Kategorie-Archiv: Kritikfabrik

Bücher könnte ich regelrecht wegatmen. Wo ich geh und steh, finde ich immer eines, dem ich Obhut gewähren muss.

Meine Meinung zu denen. die mir gefallen haben, die ich verschlungen habe oder angewidert wieder beiseite legen musste – zu diesen Welten, die sich mir eröffnet haben und mich inspirierten oder bewegten, soll hier mit euch geteilt werden.

In Wahrheit wird viel mehr gelogen

Kerstin Gier – In Wahrheit wird viel mehr gelogen.

Ihr Lieben!

Ich bin glücklich und vollauf zufrieden damit, dass meine 3. Hausarbeit soweit fertig geschrieben ist. Zwar ist sie höchstwahrscheinlich unglaublich schlecht, aber immerhin fertig. Und pünktlich dazu ist das Wetter so schön! Ich sitz die ganze Zeit hier und lese entweder oder schreibe oder dümpel vor mich hin. Großartig, wenn man mal einen kleinen Augenblick zum Durchatmen hat. *puh

Apropos lesen – ich habe schon wieder ein Buch fertig und wollte hier noch mal ein, zwei Worte dazu verlieren:

Kerstin Giers „In Wahrheit wird vielmehr gelogen“

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Carolin Schütz liegt auf dem Gehweg. Sie ist das erste Mal in ihrem 26 Jahre langen Leben betrunken und das aus gutem Grund: Karl, ihr Ehemann ist gestorben. 
Was also soll man schließlich sonst in einer solchen Situation tun, als sich zu betrinken? Und vielleicht eine gesunde misanthropische Einstellung der Restbevölkerung gegenüber entwickeln, die eigentlich irgendwie alle Idioten sind? 
Denn ohne Karl ist es nicht mehr das Gleiche. Für ihn hatte die junge Frau alles aufgegeben, da sie bei ihm so sein konnte, wie sie wollte: seltsam. Denn anders würde man eine Frau, die mit Mitte 20 bereits ihr drittes Studium abschließt, fließend Sprachen wie Koreanisch oder Polnisch spricht und scheinbar ein wandelnder Taschenrechner ist, nicht bezeichnen. Und nun ist sie allein, sitzt auf dem riesigen Erbe ihres fast doppelt so alten Mannes fest und musste den nervenaufreibenden Kampf darum mit dessen Sohn und Familie aufnehmen – der nebenbei bemerkt ihr Ex-Freund ist. Die perfekte Gelegenheit Glückspillen zu nehmen, zu einer unfähigen Therapeutin zu gehen und sich im Schoße der etwas skurrilen Familie wieder aufbauen zu lassen, bevor man sich wieder in das Gefecht namens Leben stürzt …

Die Inhaltsangabe ist nichts Besonderes und auch das Buch selbst ist sicherlich nichts, was die Welt aus den Angeln hebt und diese grundlegend verändern würde. Aber.
Kerstin Gier hat mit einem amüsanten Sprachspiel einfach geschafft, die doch recht simple Handlung so zu bereichern, dass das Lesen einfach Spaß macht und man das Buch doch gerne zur Hand nimmt. Die Zielgruppe ist natürlich klar, es ist und bleibt und wird immer sein ein Frauenroman, was ja nun nicht gerade zum allgemein anerkannten Literaturkanon gehört. Aber ich finde, man darf auch solche Literatur lesen – gerade, wenn sie zeigt, dass auch deutsch Autoren und Autorinnen noch immer recht gut mit der Sprache umgehen können.

Ich persönlich habe ja meistens ein Problem, wenn deutschsprachige, moderne Literatur mir vorgelegt wird – ähnlich wie ich mit deutschsprachigen Filmen Schwierigkeiten habe. Aber Kerstin Gier ist amüsant und leicht zu lesen. Die freakige Hauptfigur ist die perfekte Antiheldin, vielleicht sogar ein bisschen zu anti, aber das ist okay. Und wenn man über die doch sehr deutschen Namen mal hinweg sieht, dann macht das Buch schon Spaß zu lesen. 
Ein bisschen wie eine klein wenig harmlosere, deutsche Marian Keyes ist sie.  

