Räumungsaktion.
Die Vorbereitungen laufen. Langsam sogar regelrecht auf Hochtouren. Ein Umzug will gut organisiert sein, es gilt 100 Sachen gleichzeitig zu erledigen und ständig tauchen neue Probleme oder Fragen auf. Welchen Fußbodenbelag (Laminat, grau, nur welches genau steht noch nicht fest)? Welche Möbel (Ikea, Hemnes, weiß + Expedit weiß + selbstgebaute Schreibtische und einige Regale) und wie stellt man sie (nach langem Rumrätseln kam uns da vor einigen Tagen die Erleuchtung)? Und: Wohin mit den alten Möbeln und dem ganzen anderen Kram?!
Vor diesem Problem stehen wir gerade. Logische Konsequenz: Ausräumen, umräumen, aufräumen – wegschmeißen. In der neuen alten Wohnung läuft dies gut an. Und mit jeder alten Zeitung, jedem ollen Erinnerungsgut, den ganzen Staubfängern und Rumsteherchen, die ich wegwerfe oder aussortiere, fühle ich mich befreiter. Weg mit dem alten Kram, her mit dem Neuen! Aber bitte nicht gleich wieder in alte Hamstermuster verfallen!
Leider kann ich damit in meiner alten Wohnung noch nicht loslegen, dabei juckt es mir in den Fingern. Insbesondere meinen Kleiderschrank endlich einmal von Grund auf durchzugehen – und wahrscheinlich 2/3 zu entsorgen – wird super werden! Aber bis dahin muss noch so viel gemacht werden. Gerade alte Möbel müssen weichen – und wenn keiner kommt und sie abnimmt (obwohl es ausgemacht war), könnte das wirklich noch haarig werden. Zudem wartet ja auch immer noch diese läppische Kleinigkeit einer Masterarbeit auf mich, die irgendwie irgendwann irgendwo noch geschrieben werden will.
Oh, wie ist das Leben schön …
Aber egal, ich denke an schöne Dinge, ans Aussortieren, ans Umräumen, ans Einräumen, an unser neues Arbeitszimmer, an unsere erste richtige gemeinsame Wohnung …
Darin schwelge ich – so sehr, dass mein kleiner Dusterklumpen gar nicht weiß, wie ihm geschieht. Mit der anstehenden Arbeit drückt er mich immer wieder runter, will mir den Glauben an mich selbst nehmen – aber das Ziel, welches einfach immer greifbarer wird, stärkt mich jedes Mal aufs Neue und erlaubt mir zu träumen, Kraft zu schöpfen und weiter zu machen.
Kleiner Dusterklumpen, wenn ich eine Sache bisher mit dir gelernt habe, dann die, dass alles nicht halb so schlimm ist, wie du es immer gerne darstellst. Also, gib Ruhe, lass mich machen, ich bring uns schon nach Hause!