Ihr Lieben!
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Die harten Fakten:
Die Harten Fakten:
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Bei einem ziellosen Streifzug durch den örtlichen Buchladen stolperte ich vor nicht all zu langer Zeit über einige interessante Titel. Spontan mitgenommen habe ich mir deswegen aufgrund eines Bauchgefühls: Lucinda Rileys „Das Mädchen auf den Klippen“.
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Der Klappentext fasst meiner Meinung nach wirklich mal sehr hübsch zusammen, worum es in dem Roman der Autorin des vorhergehenden Bestsellers „Das Orchideenhaus“ geht, darum sei der hier einmal zitiert.
„Vor zehn Jahren hat die junge Künstlerin Grania Ryan ihre irische Heimat verlassen, um in New York ihr Glück zu finden. Doch nach einem traumatischen Erlebnis kehrt sie zurück an den Ort ihrer Kindheit: das kleine Farmhaus ihrer Eltern nahe den Klippen von Dunworley Bay. Um den Kopf frei zu bekommen und ihre trüben Gedanken zu verscheuchen, unternimmt Grania an einem stürmischen Nachmittag einen Spaziergang an der Steilküste und traut ihren Augen nicht, als sie ein kleines Mädchen am Rande des Abgrunds stehen sieht: barfuß und nur mit einem Nachthemd bekleidet, das lange rote Haar vom Wind zerzaust. Vorsichtig nähert sie sich der Kleinen, aber das Mädchen dreht sich wie in Trance nur für einen Moment um und läuft dann davon. Als Grania ihrer Mutter Kathleen von der seltsamen Begegnung erzählt, reagiert die sonst so offene und herzliche Frau abweisend, ja fast erschrocken. Denn Kathleen weiß, wer das Mädchen auf den Klippen ist: Aurora, die Erbin des herrschaftlichen Dunworley House. Und sie weiß auch, dass sie nun ihr jahrelanges Schweigen brechen muss, wenn die tragische Geschichte von Liebe und Tod, die die beiden Familie seit Generationen verbindet nicht auch Granias Schicksal bestimmt…“
So viel zum Inhaltlichen. Sprachlich muss ich ehrlich sein und zugeben, dass ich den Schreibstil der guten Frau Riley zunächst etwas hölzern, etwas holperig fand. Aber entweder gewöhnt man sich daran oder der Stil verbessert sich tatsächlich und wird flüssiger, aber etwas nach dem ersten Drittel war ich wirklich in der Geschichte drin.
Vom Aufbau her springt die Geschichte durch die Zeiten, was das Lesen aber nicht weiter stört. Es wird dadurch sogar recht spannend.
Und auch in emotionaler Sicht gewinnt der Roman mit jeder gelesenen Seite. Die zunächst vielleicht etwas oberflächlich und vorhersehbare Geschichte verknüpft sich unbewusst doch rasch mit einem gewissen fesselnden Gefühl, ohne wirklich auf die Tränendrüse zu drücken oder ins Kitschige abzuwandern. Auch wenn ich zugeben muss, dass ein paar Handlungsverläufe in meinen Augen auch hätten anders laufen können, etwas überraschender hätten sein dürfen – ab und an ist es doch ein wenig klischeebehaftet.
Insgesamt muss ich aber sagen, hat mir das Buch soweit ganz gut gefallen – gerade das Ende ist wirklich nochmal sehr rührend und hat mir doch tatsächlich ein kleines Tränchen in die Augen getrieben.
Fazit ist somit, man lebt auch ohne das Buch, kann aber auch ruhig dazu greifen und macht damit kaum etwas falsch.
Die harten Fakten:
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Für ein paar Tage hat es mich wieder nach Halle verschlagen und binnen kürzester Zeit ist hier einiges passiert. Dabei ständiger Begleiter war eines der neuen Bücher, welches ich euch nun vorstellen möchte: Philippe Pozzo di Borgos „Ziemlich beste Freunde“
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Philippe Pozzo di Borgos hat alles in seinem Leben: Er ist reich, hat eine wundervolle Frau, Erfolg im Beruf und zwei Kinder – und dann stürzt er mit dem Gleitschirm ab. Genickbruch. Und sein zuvor von außen als so schön empfundenes Leben beginnt ihn einzuholen. Er bleibt für immer gelähmt und fühlt sich wertlos. Doch seine Frau – selbst stark gebeutelt durch Krebs – schenkt ihm den zweiten Atem, durch den er den Mut schöpfen kann, weiterzuleben. Zusammen mit seinem Betreuer Abdel – einem Ex-Sträfling mit ungehobelten Manieren und sehr dubiosen Ideen und Ansichten – schafft er es auch nach ihrem Tod, den Kopf oben zu behalten und nicht in (Selbstmit-)Leid zu versinken.
In „Ziemlich beste Freunde“ berichtet Borgos autobiographisch über sein Leben, die schweren Zeiten, die guten Momente, die Probleme und Schuldgefühle seiner Frau gegenüber, die Bewunderung für ihre Tapferkeit angesichts einer solchen Situation. Und er drückt seinen Dank gegenüber all seinen Engeln und Helfern – und seinem Schutzteufel, wie er Abdel nennt – aus.
Das Buch offenbart die wahre Geschichte, von welcher der Film „Ziemlich beste Freunde“ ausgegangen ist. Sie ist verständlicher Weise nicht halb so amüsant, wie es der Film war – sie ist eher ergreifend und teilweise sogar bedrückend. Die tiefe Liebe und Verbundenheit, die Philippe zu seiner ersten Frau empfindet, klingt schon fast zu schön um real zu sein. Und doch ist sie es. Man schmeckt die Süße der Liebe zwischen den Beiden, das Saure der Verzweiflung und die Bitterkeit ebenso deutlich, wie man die Dankbarkeit und Verbundenheit mit seinem neuen Leben erkennt.
Das Buch hat mich sehr interessiert und auch wenn es an einigen Stellen schwer zu verstehen ist (es wirkt teilweise wie ein Fiebertraum), an anderen wiederum man kaum glauben kann, wie tief diese Seelenverbindung zwischen Philippe und Béatrice sein muss – es lohnt definitiv das Lesen. Nicht für einen sorglosen Nachmittag zwischen Tür und Angel – dafür sollte man sich Zeit nehmen und die Worte würdigen und ihrem Nachklang bewusst lauschen.
Es rundet das Bild des Films ab und zeigt die Realität in ihrer Grausamkeit, ihrer Schönheit, ihrer Verletzbarkeit.
Darum hier die harten Fakten:
Übrigens: Das Buch ist bereits vor Jahren erschienen und wurde nun anlässlich des Filmes ergänzt und neu aufgelegt. Es ist also sicherlich nicht das „Buch zum Film“ 😉