Wer also mal etwas leichtes und seichtes lesen möchte, ohne gleich komplett das Gefühl zu haben in Trash oder Kitsch zu versumpfen, der kann getrost zu Giers‘ „In Wahrheit wird viel mehr gelogen“ greifen!

Darum hier noch einmal die harten Fakten:

Kerstin Giers: In Wahrheit wird viel mehr gelogen.
7,99 €
im Bastei Lübbe Verlag erschienen
ISBN: 978-3-404-16552-0
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Hey ihr Mollie Makers…!

Ihr Lieben!

Heute war ich erfolgreich und habe zur Feier meines ersten freien Tages am Zeitschriftenstand die aktuell neueste Glanzleistung der deutschen Selbstmachriege gefunden, mich darin verliebt und sie heimlich ins Einkaufskörbchen geschmuggelt. 
Und es nach dem ersten Durchblättern und Anlesen vorhin wirklich nicht bereut!

Zum Heft selbst:
Mollie Makes ist eine englische Zeitschrift, die seit über einem Jahr bereits die DIY-Herzen höher schlagen lässt, die zappeligen Bastelfinger immer beschäftigt hält und die neugierigen Augen für alles Schöne schärft. 
Zusammen mit Anja Brinkmann (auch bekannt als mymaki) hat der OZ-Verlag nun endlich eine deutschsprachige Ausgabe herausgegeben. Momentan ist sie noch ein Versuch und es wird von der Reaktion des deutschen Publikums abhängig gemacht, ob es zukünftig regelmäßig erscheint. Und wenn es nach mir geht, sage ich eindeutig: Ja. 

Die Zeitschrift besticht mit zahlreichen DIY-Ideen, die wirklich anschaulich gestaltet sind und mit denen durch wenig Aufwand und Material zauberhafte Kleinigkeiten entstehen (z.B. gehäkelte Äpfelchen, einen süßen Filz-Fuchs oder auch das tolle Cupcake-Rezept). Weiterhin sind viele Inspirationen aus aller Welt zusammengetragen. Auf vielen Seiten werden auch junge Designer und kreative Köpfe vorgestellt – man erhascht einen Blick in ihre Schaffenswelt und Arbeitsplätze.

Ein paar Impressionen gefällig? 

Mollie Makes. Living & Loving Handmade. erschienen in der OZ-Verlags-GmbH. 5,90 €
Wie mache ich selbst einen Bubi-Kragen? – Mit Mollie Makes!
Wie schade, dass der Brautstrauß verwelken muss – aber halt, mit Mollie Makes nicht! 
Spitzen Inspiration für groß, klein und überall.
Und hier eine der wunderschönen Anleitungen – für ein hübsches Klick-Portemonnaie 🙂

Werft doch mal einen Blick in die deutsche Mollie Makes – sie ist wirklich hübsch aufgemacht und auch wenn der Preis mit 5,90 Euro nicht zu verachten ist, finde ich den Betrag doch gerechtfertigt und werde – in der Hoffnung, dass es wirklich noch weitere Ausgaben geben wird –  immer wieder einen Blick hineinwerfen und sicherlich noch das Geld in das ein oder andere Heft investieren. (ich würde glaub ich auch total gerne für die Zeitschrift arbeiten *hach)

Was mein ihr? Kennt und mögt ihr Mollie Makes? (meistens bin ich da ja immer ziemlich lahm und entdecke so etwas erst für mich, wenn alle anderen es schon lieben *lach ^^; )

Mein Körper weiß alles

Banana Yoshimoto – Mein Körper weiß alles.

Ihr Lieben!

