Qualitätszeit.
Ein bisschen verträumt habe ich meinen Liebsten gestern gefragt, was mich diesen Monat denn so beschäftigt hätte, in Gedanken auf der Suche nach einem schönen Thema für mein letztes Wort. Nach einem kurzen, nachdenklichen Blick gen Zimmerdecke fing mein Mann an zu grinsen und deutete auf sich. „Ich. Ich hab dich beschäftigt. Wir hatten diesen Monat ganz viel Qualitätszeit!“
Ich musste lachen, denn das stimmte, aber gleichzeitig dachte ich mir: Qualitätszeit. Was ist das nur für ein furchtbares Wort für so eine schöne Sache?! Qualitätszeit. Das klingt nach Rechnungen schreiben, Büroarbeit, Wirtschaftsunternehmen, Marketingstrategien. Business as usual? – No way!
Diese Zeit ist genau das Gegenteil. Sie rast nicht mit dir davon wie ein Schnellzug, der dich mit dem gleichförmigen Rattern der Schienen einlullt und bei dem dein Körper schon intuitiv die zu nehmenden Kurven und Linien der Gleise vorausahnt, um mitzuschwingen. Nein. Das ist die Zeit, in der man die Notbremse zieht, das Fenster einschlägt, an der nächsten Station aussteigt und sich die Beine vertritt, endlich bewusst anhält und wahrnimmt.
Diesen Ausstieg habe ich nun also wirklich die letzten Wochen betrieben und gemerkt, wie gut mir, ihm und uns das getan hat. Es waren kleine Momente, nichts weltbewegendes – aber insgesamt ging alles so viel leichter und entspannter von der Hand. Ein schönes Gefühl.
Daran muss ich festhalten und davon zehren für die nächsten Monate… denn mein Dusterklumpen erinnert mich ganz begierig daran, dass ich im kommenden halben Jahr wohl keine solche Zeit verleben werde – wenn es nach ihm geht, wohl sowie nie mehr – da der Abschluss bevorsteht, der Umzug, die Bewerbung,…
Oh, da wird gar keine Zeit mehr für so einen Schnulz bleiben, freut er sich und reibt sich seine dicken Patschehände. Hat er recht? War es das jetzt mit der trauten Zweisamkeit für demnächst? Wird die kommende Zeit wieder so schlimm, wie beim letzten Mal? Mute ich ihm nicht zu viel zu? Meine Launen, meine Abgelenktheit, meine Müdigkeit …
Ich schüttel einmal heftig mit dem Kopf, wie um mir selbst, der Welt und vor allem meinem Dursterklumpen zu bekunden: Nein! Das wird nicht passieren! Ich werde Wege finden – er auch. Und unsere Qualitätszeit – brrr! ich brauche dringend ein anderes Wort dafür – wird siegen!
Mein Dusterklumpen ist bei der heftigen Bewegung umgefallen und in seine Ecke gekullert. Von da hör ich ihn nur noch grummeln und verächtlich schnauben. Wir werden ja sehen!, blökt er mir noch entgegen.
Ja, das werden wir!, griene ich angriffslustig in mich hinein …
Erstmal: Schon wieder letztes Wort?
Die Zeit ist mal wieder echt schnell vergangen… *g*
Dann: Du solltest dir definitiv zwischendurch Auszeiten nehmen! Es sollten vllt nicht 2 Wochen sein, aber mind. 1 Wochenende/Monat sollte ganz ruhig drin sein. Sonst kannst du dich doch nach den 6 Monaten erstmal inne Ecke stellen!
ja oder, dachte ich auch schon beim Schreiben ^^
Und jap, wird auf jeden Fall eingeplant – zumal in diese Zeit ja auch noch der Uraub und ein paar Familienfeste fallen – da bin ich ohnehin "zwangsweise" in der Auszeit ^^
Aber danach in die Ecke stellen, kann ich mich glaub ich trotzdem *lach