mehr alles lesen zu können, auf Grund der Lichtverhältnisse – aber das Schauen allein war schon total spannend! Was sich manche Designer nur denken … Von Elefantendung über Dildoschuhe bis hin zu Batterie-Tretern war wirklich alles dabei. Schön, schräg, seltsam, wahnsinnig. *lach 
Wer Zeit und Lust hat: Noch bis zum 29. September läuft die Ausstellung und ist sehr empfehlenswert, wie ich finde. Alle Infos findet ihr hier.
Im Anschluss daran sind wir in ein Restaurant namens „Luise“ gegangen. Dort hatten wir einen netten kleinen Tisch in der Ecke reserviert bekommen und uns erstmal an den wohligwarmen Temperaturen erfreut. Der bestellte warme Milchkaffee und das dazu passende Stück Apfelkuchen haben mich zudem dann endgültig auftauen lassen. Bei netten Gesprächen haben wir so also das Treffen ausklingen lassen, bevor wir dann zum Hbf zurückgetingelt sind und jeder seiner Wege ging/fuhr.
Ein schönes Treffen, wenn gleich ich das Wetter ziemlich nervig fand und die Preise im Lokal vllt. auch ein ganz klein bisschen teuer waren – aber noch verschmerzbar 🙂   
Übrigens sind wir den ganzen Tag über sehr positiv aufgefallen und wurden insbesondere in der Ausstellung oft auf unsere Kleidung angesprochen. Ein Herr hat uns sogar gefragt, ob wir Modedesign-Schülerinnen wären. Das fand ich sehr niedlich ^^
Aber ihr wollt bestimmt Beweise sehen, oder? 😉
Unsere Gruppe – gemacht von einer netten Mitarbeiterin.
Leider war das Licht so mies, dass ich das Bild s/w machen musste T_T
vlnr:
Killercookie – Lunaorchidee – Annika – LuzyVanLoo – ich – Goldkind
Die liebe Annika – ein Neuzugang, der extra aus Gera angereist ist!

 
 
Iv in ihrem zauberhaften Rock! ^^
Noch einmal die tolle Frisur (*hihi Eigenlob ^^)
Man beachte zudem bitte die thematisch
passende, selbstgenähte Uhrentasche! ^^
Lunaorchidee, ebenfalls ein Neuzugang
aus Gera – was für eine weite Strecke! ^^
 
Und hier als Pärchen mit der lieben Luzy – sind sie nicht
hübsch zusammen? ^^
Luzy war übrigens auch unsere Orga für das Treffen – lieben Dank! ^^
… und mich gab es wie gesagt auch mal wieder in Lolita.
(Bild ist von Iv gemacht worden – danke schön :* )
Ich trage hier übrigens mein maßgeschneidertes
Kleid, welches Iv mir zum Geburtstag geschenkt
hat – ist das nicht ein Traum? Und sowohl
lolita- als auch alltagstauglich *_*
Große Liebe!!! ^^
Wir mussten wegen des Wetters alle Bilder im überdachten Innenhof machen, weswegen die Hintergrundvielfalt leider nicht ganz so immens ist – aber nichtsdestotrotz find ich dieses Gitter sehr ästhetisch und absolut rori-tauglich, oder? ^^ Leider war das Licht aber wirklich sehr schlecht, weswegen mir einige Bilder mal wieder verwackelt sind. Langsam hab ich das echt satt – vielleicht leigt es ja doch an mir? Wer weiß… Ich hoffe aber, dass den Mädels die Ergebnisse dennoch gefallen 🙂 
(Aus Zeitgründen habe ich es leider nicht mehr geschafft, die hübsche Cookie noch abzulichten – das hat dafür Iv übernommen!)

Ich fand alle Mädchen wieder mal absolut bezaubernd und freue mich schon auf das nächste Treffen! ^^ Dafür muss allerdings erstmal das Wetter wieder besser werden, denn es steht traditioneller Weise mal wieder ein Picknick an. Wir hoffen und warten … ^^