Seit ewigen Zeiten schon ist Banana Yoshimoto eine meiner Lieblingsautorinnen. Ihr kennt sie nicht? Kein Wunder, sie ist ziemlich unbekannt in Deutschland. In ihrer Heimat Japan ist sie allerdings so eine Art Popstar der modernen Literatur. Sie scheint eine Art Sprachrohr ihrer und der folgenden Generation zu sein und die Jugendlichen dort ziemlich stark anzusprechen.
Hier in Deutschland funktioniert das wohl nicht ganz so gut, was ich generell aber immer sehr schade finde, denn sie ist meiner Meinung nach einfach großartig. Sie schreibt für gewöhnlich mit einer beklemmenden, fesselnden Leichtigkeit, die Übernatürliches und Unerklärliches wie Selbstverständlich in das menschliche Dasein verweben kann und die mit teilweise so puren und leisen Tönen in mir ganze Gefühlsstürme auszulösen vermag. Allerdings – ich sagte es bereits – für gewöhnlich. Das bringt mich zum aktuellen Stück Literatur aus ihrer Feder:

Banana Yoshimotos „Mein Körper weiß alles. Dreizehn Geschichten.“

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Es ist ein Sammelband voll mit 13 Geschichten, die spürbar, die merklich anders sind, als das bisher von ihr Verfasste. Dieses Mal konzentriert sich Yoshimoto stark auf das Körperliche. Die Geschichten erzählen meist von Personen, die Dinge tun müssen, die Momente empfinden müssen und oft gar nicht wissen, aus welchem Grund das alles auf diese oder jene Art geschieht. Die Geschichten sind untypischer Weise stark im Irdischen verwurzelt und versuchen einer ganz anderen Verbindung auf den Grund zu gehen: der zwischen Körper und Geist. 
Ob es nun die Enkelin ist, die plötzlich ihren grünen Daumen in der Todesstunde ihrer geliebten Großmutter entdeck, ob es die junge Frau ist, die sich hormongesteuert und von der Situation völlig gefesselt auf ein nächtliches Abenteuer mit einem jungen Unbekannten einlässt, ob es die Büroangestellte ist, die den scheinbar unnützen Kollegen beweint – es sind alles Momentaufnahmen, die Yoshimoto hier aufzeigt. Momente, die körperlicher, sinnlicher Natur sind, die die Figuren aber dennoch wachsen lassen.

Mir persönlich ist diese neue Art der Geschichten anfangs schwer gefallen zu akzeptieren. Aber jeder Künstler muss sich weiter entwickeln und wenn man es als Leser zulässt, so nimmt er einen auf seinem weiteren Weg mit. 
Die teilweise sehr direkte, unverblümte Wortwahl hat mich zwar nach wie vor erschreckt, aber ich bin im Nachhinein mit dem Band doch wieder versöhnt. Denn durch Geschichten wie „Papas Spezialität“ fand ich „meine“ Banana in all der Körperlichkeit doch wieder. Mit Zeilen wie diesen entschuldigte sie sich fast bei mir für das Vorhergehende und noch Kommende:

„… Nur dieses eine Bild längst verlorener Verbundenheit hatte sich in meine Seele eingebrannt – so klar und deutlich wie Scheinwerferlicht, das in der Nacht die Straße erhellt. Das Bild einer Familie, die im Schein der Lampe um den Tisch sitzt. Wenn der Fernseher aus ist, hört man nur noch das Geräusch wogender Bäume. Undurchdringliche Finsternis. Der Atem meines schlafenden Bruders. Vaters Schnarchen. Mutters aufgelöstes Haar. Eine Familie, die sich im Dunkeln aneinanderschmiegt…“

Insgesamt würde ich also sagen, für eingefleischte Banana-Fans eine Geschmacksumstellung, auf die man sich aber einlassen sollte. Für Banana-Neulinge vielleicht ein seichter Einstieg in ihre Welt – wenngleich ich auch den Neulingen empfehlen würde, ältere Bücher von ihr zu lesen (z.B. „Dornröschenschlaf“ oder „Eidechse“).

