Ihr Lieben!
Der nächste Teil meiner kleinen Urlaubsrückschau steht an. Heute zeige ich euch ein paar Eindrücke aus dem Wikingerdorf Haithabu, welches vor den Toren der Stadt Schleswig liegt.
Im frühen Mittelalter (ca. 9. – 11. Jahrhundert) war Haithabu eine der wichtigsten Handelsstädte in Nordeuropa und gleichzeitig der wohl südlichste Siedlungspunkt der Wikinger. Hier hatte man den bedeutsamsten Umschlagplatz für jegliche Waren unter Kontrolle, da der Landweg zwischen Ost- und Nordsee an dieser Stelle nur sehr schmal war und von nahezu allen Händlern genutzt wurde.
Ich war sehr gespannt, habe ich doch an verschiedenen Stellen gelesen, dass dieses Dorf sehr interessant sein soll und sich der Besuch wirklich lohnen würde. Also habe ich meine Lieben dazu überredet (sonst hatte ich mir im Urlaub ja nichts gewünscht ^^) und wir fuhren also hin.
Wenn man in Hathabu ankommt, stellt man das Auto auf einem Parkplatz ab und muss noch eine Weile durch den Wald laufen, bevor man überhaupt erstmal das Museum erreicht. Das Dorf selbst steht noch ein gutes Stück weiter weg. Man ist bestimmt nochmal 20 Minuten unterwegs. Dabei durchquert man den alten Wald und läuft kreuz und quer über Wiesen und Felder (wo freilaufende Schafe und Rinder rumlaufen und sich von nichts stören lassen ^^). Der Blick, der sich einem dabei auf das Flussdelta – so möchte ich es jetzt mal optimistisch nennen – bietet, ist wirklich schön. Die ollen Wikinger hatten auf jeden Fall Geschmack, dachten wir uns.
Etwas geschmacklos fanden wir allerdings die Eintrittspreise: 7 Euro regulär, Ermäßigt 5 Euro. Das war eine ganz schöne Hausnummer. Eigentlich wollten wir das Museum uns gar nicht anschauen – für den Preis beschlossen wir aber, auf dem Rückweg das auch noch mitzunehmen. Denn das Dorf selbst war zwar ganz hübsch aufbereitet, aber irgendwie nicht halb so informativ, wie erhofft. Es gab einen Prospekt und man konnte – gegen Gebühr – einen Audioguide ausleihen. Haben wir beides nicht gemacht und so nur im Dorf rumstromern war irgendwie auch nicht so wahnsinnig interessant. Fotografisch gab es auch nicht so viel zu holen, da die Hütten eben sehr duster waren (klar, sonst wäre es ja auch kalt mit Fenstern ohne Glas … aber schade war es trotzdem). Der kleine Hafen hat mir zwar gefallen, aber ich hätte ihn eher als „Steg“ bezeichnet …
Das Museum war ähnlich ernüchternd. Die Exponate waren zwar sehr chic – immer wieder finde ich es beeindruckend, dass zu dieser frühen Zeit bereits so filigrane Schmuckstücke hergestellt werden konnten – aber das Licht war mal wieder nur sehr sparsam vorhanden, wodurch ich erneut kaum etwas gelesen habe, da das meine Augen zu sehr angestrengt hat. Schade.
Ziemlich cool (aber eher aus linguistischer Sicht), fand ich die Aufarbeitung eines Steins mit Runen, welcher die Inschrift einmal auf Deutsch, auf Englisch und ich denke auf einer alten Form des Dänischen/ der Wikingersprache/ Germanisch(?) vorgelesen wurde und dabei die entsprechenden Runen aufleuchteten. Echt spannend – und man verstand auch einiges (also ich hatte ja mal Althochdeutsch – wenn man da mit den Lautverschiebungen usw. ein bisschen sich auskennt, konnte man einige Wortstämme ausmachen ^^).
Das angepriesene Wikingerschiff, welches bei einer Ausgrabung gefunden wurde, war übrigens auch eher enttäuschend. Ich hatte ein wirklich großes Schiff erwartet – aber es war irgendwie doch eher ein Boot. Natürlich dennoch beeindruckend. Aber das kann man irgendwie in meinen Augen nicht Schiff nennen …
Nun ja, insgesamt bereue ich den Besuch nicht, aber einmal reicht, denke ich. ^^;
Schleswig selbst
ist übrigens auch ganz niedlich, besonders das alte Fischerviertel
Holm. Davon habe ich nicht ganz so viele Bilder gemacht, mein Liebster
aber ein paar – wenn er sein okay gibt, reiche ich diese noch nach. ^^
ist übrigens auch ganz niedlich, besonders das alte Fischerviertel
Holm. Davon habe ich nicht ganz so viele Bilder gemacht, mein Liebster
aber ein paar – wenn er sein okay gibt, reiche ich diese noch nach. ^^
Eine Kommilitonin von mir hat damals ihre Bachelorarbeit über Haithabu geschrieben und nur Gutes berichtet. Aber ich denke, wenn man richtig als Exkursion hinfährt, viele Infos hat etc. macht es dann noch etwas mehr Spaß 😉
*nick ich denke auch.
Es lag wirklich irgendwie daran, dass einem als Laien da nicht ganz so viele Infos zur Verfügung standen … das war schade. (Denn Audioguides mag ich ehrlich gesagt nicht, davon krieg ich Ekelpelle ^^; )
Aber ich glaube, das hat auch immer was mit dem Fach zu tun – ich wette, nicht jeder kriegt so große glänzende Augen, wenn er über Weimar spricht, wie ich ^^;
Das Schiff ist ein Bott für dich? ^^
Interessant – ich finde, das hat schon respektable Segelbottgröße 😉
Ansonsten kenne ich aber das Grundproblem: Man stellt sich super interessante Dinge vor, und dann ist es a) viel weniger und b) so, das man alles nicht lesen kann (so war es ja zB im Foltermuseum). Und c) super teuer!
Ich glaube, das Schiff/Boot wirkt auf dem Bild größer als es ist – es ist eigentlich eher eine Art breites XXL-Kanu gewesen, max. hüfthoch für mich … Schiff trifft das für mich nicht ganz so gut ^^; Aber für ein Boot ist es vllt. wirklich zu groß XD Es ist wohl etwas dazwischen …
Und wieso kriegen das die Museumspädagogen nicht so hin, dass man es zumindest mal alles lesen kann? Furchtbar oder? 🙁
Huch, ich glaube ich hab mich grad echt von der perspektive Täuschen lassen. XD
(Ich dachte die Person im roten Mantel ist irgendwie ein gutes Größenmaß)…
Hallöchen!
Ich schreibe grade meine Seminararbeit über Haithabu und wollte eigtnlich nur mal nachfragen, ob ich eventuell dein Bild von dem Schiff benutzen dürfte? Würde dich dann auch so wie es die Richtlinien da bei mir vorschreiben ins Abbildungsverzeichnis eintragen müssen/wollen.
Kannst dich ja wenn ud magst vielleicht mal unter mike.kroegette@googlemail.com bei mir melden!!
LG
Laura
Hi, ich schreib dir gleich mal ne Mail dazu 🙂