Ihr Lieben!
Wenn ein Buch den Untertitel „Ein Märchen für Erwachsene“ trägt, kann ich ja eigentlich schon fast gar nicht mehr anders, als die Nase da rein zu stecken. Darum habe ich mich sehr gefreut, als ich das Buch „Mondfrau“ von Claudia Liath in die Finger bekommen habe.
Die Handlung.
Der Mond wünscht sich einen Namen. Darum bittet er eines Tages Mutter Nox, die Himmelsmutter, seinen Platz am Nachthimmel verlassen zu dürfen, um auf die Erde gehen zu können und sich seine eigene Identität, seinen eigenen Namen suchen zu dürfen. Sie gewährt ihm diesen Wunsch und so macht sich der Mond auf den Weg. Dabei begegnen ihm allerhand weltliche und übersinnliche Wesen – ob eines von ihnen seinen Wunsch erfüllen kann…?
Gleichzeitig macht sich der junge Barde Insint auf den Weg, um zu erfahren, was mit dem verschwundenen Mond geschehen ist. Es wird eine lange, beschwerliche Reise, auf der auch er manch eigenartige Bekanntschaft machen wird.
Die Kritik.
Die Geschichte erinnerte mich ganz sachte an den Film „Die unendliche Geschichte“, als Bastian der kindlichen Kaiserin einen neuen Namen geben musste, um das Reich Fantasia retten zu können. Auch hier wünscht sich der Mond einen eigenen, neuen Namen, doch er scheint dafür auch selbst die Sache in die Hand nehmen zu wollen. Das wirkte auf mich ausgesprochen spannend.
Der Aufbau der Geschichte ist sehr regelmäßig. Sie wird abwechselnd aus der Perspektive des Mondes und Insints erzählt. Dabei treffen beide in jedem Kapitel auf neue Wesen, die ihnen Geschichten über den Mond oder auch manchmal über sich selbst erzählen – das alles geschieht stets in Versform und ist für sich genommen auch wirklich ausgesprochen fantasievoll.
In der Masse jedoch wirkt das Ganze auf die Dauer ein wenig ermüdend. Insint und der Mond kommen beide ihrem Ziel kaum näher, scheinen aneinander vorbei zu laufen und völlig verloren in der Welt zu sein. Auch die sprachlichen Schnörkel und Windungen, die die Wesen von sich geben machen es schwer, am Ball zu bleiben. Einen wirklichen roten Faden in der „Mondfrau“ zu finden, ist ein schwieriges Unterfangen. Und ohne spoilern zu wollen – das Ende hinterließ mich zudem äußerst unbefriedigt.
Das Fazit.
Nach diesen kritischen Punkten müsste mein Fazit doch eigentlich auch eher schlecht sein. Allerdings kann ich dieses Ausmaß an fantasievollen Einfällen einfach nicht niederreden. Vielleicht wäre es eine schönere Darbietungsform gewesen, wenn jedes dieser Wesen wirklich seinen eigenen Auftritt in seinem eigenen Märchen bekommen hätte. Doch die Reise von Mond und Barden sollte das Ganze verbinden und hat – zumindest mich – dadurch irgendwie aus dem Konzept gebracht.
Manchmal ist weniger mehr und darum denke ich, wären auch hier kleine Häppchen eine bessere Variante gewesen, um den umfangreichen Stoff verdauen zu können. Eine Leseempfehlung kann ich hier also nur bedingt aussprechen – denn selbst für mich als Genre-Fan war „Mondfrau“ leider nicht immer ein Genuss.
Die harten Fakten:
Claudia Liath – Mondfrau.
14,95 €
erschienen im Drachenmond Verlag
ISBN: 978-3-931989-51-4
Ich bedanke mich beim Drachenmond Verlag für die kosten- und bedingungslose Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!
Und ich wüsste schon beim Untertitel, dass das kein Buch für mich ist. XD
Wobei ich die Idee, Verse dazwischen zu streuen (so lese ich zumindest deine Vorstellung, es gibt also schon un-geferste Teile dazwischen, oder?), irgendwie nett ist. Na ja. Gut gemeint ist halt nicht immer gut gemacht, ne.
ja genau – es gibt auch Fließtext – aber dann manchmal auch wirklich Seitenweise Verse. ^^;
Und hehe – ja, aber ich alte Märcheneule spring auf sowas ja doch immer an. Aber dein abschließender Satz finde ich trifft das Ganze – leider? – sehr gut ^^;