Für alle Interessenten, hier noch mal die harten Fakten 😉

Banana Yoshimoto: Mein Körper weiß alles. Dreizehn Geschichten.
9,90 €
im Diogenes Verlag erschienen
ISBN: 978-3-257-24154-9

Julie & Julia

Julie Powell – Julie & Julia

Ihr Lieben!

Ich nutze diese Semesterferien ja endlich mal wieder dazu, um auch mal etwas auszuspannen neben dem ganzen Unistress. Und das kann ich eigentlich – wenn nicht gerade hinter der Kamera oder mit meinen Lieben – mit einem guten Buch und einer netten Tasse Tee. Neulich habe ich ja nun (dank meines kleinen Infektes so halb ans Bett gefesselt) ein weiteres Buch ausgelesen und möchte euch dies nun kurz hier vorstellen (ja, das könnte demnächst öfter passieren – aber es wird auch nicht überhand nehmen, keine Sorge ^^):

Julie Powells „Julie & Julia. 365 Tage, 524 Rezepte und 1 winzige Küche“

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Ich weiß nicht, ob ihr das Buch kennt – vielleicht aber sogar den Film? Ich bin damals nämlich erst über den Film auf dieses Stückchen Literatur gestoßen, da er nach einer wahren Begebenheit spielen sollte und zudem auch noch mit Meryl Streep in einer Hauptrolle besetzt war. Das waren schon zwei gute Gründe, um mich damit näher auseinander zu setzten – das und die Tatsache, dass ich ja ohnehin momentan dem Kochen verfallen bin *g

Gesagt getan und siehe da – es ist tatsächlich so gewesen. Julie Powell, eine 29-jährige Sekretärin, die nicht sonderlich glücklich mit ihrem Job und Leben ist, entschließt eines Abends völlig frustriert, dass sie Julia Childs „Mastering the French Art of Cooking“ von vorne bis hinten innerhalb eines Jahres durchkochen will und darüber einen Blog führen wird. Das sogenannte Julie/Julia-Projekt treibt sie ab dieser Entscheidung ständig an den Rand des Nervenzusammenbruchs (denn welcher figur- und gesundheitsbewusste Mensch im 21. Jahrhundert kocht noch bitte mit 2 Päckchen Butter – pro Gericht?!). Und nicht nur sie: Ihr Ehemann, ihrer Freunde, selbst ihre drei Katzen haben darunter zu leiden. Doch mit jedem neuen Häkchen hinter einem gekochten Rezept erkennt Julie, dass es nicht nur eine wahnwitzige Idee ist, die ihr Leben auf den Kopf stellt, sondern sogar die einzig richtige Idee war, um sie überhaupt wieder in ein Leben zu bringen. Und mit jedem Päckchen Butter und jeder neuen Herausforderung (Hummer ermorden, Crêpes wenden, Hühner entbeinen, Eier zubereiten, Aspik meistern) sieht sie, dass sie es kann, dass sie lebt…

Das Buch basiert auf den original Blog-Einträgen aus dieser Zeit und wurde 2006 mit dem Lulu Blooker Prize, dem Preis für das beste auf einem Blog oder einer Website basierenden Buch, ausgezeichnet. 

Ich persönlich fand es sehr angenehm zu lesen. Julie ist locker und leicht in ihrem Schreiben, nicht sonderlich schwierig und vielleicht sogar banal. Aber wisst ihr was? Darin liegt eine Art der Tiefgründigkeit und eine Zufriedenheit mit der Welt und sich selbst, die das Lesen wirklich sehr angenehm gemacht hat. Und war ich am Anfang auch noch nicht überzeugt von der ganzen Geschichte und wollte es schon unter „Mädchen-Frauen-Zeitvertreib-Lektüre“ ablegen, da wurde es doch irgendwie immer besser und besser. Vielleicht, weil ich selbst blogge oder weil ich momentan auch das Kochen für mich als eine Art Ausgleich entdecke – aber ich konnte mich irgendwie Stück für Stück mehr mit dieser jungen Frau identifizieren. Und am Ende war ich froh über das Buch und dass ich es gelesen habe und dachte bei mir nur noch: Und was koch ich jetzt? 

