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Hobonichi – kann man das essen?!

Ihr Lieben!

Im Dschungel der kreativen Auslebungsoptionen gibt es wirklich viel zu entdecken: Art Journal, Junk Journal, Travelers Notebook, Mixed Media Journal… Ein ganz besonderes Schätzchen möchte ich euch aber heute vorstellen. Er schlägt nämlich eine interessante Brücke zwischen Planner, Tagbuch und Art Journal und ist darum für viele verschiedene Menschen eine prima Plattform. Die Rede ist vom Hobonichi.

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Was ist ein Hobonich?

Ursprünglich stammt dieser kleine Freund – sein voller Name lautet Hobonichi Techo – aus Japan. Dort wurde dieser Kalender entwickelt, um eine möglichst große Spanne an Individualisierungs-Möglichkeiten zuzulassen, sodass jeder Kunde aus seinem Hobonichi das machen konnte, was er wollte.

Es gibt ihn in verschiedenen Ausführungen. Der klassische ist im Format A6, hat zunächst Monatsübersichten und danach folgt die Aufteilung Ein Tag pro Seite. Eine ähnlich Variante ist in A5 zu erhalten – dort gibt es jedoch zusätzlich noch eine vertikale Wochenübersicht. Die dritte Variante ist schließlich der Weeks, der ein schmales, längliches Aussehen hat und auf der linken Seite eine Wochenübersicht und rechts Platz für Notizen anbietet. Die Kalender gibt es in A6 auch noch in Englisch und sogar in einer geteilten Variante (das heißt, das Jahr kommt in 2 Büchern).

Japaner und ihr Design: die Cover

Natürlich kann der Hobonichi einfach so verwendet werden. Jedoch sieht das Konzept noch eine Hülle vor, welches den an und für sich schmalen, leichten Kalender schützen soll. Die sogenannten Cover bestehen meist aus Kunstfasern, einige aber auch aus echtem Leder oder Stoff. Sie gibt es in allen möglichen Farben und Designs. Als zusätzlicher Schutz kommt noch ein Cover-on-Cover darüber, also eine durchsichtige, stabile Kunststoff-Hülle.

Die Hobonichis werden in diese Hüllen wie in Buchumschläge hineingesteckt, es gibt noch kleine Lesezeichen und extra Taschen. Ganz typisch ist außerdem der Verschluss: Sowohl rechts, als auch links ist eine Schlaufe, die übereinander liegen, wenn man den Kalender zuschlägt. Dies sind die Stiftschlaufen, die mit einem Stift als Verschluss fungieren. Einige Cover funktionieren auch mit einem rundherum verlaufenden Reißverschluss.

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Der Sinn und Zweck des Hobonichi

Langer Rede, noch kein Punkt. Die Frage ist doch nun – was macht man mit diesem Teil? Die Antwort: Alles was man will! Es gibt Menschen, die den Hobonichi tatsächlich als Kalender benutzen. Meiner Meinung nach verwendet die große Mehrheit seiner Fangemeinde das gute Stück jedoch als eine Art illustriertes und dekoriertes Tagebuch!

Denn das besondere am Hobonichi ist das Tomoe River Paper. Die Seiten des Kalenders sind also sehr sehr dünn, fast wie in einer Bibel – aber wenn man auf ihnen schreibt oder sogar mit Aquarellfarben darauf malt – blutet nichts durch. Das Papier ist unglaublich widerstandsfähig und einfach grandios!

Darum verwenden viele Menschen – so auch ich – ihren Hobonichi als ein Art Journal, ein gemaltes Tagebuch. Und falls mal nicht ganz so viel passiert ist: Auch als Skizzenbuch ist der Hobonichi ideal. Und international gibt es viele Zeichen-Challenges, denen sich die Hobonichi-Besitzer stellen und mit den täglichen vorgegebenen Themen dann kleine Kunstwerke erschaffen.

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links: ein Tagebucheintrag, rechts: ein Thema der Hobonichichallenge auf Instagram

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Das Papier wellt sich zwar etwas, aber man sieht nahezu nichts von der bemalten und beschrieben Vorderseite durch!