gruppe_by_kronesRobert

13. HLT – Sternenhimmel und Sonnenschein.

Ihr Lieben! 
Ich hatte es ja bereits erwähnt, am 14.04. war das diesjährig erste Lolitatreffen in Halle. 
Das Wetter hat wirklich bombig mitgespielt, das war einer der ersten paar warmen, sonnigen Tage – wirklich toll! Etwas ärgerlich war allerdings, dass ich Depp meine Kameraakkus nicht geladen hatte und somit nach 5 Fotos Schluss war – wirklich ätzend, denn die anderen sahen so zauberhaft aus!! *_* Dazu gleich mehr.
Wir waren als Kulturpunkt im Landesmuseum für Vorgeschichte – wo ich noch nie zuvor war, obwohl ich schon fast 5 Jahre hier wohne! Ich war sehr gespannt, mag ich doch Museen wirklich gerne 🙂 Insgesamt war es sehr spannend, die Himmelsscheibe war schon beeindruckend, zumal der Raum komplett dunkel war und nur sie beleuchtet wurde – darüber ein sich bewegender Sternenhimmel. Beeindruckend und zum Träumen verleitend.
Leider war „dunkel“ generelles Programm in den Räumlichkeiten. Die meisten waren in einem Schummerlicht gehalten und die Texte, die es zu den Exponaten zu lesen gab, waren weiße, milchig-leuchtende Schrift auf schwarzem Grund – uuunglaublich anstrengend für die Augen, weswegen ich nach ca 3 Räumen leider nichts mehr gelesen, sondern nur noch die Ausstellungsstücke angeschaut habe.
Es gab viele Menschenknochen, Tierskelette (ein riesiges Mammut! beeindruckend!), Schmuckstücke, Alltagsgegenstände und Pfeilspitzen zu bewundern. Schon spannend, was teilweise vor so langer Zeit bereits in einer kunstfertigen Art und Weise hergestellt werden konnte. Zudem wurde auch viel über die Gebräuche und Lebensweise berichtet – wenngleich ich das auch nicht alles gelesen habe ^^;
Insgesamt muss ich sagen, es war interessant, aber leider auch ein bisschen anstrengend aufbereitet und gestaltet – also in einem Ranking würde ich dem Museum wohl eine mittelmäßige Note geben, obwohl wahrscheinlich die Lichtverhältnisse auch wegen der Exponate so waren. Es war aber auf jeden Fall kein rausgeschmissenes Geld! ^^

Danach waren wir wie gewöhnlich auf einen Schwatz in einem nahe liegenden Café (Kaufmann’s Laden – wo ich das falsche Apostroph immer wegkratzen will ^^; ). Der Kuchen war sehr lecker, die Angestellten soweit auch freundlich 🙂 Wir haben natürlich wieder für Aufsehen gesorgt – als ich den Tisch reserviert hatte, meinte ich, wir werden ca 6 – 9 Personen. Wir waren schließlich 7 Leute und kamen rein und ich sagte, dass wir diese Gruppe seien und dann kam ein erschrockener Blick: „So viele Leute sollten das doch aber gar nicht sein!“ Und ich daraufhin: „Wir sind 7! Wir sehen nur nach mehr aus!“ XD
Wir hatten schließlich alle die volle Montour an. Bilder gefällig? ^^

Gruppenfoto vlnr (Krones Freund):
Goldi – Luzy – Krone – KittyOne – ich – Luna – Cookie
Wir haben uns ewig für das Bild arrangiert,
aber das hat sich gelohnt, wie ich finde XD

Goldi im Zirkusoutfit – so ein tolles Outfit!
Man beachte die tolle Strumpfhosenkombi XD
Das ist von mir leider das einzig verwertbare Bild ^^;

Mich gab’s wie gesagt auch in Rori.
(Bild von Krone)
Irgendwie hatten wir übrigens fast alle einen
Seitenzopf an dem Tag – echt witzig ^^
Thelepathie funktioniert immer mehr XD
Outfit (Bild von Krone):
Bluse – Orsay
Rock – selbstgenäht (mein erster Tellerrock, danke Iv!! ^^)
Strumpfi (die ist grün) – C&A
Schuhe – no name
Schmuck – Goldkind, H&M, no name
Wirklich ein schönes Treffen – unsere Gruppe ist sehr harmonisch und die Mädels sind einfach sehr lieb! Sehr gefreut habe ich mich, dass unsere Auswanderer und Wegzieher wieder zu uns stoßen konnten (Cookie war ein Semester in Schweden, LunaKitteh ist nach DD gezogen) – nun fehlt nur noch Hachi (1 Jahr in Japan), dann sind wir wieder komplett ^^
Achso, fast vergessen! Krone hat noch ein kleines Video von unserem Treffen gemacht – wirklich schön geworden und eine tolle Erinnerung ^^ (der eine junge Mann, der ab und an mit auftaucht, ist mein Liebster, der auch mal mit war ^^) 

Fräulein Palan hat natürlich wieder die Zunge dem www rausgestreckt XD aber das ist nichts Neues ^^

Ich freue mich schon auf das nächste Treffen – das wird wohl mal wieder seit langem in Leipzig organisiert, schön 🙂