Wenn es euch interessiert – hier noch die harten Fakten:

Julie Powell: Julia & Julia. 364 Tage, 524 Rezepte und 1 winzige Küche.
8,95 €
erschienen im Goldmann Verlag
ISBN: 978-3-442-47133-1
Obsolete Angels

Annie Bertram – Obsolete Angels

Ihr Lieben!

Einige von euch wissen sicherlich, dass ich ein recht großer Fan von Annie Bertram bin und spätestens seit „Wahre Märchen“ ihre Bücher auch wirklich toll finde. 
Für die unter euch, denen ihr Name nichts sagt: Annie ist eine Fotografin (hauptsächlich in der Gothic-Szene angesiedelt) und ist einer der Gründe, weswegen ich überhaupt eine Kamera jemals in die Hand genommen habe. Viele ihrer Bilder sind einfach so großartig, dass mir der Atem stockt. Ich bewundere sie – obwohl natürlich auch immer Sachen dabei sind, die weniger meinem Geschmack entsprechen. Das ist ja aber auch immer so und generell empfinde ich sie als eine tolle Künstlerin. 

Und diese Frau hat mit „Obsolete Angels – Zeitlose Engel“ nun den zweiten Geschichten-Band auf die Welt gebracht, in dem ihre Fotos zusammen mit Kurzgeschichten vieler junger (Szene-)Autoren zusammenspielen und den Leser in eine andere Welt – in Annies Welt entführen möchten. 

In 14 Geschichten traf ich Wesen, die entweder noch übrig waren oder wie durch Zufall in diese Welt geraten sind. Es sind Wesen, die nicht hierher zu passen scheinen, aber gleichsam irgendwie vertraut anmuten. Mit Wehmut habe ich diesen kurzen Einblick in mancher ihrer Leben verfolgt. Einsam einer Aufgabe streng hinterhereifern, die schon lange ihren Sinn verloren zu haben scheint. Verbittert seinen Lebensraum schützend gegen jeglichen Eindringling. Bei anderen war ich entzückt und beglückt, von ihnen erfahren zu dürfen. Wie sie die Welt in Ordnung halten – gefährlich und schön, bemüht und gleichzeitig fast gelangweilt. Einige, wenige waren auch tatsächlich angsterregend und eklig – aber nichtsdestotrotz sind es alles zeitlose Engel, die unter uns sind und die wir nicht sehen können – die Annie uns aber zeigt. 

Meine Lieblingsfiguren (und gleichzeitig Geschichten) sind übrigens „Die Fee der Vergänglichkeit“, „Die Skorpionfrau“, „Edens End“, „Die Schwester“ und „Das Phantom des Meeres“, sowie „Wir zwei sind eins“. Dahingegen wirklich eklig fand ich „Der Kannibale“ – da ist der Titel Programm und die Schreibart entspricht einfach ganz typisch der Feder von Dirk Bernemann.
Andere große Namen wie Markus Heitz, Christian von Aster oder Jeanine Krock haben ebenfalls exklusiv Geschichten zu Annies Bildern entwickelt – ja, die Fotografin selbst hat diesmal auch zwei Texte beigesteuert.  