Mein Hobonichi und ich

Im Juli 2016 habe ich meinen ersten Hobonichi erhalten. Zunächst sehr ambitioniert und begeistert losgelegt, musste ich dann doch bald feststellen, dass mir auf täglicher Basis schnell die Puste ausging. Es wurde für mich immer mehr Pflicht als Freude – und irgendwann blieb er dann liegen. Halb leer, mit unzählich vielen Notizen von Tagen, die ich vorsorglich mit Bleistift vermerkt hatte, um im Nachhinein noch rekonstruieren zu können, was wann passiert war.

Darum dachte ich eigentlich, 2017 würde ich wieder passen. Aber es zuckte mir doch sehr im Finger. Und nach einigem Hin und Her und vielen Diskussionen mit mir selbst habe ich mich dann doch durchgerungen und mir einen (gebrauchten) Hobonichi geleistet. Sogar mit einem neuen Cover – der kleine Polarbär war zwar nicht meine erste Wahl, aber inzwischen mag ich ihn ganz gerne.

Ich habe mir selbst auch nicht auferlegt, das Ganze wieder als striktes Tagebuch anzugehen. Der Hobonichi soll dieses mal sehr viel freier eingesetzt werden. Ein Mix aus Memorykeeping, Challenges und einfach ungefiltertem Herumkritzeln. Ein bisschen was von allem also. die ersten Wochen haben schon gut geklappt. Durch meine dann leider etwas holperige Gesundheit kam die ganze Sache erstmal zum Stehen. Aber jetzt will ich wieder anfangen.

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Habt ihr vielleicht Lust auf regelmäßige Einblicke in den Hobonichi? Was habe ich so gemalt? Welche Challenges habe ich umgesetzt? Wäre das was für euch? Schreibt mir gern in die Kommentare! 🙂

Verlinkt beim Creadienstag.

16 Gedanken zu „Hobonichi – kann man das essen?!

  1. Stitched Teacups

    Oh, das ist ja genial!
    Meine Notizbuch-Kalender-Hybride werden nie besonders behübscht, aber ist die Wahl des Papiers für mich nicht so entscheidend. Aber die überlappenden Laschen, die durch einen Stift geschlossen werden können – das brauch ich! 😀

    Liebe Grüße,
    Sabrina

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    1. palandurwen Artikelautor

      *hihi du kannst die Cover auch einzeln kaufen, ohne den Kalender darin.
      Allerdings gibt es die in Europa nur etwas schwierig. Da muss man häufig in Japan bestellen. Evtl. hast du aber über Facebook in einer Verkaufsgruppe (einfach mal googlen) glück – da werden die auch einzeln mal abgegeben. muss halt dann nur ein anderer Kalender in der Größe hineinpassen 😉

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  2. Fr.Ausverkauft

    Sachen gibts… 😀
    Die Idee gefällt mir sehr gut, und deine Umsetzung erst recht! Das Papier scheint ja wirklich genial zu sein! Mich nervt es bei Unimitschriften ja schon immer, wenn man den Kulli auf der anderen Seite sieht… *g* Die Verschlussvariante hier ist ja wirklich praktisch! So kann man den Stift auch nicht verlieren/vergessen 😀
    Liebe Grüße,
    Svenja

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    1. palandurwen Artikelautor

      Danke schön 🙂
      Es gibt deutschlandweit und natürlich erst recht international eine stetig wachsende Hobonichi-Community! Ich kenn zum Beispiel eine Berlinerin, die ihren Hobo in A5 für ihren Japanisch-Sprachkurs nutzt, eben weil das Papier so super ist. Vllt. wäre das ja auch noch eine Überlegung für deine Uni-Mitschriften 😉

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  3. Centi

    Gott, du bist so fürchterlich kreativ! Mir würde ja nie genug einfallen, um da überall was reinzumalen, einzukleben, aufzuschreiben… aber ich stehe in stummer Bewunderung da, wenn Leute so viel Phantasie und Fleiß besitzen. =)