Insgesamt lautet mein Fazit, dass ich lange um den Band herumgeschlichen bin und dass die Freude, die ich empfunden habe, als ich ihn dieses Jahr geschenkt bekommen haben, nicht zu groß war, denn er entspricht meinen Erwartungen und auch wenn einige Bilder und Geschichten vielleicht nicht ganz mein Geschmack sind, so sind es die restlichen dafür umso mehr. Und ein Buch, bei dem ich beim Lesen tatsächlich einen Kloß im Hals hatte, das ist für mich ein gutes Buch. 

Für alle, die Interesse an dem guten Stück haben:

Annie Bertram: Obsolete Angels – Zeitlose Engel.
18,95 €
erschienen bei U-Books
ISBN: 978-3-939239-04-8

Ich liebe Französische Filme!

Ihr Lieben!

Heute Nacht gab’s ja die Oscars und wer hat bitte abgeräumt? Ein französischer Stummfilm in schwarz-weiß! Wie cool ist das denn bitte? Herrlich. 
Angesichts dieser Tatsache, dass jetzt auch offiziell in Hollywood französische Filme endlich angekommen sind, möchte ich heute noch einige Wort zum neulich im Kino gesehenen französischen Film „Ziemlich beste Freunde“ abgeben.

Hier einmal der Trailer:

Der Film handelt vom jungen Driss, der eigentlich nur in Ruhe seine dritte Ablehnung auf seiner nicht wirklich engagiert durchgezogenen Jobsuche kassieren will, um endlich das Arbeitslosengeld zu bekommen. Doch er trifft bei diesem letzten Vorstellungsgespräch auf Philippe, einem Querschnittgelähmten älteren Mann, der zwar reich, aber unglücklich ist – vor allem über die Tatsache, dass alle ihm nur eins entgegen bringen: Mitleid. Aus diesem Grund engagiert er den jungen unqualifizierten Mann aus dem Pariser Ghetto. Dieser weigert sich zwar erst, findet sich aber mit seiner unkomplizierten und direkten Art schnell in das Leben seines Schutzbefohlenen an und gibt ihm durch seine ruppige Mitleidlose Art genau das, was er braucht. Die beiden Freunden sich auf eine sehr unkonventionelle Art an – aber diese Freundschaft wird leider hart auf die Probe gestellt, als Driss‘ Vergangenheit in Form seines jüngeren Bruders ihn einholt und Philippe ihn schließlich wegschickt. Doch er funktioniert schon längst nicht mehr ohne seinen jungen Gefährten…

Die Handlung basiert auf einer wahren Begebenheit und scheint zunächst vielleicht erst einmal etwas langweilig zu sein – ist sie aber definitiv nicht!!! Bereits beim Trailer musste ich schon herzhaft lachen – doch der hat noch längst nicht zu viel versprochen sondern den Kinogänger wirklich nur angefüttert.
Denn „Ziemlich beste Freunde“ ist eine großartige Komödie, die aber ganz typisch für französische Filme auch einen Tiefgang zwischen den Zeilen und in den Details hat, der einfach unglaublich berührend ist. Die Kameraführung und der großartige Soundtrack von Ludovico Einaudi unterstützen das Gesamtkunstwerk, welches die Schauspieler (und nicht nur die beiden meiner Meinung nach fabelhaft besetzten Hauptcharaktere) bereits gesponnen haben. 

Ein großartiger Film, der sogar meinem Mann gefallen hat – und er geht sonst a) nicht gern ins Kino und mag b) französische Filme sonst eigentlich nicht leidern!

Habt ihr ihn gesehen? Wenn nicht – schaut ihn euch an!! Ich glaube, ich muss ihn definitiv auf DVD haben und dann gleich nochmal schauen XD Und dann muss ich mich auch nicht mehr zusammenreißen, denn schon allein wegen der Musik musste ich am Ende doch heulen – ich altes Weichei *so schön (den Soundtrack brauch ich also auch … )

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Alles muss einmal enden … *SPOILER*

Ihr Lieben!

Mittwoch 13.07.2011, 18 Uhr, The Light Cinema – es war soweit. Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – 7.2!!!

Iv und ich haben ihn uns angeschaut – bewaffnet mit jeder Menge Taschentücher und Cocktail to Go. Es war ein ziemliches Spektakel mit einigen Tränen, aber auch einigen Lachern – insgesamt ein hübsches Ende für diese Ära… 

WER mehr lesen will – ich werde dann gleich nach den Outfits mehr über den Film schreiben – wer nicht, sollte nach den Outfitbildern NICHT WEITERLESEN!!!

Zunächst aber mehr von unserer kleinen Odysee zum Kino.
Zur Feier des Tages hatten Iv und ich uns überlegt, wir wollen gerne in Harry-Potter-Schuluniformen den letzten Teil genießen *g Also geschwind durch den Kleiderschrank gerobbt und festgestellt, dass uns beiden nur noch die passende Kravatte gefehlt hatte – diese wurde auch schnell gefunden – Iv hatte eine rote (die noch mit gelben Streifen Gryffindor-tauglich gestaltet wurde) und ich eine blau-silberne im ReSales gefunden ^^
Hübsch zurecht gemacht stiefelten wir also los … 

Wir haben aber ziemlich geteilte Meinungen der Umwelt zu spüren bekommen. 
Neben einigem Hinterherpfeifen (was ich persönlich immer als negativ empfinde – auch wenn’s wahrscheinlich nicht so gemeint war ^^; ) und so netten Kommentaren wie „Gott, Schulmädchen, man seid ihr hässlich!“ (Zitat einer selbst nicht gerade bezaubernden [sorry] Pummel-Assi-Toaster-Fee) oder „Ihr Hässlichen! Wegen sowas wie euch pflanzt sich die deutsche Rasse nicht fort!“ (Zitat eines dicken, nicht sehr gepflegten und besoffenen alten Typens…) wurden wir aber ab und an tatsächlich auch als Harry Potter zugehörig identifiziert (von zwei kleinen Jungs im Kino) und eine Frau hat uns auf der Toilette des Kinos noch angesprochen, wir sähen sehr niedlich aus…

naja, immerhin das ^^ Aber ihr wollt Beweise, oder? *g 

Ich trug neben weißer Langarm-Bluse, schwarzem Pulli, blau-silberner Kravatte und grauem Faltenrock noch schwarze Kniestrümpfe und schwarze Riemchenschuhe. Ich war eine Ravenclaw-Schülerin ^^

Iv war mit weißer Kurzarmbluse, schwarzem Pullunder (ich will auch einen!) rot-goldener Kravatte und grauem Rock etwas Lolita-tauglicher angezogen, aber natürlich super hübsch, wenn nicht sogar bezaubernd – besonders als meine Gryffindor-Mitschülerin ^^

Und nochmal ein Foto mit uns beiden drauf – das war übrigens gar nicht so einfach…
… wie man hier sehen kann – aber die Schnute ist einfach großartig! ^^
Danke, dass du mich immer zu so nem Schabernack anstiftest, Liebes! 😉 

So und nun zum Film selbst! (nochmals: ACHTUNG, SPOILER!)

Der Film beginnt an der Stelle, wo 7.1 gestoppt hatte – Dobbys Grab. Ein „guter“ Einstieg, denn man erinnert sich sofort schmerzhaft an das Ende des letzten Films, die Stimmung ist recht schnell da, man ist wieder drin und kann Harry, Ron und Hermine auf den letzten Weg, den sie gehen müssen, begleiten…

Ziemlich heftig fanden wir die Drachenszene. Es war so eine typische Tiermisshandlungsszene, in der Iv und mir beiden dieTränen in die Augen gestiegen sind. Er tat mir so leid. Schon ewig unter der Erde und darauf trainiert zu sein, Schmerzen zu erwarten bei einem gewissen Geräusch… grausam.