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    1. palandurwen Artikelautor

      *hahahaha glaub mir – das ist das geschönte Social Media Bild, das ich hier präsentiere 😉
      In Wahrheit bin ich grässlich unkreativ und faul XD

      Nein, aber im Ernst – gerade beim Hobonichi habe ich mir ja selbst für dieses Jahr vorgenommen auch mal Lücken zu zulassen. Manchmal hat man eben keine Lust oder es ist nichts passiert. Auf einer täglichen Basis schaf ich das ohnehin nicht ^^;

      So oder so auf jeden Fall vielen lieben Dank für deine Worte! ^^

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  4. Señorita S.

    Ja ja ja! Wollen wir sehen, auf jeden Fall 😍 Du hast immer so schöne Ideen für Skizzen, die passen natürlich hervorragend in so einen Hobonichi! Ich hätte nie so viel Geduld, mehr als nur drei Seiten zu füllen, aber wenn man zeichnen kann und das Ganze auch als Skizzen- und Ideen ich verwenden kann finde ich die Idee genial!
    GLG Kerstin

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    1. palandurwen Artikelautor

      Awww, wie lieb von dir ^^;
      Tatsächlich müsste ich eigentlich viel besser im Skizzieren werden – ich mache immer erst eine Vorzeichnung mit Bleistift, ich Schisser ^^;
      Aber vllt. zeig ich hier dann ab und an wirklich mal ein paar Seiten 🙂

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  5. kunterdunkle

    Ich bewundere dein Hobonichi auf Instagram schon so lange und würde mich freuen, wenn du uns mehr Einblicke gewähren würdest [ich mag deine Selbstortraits auch unheimlich! So charmant und niedlich!].
    Dass die Seiten so widerstandsfähig sind, hätte ich auf Grund der bibelartigen Struktur nicht vermutet, cool!

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    1. palandurwen Artikelautor

      Ach du Liebe – vielen Dank! :*
      Die Selbstportraits sind ja auch „nur“ Chibis – das machen viele Leute. Wenn ich mich „richig“ zeichnen müsste – oh oh oh, das würde kein gutes Ende nehmen *kicher

      Und dieses Papier ist einfach genial! Ich wünschte, das gäbe es auch so als Block oder Skizzenbuch… ^^

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  6. Miya

    Toller Beitrag!!!! <3
    Ich bin ein absoluter Fan, aber ohne Kreditkarte komme ich leider an keinen ran. ;____;
    Sonst hätte ich schon lange einen gekauft, glaube ich. <3

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    1. palandurwen Artikelautor

      Danke schön 🙂
      Es gibt ja auch Möglichkeiten, den Hobonichi im europäischen Raum zu erwerben. Schau mal auf der hier verlinkten Seite unter „Stores“ – da findest du zB. in Berlin einen und auch in den Niederlanden, UK und ich glaube Belgien. Momentan haben die glaub ich keine im Angebot, aber die kommen spätestens zum Jahreswechsel wieder, vllt. aber auch demnächst, weil es noch eine Spring Edition gibt – die beginnt am 1.4. und geht bis zum 31.3. 2018 dann. 🙂

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  7. Goldkind

    Die Idee mit den Laschen als Verschluss finde ich auch ziemlich genial! Schade, dass ich meinen Heidi Swap damit nicht nachrüsten kann. ^^

    Ansonsten find ich toll, dass du dem ganzen wieder eine Chance gegeben hast. Wenn man etwas regelmäßig übt, wird man ja auch besser! 😀

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    1. palandurwen Artikelautor

      Dieser Verschluss scheint wirklich gerade Herzen reihenweise zu gewinnen *hihi
      Aber vllt. kannst du deinen Heidi Swapp ja mit einer anderen Idee noch ergänzen 🙂

      Ich freu mich auch – den Februar muss ich zwar komplett nachholen, aber das ist okay. Ich freu mich schon auf ein Wochenende voll malen ♥

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