Ähnlich die Szene, in der Voldemort durch das Blut der zuvor von ihm ermordeten in Gringotts läuft – barfuss. Oder auch die „weiße Szene“, wo Harry diese kleinen blutigen Voldemort-Überreste sieht, wie er blutet und Blutspuren hinterläst – ziemlich eklig…
Aber genug von so widerlichen Dingen … 

Die Chronologie wurde zwar nicht vollends eingehalten und es gab einige grobe Abweichungen vom Buch – aber es ist eben ein eigenes Werk und somit sind solche Dinge meiner Meinung nach legitim. Auch wenn es an zwei Stellen irgendwie doch sehr fraglich ist, wie sie das ohne gewisse Stellen aus dem Buch gerechtfertigt haben wollten – aber egal.

Mein Moment, in dem ich die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte (auch wenn bereits der Tod von zB Trunks und Remus hart an der Grenze war zum Plärren – aber ich fand es angenehm, dass das eher leise und nicht so schmachtvoll-kitschig dargestellt wurde…) mein Moment also war Snapes Erinnerung. 
Diese Sequenz war für mich der Punkt, an dem ich nicht mehr an mich halten konnte. Diese tiefe und lange Verbindung zwischen Snape und Lily und dass Snape mit dem letzten Atem Harry sagt, er hätte die Augen seiner Mutter, was nahezu eine Entschuldigung oder gar ein Versöhnen und natürlich eine Liebeserklärung an Lily darstellte … hach, ich war ziemlich am Heulen in der Szene ^^;
Sehr schön gemacht!

Als Aufheiterung kam Ron („Die setzen den ganzen Laden in Brand!“) oft daher, ebenso Hermine (wie sie in Gringotts die ganze Zeit umknickt und „Einlass in ihr Verließ begehrt“) – der größte Brüller (wie auch schon im Buch) war Molly Weasley („Nicht meine Tochter, du Schlampe!“) ^^ oder auch McGonagall („Diesen Spruch wollte ich schon immer mal sagen!“) *grins

Die Schlacht ist insgesamt recht gut gewesen, wenn ich sie mir auch fast etwas dramatischer vorgestellt hätte (da hat mich Herr der Ringe glaub ich versaut *lach) – aber wenn man bedenkt, dass es ein Film für Kinder ab 12 sein soll, war das schon alles ziemlich gut.
Neville haben sie meiner Meinung nach leider auch etwas unter den Tisch fallen lassen – er hatte sich im Buch zu einem großartigen Charakter entwickelt, der im Film leider immer noch etwas unbeachtet blieb, aber naja…

Zwei wirklich schlechte Dinge allerdings – die mich aber im Buch auch schon angekotzt hatten – waren die „weiße Szene“ (was sollte das nur frag ich mich immer noch -.-) und die „19-Jahre-später-Szene“ … Oh mein Gott – Ginny ist so unglaubwürdig als Mutter oO und es ist so kitschig -.- aber naja, gut, ist dann halt so – sie mussten es ja umsetzen ^^;

Insgesamt ist es aber ein guter Abschluss. Es hätte wesentlich schlimmer kommen können *lach bzw. es hat mir gut gefallen und war kein rausgeschmissenes Geld 🙂 

Nu isses aus … schon ein bisschen traurig. Aber bei Herr der Ringe haben wir’s überlebt, dann überleben wir Harry Potter auch – zumal man ja die Bücher und die Filme immerimmerimmer hat 😉
 
Oh und übrigens – ein kleines Goodie noch zum Schluss.
Ich hatte es schon bei Iv im Blog gesehen – deswegen hier nochmal mein Ergebniss: Die Kravatte habe ich gut ausgesucht *lach … ich bin eine kleine Bildungsschlampe *hihihi ^^

Urkunde: Auswertung für den Test

Der Sprechende Hut


1001Wow du bist ein Ravenclaw! Was erwartet man anderes bei so einem klugen Köpfchen wie dir!
 

Auch das Quiz Der Sprechende Hut spielen?